Ukraine-Krise: Washington berichtet von Kompromissbereitschaft Putins

Symbolbild (C) R24/KI

Donald Trumps Sondergesandter, Steve Witkoff, konnte laut Berichten diverse Zusagen von Wladimir Putin erhalten. Zwar gibt es noch keine Bestätigung des Kremls, doch scheinbar ist Moskau bereit dazu, von Maximalforderungen abzurücken.

Wie die Financial Times unter Berufung auf mehrere Quellen berichtet, soll Russlands Präsident Wladimir Putin im laufenden Ukraine-Konflikt zu Kompromissen bereit sein. Demnach soll man im Kreml dazu bereit sein, die aktuellen Frontlinien einzufrieren und den Vormarsch zu stoppen. “Das Angebot ist die erste formelle Andeutung, die Putin seit den frühen Monaten des Krieges vor drei Jahren gegeben hat, dass Russland von seinen maximalistischen Forderungen zurücktreten könnte, um die Invasion zu beenden”, so die Zeitung.

“Der russische Präsident sagte Steve Witkoff, Trumps Sondergesandtem, während eines Treffens in St. Petersburg Anfang dieses Monats, dass Moskau auf seine Ansprüche auf Gebiete von vier teilweise besetzten ukrainischen Regionen, die noch unter Kiews Kontrolle stehen, verzichten könnte, sagten drei der Personen”, so die Financial Times weiter.

Allerdings wurden diese Behauptungen vom Kreml bislang nicht bestätigt. Bislang gilt die Devise, dass die russische Seite die vier derzeit größtenteils kontrollierten Oblaste Lugansk, Donetsk, Saporischia und Kherson (alle Teil der Region “Noworossija”, Neurussland, welche auch die Oblaste Odessa, Mykolaiw, Dniepropetrowsk und Kharkow umfasst – siehe Karte hier) komplett in die Russische Föderation eingliedern möchte. Mit einem solchen Stopp würden die bislang noch nicht eroberten Gebiete außerhalb der russischen Kontrolle bleiben.

Der Bericht der Financial Times fährt fort: “Die USA haben seitdem Ideen für eine mögliche Einigung vorgebracht, die beinhalten, dass Washington die russische Eigentümerschaft an der ukrainischen Krim-Halbinsel anerkennt, fügten die Personen hinzu, sowie zumindest die de-facto-Kontrolle des Kremls über die Teile der vier Regionen, die er derzeit hält, anerkennt.” Etwas, was der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, jedoch kategorisch ablehnt. Dieser beharrt auch weiterhin auf der Rückgabe der Krim.

“Es gibt nichts zu besprechen. Das verstößt gegen unsere Verfassung. Das ist unser Territorium, das Territorium des ukrainischen Volkes”, sagte der ukrainische Staatschef gegenüber Reportern. Selenskyj fügte hinzu: “Sobald Gespräche über die Krim und unsere souveränen Gebiete beginnen, geraten die Gespräche in das Format, das Russland will – eine Verlängerung des Krieges –, weil es nicht möglich sein wird, sich schnell auf alles zu einigen.”

Doch wenn man seitens Moskaus offensichtlich dazu bereit ist, auf einige Kernforderungen zu verzichten, um diesen Konflikt zu beenden, wird es ohne Konzessionen Kiews nicht funktionieren. Der ganze – seit rund zwei Jahrzehnten andauernde – Konflikt, der durch den vom Westen massiv unterstützten Maidan-Putsch 2013 eine deutliche Eskalation erfuhr und schlussendlich zum russischen Einmarsch in das Nachbarland führte, ist ein Resultat dessen, dass die ehemalige Sowjetrepublik zum Spielball geopolitischer Interessen avancierte.

Das osteuropäische Land, in dem pro-westliche Kräfte den Westen und pro-russische Kräfte den Osten und Süden dominierten, war seit der Unabhängigkeit nach dem Zerfall der Sowjetunion geradezu prädestiniert, ein Krisenfall zu werden. Die Anti-Maidan-Rebellion in Donetsk und Lugansk und die daraufhin erfolgten Angriffe der ukrainischen Truppen, unterstützt von neonazistischen Milizen aus der Westukraine, haben mit zu den Entwicklungen der letzten Jahre beigetragen. Doch nun scheint es zumindest einen Funken Hoffnung für ein Ende des unsinnigen Tötens zu geben.

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