Während US-Präsident Donald Trump damals immer behauptete, keine Regime-Changes durchführen zu wollen, scheint es bei den Mitgliedern seiner Administration anders gewesen zu sein. John Bolton gibt zu, an Putschversuchen beteiligt gewesen zu sein.
Eigentlich ist es kein großes Geheimnis. Die Vereinigten Staaten haben sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder massivst in die Politik anderer Länder eingemischt und dabei auch politische Umstürze angeleiert oder zumindest unterstützt. Teils einfach mit finanzieller und medialer Unterstützung, teils mit dem Einsatz der Geheimdienste und manchmal auch direkt mit militärischen Mitteln. Dabei macht es keinen großen Unterschied, ob gerade die Republikaner oder die Demokraten am Ruder sind – der Wille zur Macht und zur Kontrolle der ganzen Erde durchdringt die Politiker beider Parteien.
So auch John Bolton, der einige Zeit lang der „Nationale Sicherheitsberater“ in der Administration von Donald Trump war und als Falke und Hardliner gilt. Insbesondere seine harte Haltung gegenüber dem Iran ist weithin bekannt. Immerhin arbeitete er mit der kommunistisch-sektiererischen „Mudschaheddin e-Khalq“ zusammen, welche es sich zur Aufgabe gesetzt hat, das regierende islamistische Regime des Landes zu stürzen (und im Gegenzug eine kommunistische Diktatur dort zu installieren). Aber auch das kommunistische Regime in Venezuela stand ganz oben auf seiner Putsch-Liste.
So berichtete die „Epoch Times“ unter Berufung auf eine CNN-Sendung, wie sich Bolton mit der Planung und Unterstützung von Putschen im Ausland brüstete, als er Trump wegen des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar verteidigte:
„Als jemand, der bei der Planung von Staatsstreichen geholfen hat – nicht hier, aber an anderen Orten -, weiß ich, dass das eine Menge Arbeit bedeutet. Und das ist nicht das, was er [Trump] getan hat“, so Bolton weiter. „Er ist nur von einer Idee zur nächsten gestolpert. Letztendlich hat er die Randalierer im Kapitol entfesselt. Daran gibt es keinen Zweifel. Aber nicht, um die Verfassung zu stürzen, um mehr Zeit zu gewinnen und die Angelegenheit an die Staaten zurückzuverweisen, damit sie die Sache neu regeln können. Und wenn Sie das nicht glauben, dann werden Sie überreagieren, und ich denke, das ist ein echtes Risiko für den Ausschuss, der eine Menge guter Arbeit geleistet hat, vor allem wenn die Zeugen aussagen, nicht wenn die Mitglieder sich äußern“, fügte er hinzu. „Es ist immer der Fall, dass man zu weit geht, wenn man versucht, seinen Fall zu beweisen, und ihn dadurch untergräbt.“
Epoch Times
Auf die Frage nach weiteren Einzelheiten zu seiner angeblichen Hilfe bei Staatsstreichen lehnte Bolton es ab, weitere Informationen zu liefern. Er erklärte, er werde „nicht auf die Einzelheiten eingehen“, bevor er auf Venezuela zu sprechen kam. Im Rahmen der Operation Gideon 2020 versuchten venezolanische Dissidenten und ein amerikanisches privates Militärunternehmen, Silvercorp USA, erfolglos, den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro zu stürzen. Natürlich hieß es seitens Washingtons, dass man nichts damit zu tun habe. Doch der Versuch, Juan Guaido als „Interimspräsidenten“ zu installieren, scheiterte grandios.
Bolton mag zwar in der US-Politik keine tragende Rolle mehr spielen, doch die Regimewechsel-Fanatiker sterben in Washington nicht aus. Anstelle sich auf Venezuela, den Iran und Nordkorea einzuschießen, spielt nun vor allem Russland eine wichtige Rolle – und sämtliche Länder um Russland herum, die (noch) gute Beziehungen zu Moskau pflegen.