In Thailand lässt man in Ketten gelegte Affen die Kokosnüsse zur Produktion von Kokosmilch und anderen Kokosprodukten ernten. Diese Milch wird insbesondere auch von Veganern als Kuhmilchersatz benutzt – doch der Tierschutzgedanke dahinter wird durch diese Machenschaften ad absurdum geführt. Tierschutzorganisationen rufen nun zum Boykott der Produkte auf.
Affen, die angekettet bzw. angeleint täglich Hunderte Kokosnüsse ernten müssen, sind ein Geschäftsmodell in Thailand, so ein Bericht. Im Gegensatz zu menschlichen Erntehelfern verlangen diese keinen Lohn, was sie zu einem profitablen Einsatz macht. Hinzu kommt, dass sie aufgrund ihrer Anatomie auch deutlich schneller arbeiten können als die Menschen, was eine Effizienzsteigerung darstellt.
Die Affen selbst werden auf grausame Weise in diese Sklaverei gezwungen, indem sie entweder in Gefangenschaft gezüchtet oder ihren Müttern im Dschungel als Babys weggenommen werden. Wilderer stehlen die jungen Primaten, indem sie sie in Fallen locken oder ihre Mütter direkt ermorden. Aus diesem Grund wurden die beiden Affenrassen, die auf den Kokosnussfarmen gehalten werden, auf der „Roten Liste“ der International Union for Conservation of Nature als „gefährdet“ eingestuft. Das von der Aktivistengruppe People for the Ethical Treatment of Animals (PETA) veröffentlichte Filmmaterial (siehe hier und hier) hat die dunklen Geheimnisse hinter der Affenarbeit in Thailand enthüllt.
In einem Fall wurden die Betreuer beispielsweise dabei beobachtet, wie sie die Affen mit Methoden der Einschüchterung und brutalen Bestrafung trainierten. Sie peitschten sie aus und ließen sie am Hals baumeln. Den Affen werden oft die scharfen Vorderzähne entfernt, um sie daran zu hindern, sich selbst oder die Bauern zu beißen. Solche Misshandlungen gehören dort offensichtlich zur Tagesordnung. Auch führt die Art der Haltung zu psychischen Ängsten und Depressionen bei den Primaten, die eigentlich sehr soziale Wesen sind. PETA schrieb in einem Bericht: „In ihrer Verzweiflung laufen und kreisen sie endlos auf den kargen, mit Müll übersäten Flecken Erde, an denen sie angekettet sind“.
Inzwischen ruft die Tierschutzorganisation zum Boykott von Kokosprodukten wie Milch, Öl und Mehl aus Thailand auf, da diese auch mit dem Einsatz von solchen Affen-Sklaven produziert worden sein könnten. Doch in Thailand selbst sieht man in dieser Praxis keinen Fehler. Die Verwendung von Affen zum Pflücken von Kokosnüssen sei wie der Einsatz von Kamelen und Elefanten in anderen Ländern. Es wird auch argumentiert, dass dies für die Affen natürlich und die Nutzung der Primaten für solche Zwecke eine kulturelle Tradition sei.