USA: Bankenkrise, Immobilienkrise – was kommt noch?

Bild: freepik / muravev

Es kriselt nicht nur in der EU gewaltig: Auch die USA blicken einer düsteren Zukunft entgegen. Die ersten Banken sind schon kollabiert. Nun wackelt bereits ein großer Immobilienverwalter. Die Zinserhöhungsorgien der Fed sorgen für immer mehr Verwerfungen im US-Finanzsektor. Es droht ein böses Erwachen.

An und für sich handeln Zentralbanken nach einem einfachen Prinzip, um eine steigende Inflation zu reduzieren: Sie erhöhen die Leitzinssätze, um die Nachfrage zu dämpfen, indem sie die Versorgung der Wirtschaft mit Geld quasi einbremsen. Eine Vorgehensweise, die bei einer „Überhitzung“ der Konjunktur (der sogenannte „Nachfrageüberhang“) als Standard gilt. Doch die aktuellen Preiserhöhungen in den Vereinigten Staaten sind vielmehr auf Versorgungslücken (insbesondere bei den Nahrungsmitteln, siehe beispielsweise auch durch die Vogelgrippe) zurückzuführen. Das heißt, Zinserhöhungen sorgen viel mehr für weitere Verwerfungen, weil die Verknappung diverser Güter nicht durch zusätzliche Investitionen beendet werden kann.

Im Falle der Vereinigten Staaten von Amerika (aktuellste Daten mit Stand Februar laut U.S. Bureau of Labor Statistics) lag die jährliche Teuerung bei insgesamt 6,0 Prozent, wobei Lebensmittel um 9,5 Prozent und Energie um 5,2 Prozent teurer wurden. Wobei man in den USA eine sogenannte „hedonische Preisberechnung“ anwendet, die beispielsweise technische Verbesserungen berücksichtigt, sodass man in realen Geldsummen eigentlich von deutlich höheren Inflationsraten außerhalb des Bereiches Lebensmittel und Energie ausgehen muss.

Wenn man nun bedenkt, dass die Vereinigten Staaten (sowohl öffentliche Haushalte wie auch Privathaushalte und Unternehmen) hoch verschuldet sind, wird auch deutlich, dass die starken Zinserhöhungen der US-Zentralbank, der Fed, die bestehenden Probleme verschärfen. Höhere Zinsen bedeuten höhere Kosten für Kredite und Hypotheken. Dies erhöht die Zahlungsausfälle, denn wenn Lebensmittel ebenfalls deutlich teurer werden, die Einkommen jedoch nicht mithalten, wird es schwierig. Von den steigenden Risiken eines Zahlungsausfalls der US-Bundesregierung ganz zu schweigen.

Die jüngsten Bankenzusammenbrüche haben die Fed jedoch nicht davon abgehalten, die Zinsen erneut zu erhöhen. Und das ist noch nicht alles. Bereits seit Monaten hat der große Immobilienverwalter Blackstone Kapitalabzüge stark begrenzt, um einen Kollaps zu vermeiden. In einem Bericht heißt es: „Im vergangenen Monat baten Anlageberater vermögender Privatpersonen Blackstone um die Auszahlung von 4,5 Milliarden Dollar aus BREIT, doch die PE-Firma erlaubte nur die Entnahme von 666 Millionen Dollar, d. h. etwa 15 Prozent der beantragten Summe. Im Februar versuchten die Berater, 3,9 Milliarden Dollar abzuziehen.“ BREIT ist ein großer Akteur in der Immobilienbranche und erwirbt Immobilien von Studentenwohnungen bis hin zu Apartmentkomplexen und Lagerhäusern.

Es scheint jedenfalls, als ob sich an den US-Finanzmärkten gerade ein gewaltiges Gewitter anbahnt. Banken geraten ins Wanken, Immobilienverwalter ebenfalls… Nun stellt sich nur die Frage, wie schlimm es noch wird, wenn immer mehr Dominosteine fallen – und welche globalen Auswirkungen das nach sich ziehen wird.

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