48 Grad würden am Wochenende auf Sizilien erwartet, mahnte der „Spiegel“ heute – und schob nach: „Ärzte warnen schon jetzt vor vielen Hitzetoten.“ Kurz darauf ruderte man jedoch zurück und korrigierte den Artikel: Bei den 48 Grad handelte es sich um die Bodentemperatur. (Auch das ist laut Quelle übrigens falsch, denn in Wahrheit geht es dort um die Landoberflächentemperatur.) An der grünen Ricarda Lang ging das vorbei: Die verbreitete die ursprünglichen Fake News auf Twitter und sorgte dort für einiges Kopfschütteln.
Der Spiegel bezog sich bei seiner Panikmeldung auf eine Veröffentlichung der European Space Agency, die Temperaturen über 40 Grad Celsius in Italien im Zuge des Hochdrucksgebiets „Cerberus“ ankündigte. Wenn Hochdruckgebiete nach Höllenhunden benannt werden, sagt das zweifelsfrei viel über die Seriosität der Verantwortlichen aus – ungeachtet dessen ging aus Artikel und Kartenmaterial aber klar hervor, dass die ESA sich auf die „Land Surface Temperature“, also die Landoberflächentemperatur bezieht. Warum der Relotius-Spiegel in seiner späteren Korrektur von Bodentemperaturen spricht, die gemeinhin unter der Erdoberfläche gemessen werden, bleibt sein Geheimnis.
Jedenfalls löschte das Medium seine Warnung vor Hitzetoten aus der Einleitung und relativierte die eigene vorangegangene Meldung: „Allerdings beziehen sich die Messwerte nicht auf die gängige Lufttemperatur – die könnte deutlich niedriger ausfallen.“
Nicht mitbekommen hat das die grüne Ricarda Lang, die auf Twitter auf den Artikel verwies und wetterte:
Dieses Wochenende kommt es im Süden Europas zu Höchstemperaturen bis zu 48 Grad erwartet [sic!]. Diese Hitze gefährdet unsere Gesundheit. Wer jetzt noch behauptet, dass man sich beim Klimaschutz Zeit lassen könne, ignoriert die Realität.
Ricarda Lang via Twitter
Es sorgt stets für allgemeine Erheiterung, wenn Grüne von „Realität“ sprechen – entsprechend fielen die Reaktionen auf diesen Tweet aus. Hunderte Nutzer wiesen Lang bereits auf ihre Desinformation hin. Einige merkten zudem an, dass massives Übergewicht gerade bei hohen Temperaturen eine große Belastung für den Körper darstellt. Die Rückmeldungen verdeutlichen, dass die grünen Weltuntergangsfantasien auf keinen fruchtbaren Boden fallen: Die Klimapanikmache läuft mehr und mehr ins Leere.
Landoberflächentemperaturen im Wandel der Jahrzehnte
Wer Interesse an Landoberflächentemperaturen weltweit im Laufe der letzten Jahrzehnte hat, der wird beispielsweise bei der NASA fündig. Beispielhaft sehen Sie hier die Karten mit den Oberflächentemperaturen der letzten Juni-Woche 2000 und selbiger im Jahr 2023:
Irgendwie enttäuschend: Gemäß allgegenwärtiger Klimapanik hätte man hier wohl gravierendere Unterschiede erwartet. Die Erörterung zu den Messdaten weist übrigens auch auf den Einfluss „von Menschen geschaffenen Strukturen“ auf die Messwerte hin – wer einmal barfuß auf heißem Asphalt gelaufen ist oder im Sommer ein Solarmodul mit bloßer Hand berührt hat, weiß, was hier impliziert wird:
Die hier gezeigten Karten wurden anhand von Daten erstellt, die tagsüber mit dem Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS), einem Instrument auf den Terra- und Aqua-Satelliten der NASA, gesammelt wurden. Bitte beachten Sie, dass die Art der „Oberflächen“-MODIS-Messungen je nach Standort unterschiedlich ist. An einigen Stellen entspricht die Messung der Hauttemperatur der kahlen Landoberfläche. An anderen Orten repräsentiert die Temperatur die Hauttemperatur von allem, was sich auf dem Land befindet – einschließlich Schnee und Eis, oder des Blätterdachs von Wäldern und Getreidefeldern oder von Menschen geschaffenen Strukturen wie Gehwegen und Gebäudedächern. (Daher sollten diese Karten nicht mit den Werten der Oberflächenlufttemperatur verwechselt werden, die in typischen Wetterberichten angegeben sind.)
Wir berichteten gerade über den vermeintlichen ultimativen Hitzerekord im Juli, demzufolge der heißeste Tag „aller Zeiten“ verzeichnet (in Wahrheit: modelliert) worden war. Es geht bei derlei Schlagzeilen laut sogenannten Klimawissenschaftlern nicht darum, „offizielle“, aussagekräftige Daten zu nennen: Vielmehr will man der Öffentlichkeit Angst vor dem „menschengemachten Klimawandel“ machen (und ihn so gefügig für politische Maßnahmen machen). Das zeigt eindrücklich, wie die Berichterstattung über immer neue Hitzerekorde einzuordnen ist.