Studie: Menschen mit ausgeprägtem Geruchssinn wären anfälliger für Fremdenfeindlichkeit

Symbolbild: Eine Frau nimmt einen üblen Geruch wahr. (C) Report24.news

Die hoch angesehene Royal Society veröffentlichte die Ergebnisse einer Studie in neun Ländern auf fünf Kontinenten. Das Ergebnis: Menschen mit ausgeprägtem Geruchssinn bzw. übersteigerter Empfindlichkeit auf unangenehme Körpergerüche hätten häufiger ein fremdenfeindliches Weltbild.

Die Studie trägt den Titel „Body odour disgust sensitivity is associated with xenophobia: evidence from nine countries across five continents“ und ist hier abrufbar. Übersetzt: „Ekelempfindlichkeit gegen Körpergeruch wird mit Fremdenfeindlichkeit in Verbindung gebracht: Beweise aus neun Ländern auf fünf Kontinenten.“

Der Abstract verrät:

Die Ekelempfindlichkeit gegenüber Körpergeruch (BODS) spiegelt eine Verhaltensdisposition wider, Krankheitserreger zu vermeiden, und kann auch soziale Einstellungen beinhalten. Bei Teilnehmern in den USA waren hohe BODS-Werte mit stärkerer Fremdenfeindlichkeit gegenüber einer fiktiven Flüchtlingsgruppe verbunden. Um die Verallgemeinerbarkeit dieses Ergebnisses zu testen, analysierten wir Daten aus neun Ländern auf fünf Kontinenten ( N= 6836). Mithilfe von Strukturgleichungsmodellen fanden wir Unterstützung für unsere vorab formulierten Hypothesen: Höhere BODS-Werte waren mit fremdenfeindlicheren Einstellungen verbunden; diese Beziehung wurde teilweise durch wahrgenommene Unterschiede in den Normen der Flüchtlinge in Bezug auf Hygiene und Essenszubereitung sowie durch die allgemeine Einstellung zur Einwanderung erklärt. 

Unsere Ergebnisse unterstützen eine theoretische Vorstellung davon, wie Pathogenvermeidung mit sozialen Einstellungen zusammenhängt: „Traditionelle Normen“ beinhalten oft Verhaltensweisen, die den Kontakt zwischen Gruppen, soziale Mobilität und Situationen einschränken, die zu einer Exposition gegenüber Pathogenen führen könnten. Unsere Ergebnisse zeigen auch, dass die positive Beziehung zwischen BODS und Fremdenfeindlichkeit kulturübergreifend robust ist.

Man wird darauf hinweisen müssen, dass zu lockere Kommentare zu dieser Studie in vielen Ländern wegen „Verhetzung“ verfolgt werden könnten. Deshalb lassen sie uns ganz nüchtern bei den Fakten bleiben. Die Wissenschaftler haben festgestellt, dass es im Menschen wohl eine angeborene Abneigung gegen Gerüche gibt, die mit Fremden assoziiert werden. Dies ergibt, logisch durchdacht, aus der Perspektive der menschlichen Evolution durchaus viel Sinn.

Konkret haben die Forscher festgehalten, dass es Menschen gibt, die eine besonders starke Abneigung gegen Körpergerüche wie Schweiß, Mundgeruch, stinkende Füße, Darmgase, Kot und Urin haben. Anders formuliert, es handelt sich um Menschen mit einem besonders feinen Geruchssinn. Diese Menschen würden Personen aus fremden Kulturen bzw. fremder Herkunft eher ablehnen als Menschen mit schlechterem Geruchssinn.

Das Vermeiden schlechter Gerüche hat sich in der Evolution dahingehend entwickelt, dass es den Menschen dabei hilft, Krankheiten zu vermeiden, werden Experten des Karolinska-Instituts in Stockholm in der britischen Zeitung Daily Mail zitiert. Menschen, die dafür ein ausgeprägteres Empfinden haben, tendieren dazu, andere Menschengruppen, denen sie unterschiedliche Hygiene- und Ernährungsgewohnheiten unterstellen, generell eher negativ einzuschätzen.

Fast 7.000 Teilnehmer wurden in diese Studie einbezogen. Sie stammten aus den Ländern Großbritannien, Neuseeland, Kanada, Nigeria, Kenia, Hongkong, Chile, Italien und Schweden. Bei der Bewertung der Körpergeruchsempfindlichkeit wurden die Teilnehmer zunächst gebeten, Gerüche auf einer Skala von eins bis fünf der wahrgenommenen Ekelhaftigkeit einzustufen.

Danach wurde eine fiktive Flüchtlingsgruppe skizziert, die im Begriff wäre, ins Land einzuwandern. Die Ergebnisse zeigten, dass die Teilnehmer, die eine hohe Empfindlichkeit gegenüber ekelhaften Gerüchen erreichten, mit größerer Wahrscheinlichkeit eine negative Einstellung gegenüber Migranten hatten. Die Wissenschaftler vermuten, dass „die Vermeidung von Krankheitserregern mit sozialen Einstellungen zusammenhängt“. Spannend ist dabei, dass die Ergebnisse für Menschen aus aller Welt gelten, egal ob in Afrika oder Europa.

Ebenso interessant ist eine andere Studie zu Körpergerüchen, die 2021 veröffentlicht wurde. Demnach lösen menschliche Körpergerüche vor allem bei Frauen Aggressionen aus, Männer hingegen würden weniger feindselig, wenn sie den Geruch anderer wahrnehmen. Als Grund dafür wurde die Substanz Hexadecanal ausgemacht, die im Körpergeruch enthalten ist. Die Studie Sniffing the human body volatile hexadecanal blocks aggression in men but triggers aggression in women ist hier zu finden.

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