Deutschland hätte laut einer Studie insgesamt eine halbe Billion Euro sparen können, hätte man die Atomenergie ab 2002 weiter ausgebaut. Selbst Klimareligiöse wie Prof. Bjorn Lomborg schütteln den Kopf über die Strategie der deutschen Bundespolitik in Sachen Kernkraftwerke und Energiewende.
Eine neue Studie des Internationalen Journals für Nachhaltige Energie wirft ein kritisches Licht auf Deutschlands Energiepolitik der letzten 20 Jahre. Die Untersuchung mit dem Titel „What if Germany had invested in nuclear power? A comparison between the German energy policy the last 20 years and an alternative policy of investing in nuclear power“ vergleicht die tatsächliche Energiewende mit einem hypothetischen Szenario, in dem Deutschland stattdessen auf Kernkraft gesetzt hätte.
Zentrale Ergebnisse der Studie:
- Deutschland hätte sein Klimaschutzziel mit Atomkraft deutlich übertreffen können. Die Studie schätzt, dass eine Beibehaltung und Erweiterung der Kernkraft zu einer 73-prozentigen Reduzierung der Treibhausgasemissionen geführt hätte – zusätzlich zu den bereits erreichten Einsparungen.
- Die Kosten wären nur halb so hoch gewesen. Im Vergleich zur Energiewende hätte eine Atomkraft-basierte Strategie nur die Hälfte der Ausgaben verursacht.
- Die bestehenden Atomkraftwerke hätten weiterbetrieben und neue gebaut werden können, anstatt sie abzuschalten.
- Der Autor der Studie, Jan Emblemsvåg, kommt zu dem Schluss, dass „Deutschland eine Energiepolitik hätte verfolgen sollen, die auf der Beibehaltung und dem Ausbau der Kernenergie basiert.“
Diese Ergebnisse stehen im Kontrast zur tatsächlichen Entwicklung in Deutschland. Nach der Katastrophe von Fukushima 2011 beschloss die Bundesregierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel den schrittweisen Atomausstieg, der im April 2023 mit der Abschaltung der letzten Meiler abgeschlossen wurde. Kritiker des Atomausstiegs sehen sich durch die Studie bestätigt. Sie argumentieren seit langem, dass der Verzicht auf Kernkraft zu höheren Strompreisen und einer stärkeren Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sowie von Stromimporten aus dem Ausland geführt hat.
Die Studie dürfte die Debatte um die richtige Energiepolitik weiter anfachen. Während einige Länder wie Frankreich weiterhin stark auf Atomkraft setzen, hält die deutsche Regierung bislang am Atomausstieg fest. Angesichts der weiterhin sehr hohen Energiepreise und der Tatsache, dass Deutschland Strom oftmals teurer einkaufen muss als es den temporär überschüssigen Solar- und Windstrom verkaufen kann, könnte diese Position jedoch zunehmend unter Druck geraten. Auf jeden Fall zeigt es sich, dass das energiepolitische Totalversagen die deutsche Volkswirtschaft teuer zu stehen kommt.