Das Verhältnis zwischen Israel und dem Libanon ist schon lange angespannt. Auch, weil die vom Iran unterstützte radikalislamische Hisbollah dort eine gewichtige Rolle spielt. Nun droht eine Eskalation um einen territorialen Disput. Tel Aviv droht damit, den Libanon in die Steinzeit zu bomben.
Nachdem der Libanon seine Marine wegen des Eindringens von israelischen Booten in ein umstrittenes Gebiet vor der Küste mobilisierte, reagierte Tel Aviv mit Drohungen. Nahöstliche Medien berichteten über den Vorfall. Dieses Gebiet ist auch wegen der erst kürzlich entdeckten unterseeischen Gasvorkommen für beide Länder von großer strategischer Bedeutung. Nur wenige Stunden nach dem Vorfall meldete sich die israelische Regierung zu Wort.
Israel’s defense minister uses strongest language of his tenure: “If…an escalation or conflict develops here, we will return Lebanon to the Stone Age. We will not hesitate to use all our power, and erode every inch of Hezbollah and Lebanon if we have to.” https://t.co/dogv5s7f9w
— Richard Goldberg (@rich_goldberg) August 8, 2023
Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant sagte am Dienstag in einer an die Hisbollah und die libanesische Regierung gerichteten Botschaft, dass Tel Aviv bereit sei, das Nachbarland faktisch in die Steinzeit zu bomben. „Machen Sie keinen Fehler, wir wollen keinen Krieg, aber wir sind bereit, unsere Bürger, unsere Soldaten und unsere Souveränität zu verteidigen“, sagte der Minister. „Wir werden nicht zögern, unsere gesamte Macht einzusetzen und jeden Meter der Hisbollah und des Libanon anzugreifen … und den Libanon in die Steinzeit zurückzuversetzen“, fügte er hinzu.
Israel-Lebanon border tension raises fears of bloody escalation, writes BBC's Tom Bateman https://t.co/Jg78rEFni6
— BBC News (World) (@BBCWorld) July 28, 2023
Die anhaltend großen Spannungen zwischen den beiden Ländern könnten eskalieren, wenn es zu weiteren Auseinandersetzungen im Grenzgebiet kommt. Denn auch wenn ein neuer Nahostkrieg kaum im Interesse der Beteiligten sein kann, ist dies angesichts der aufgeheizten politischen Stimmung durchaus möglich.