Gehören Sie zu jenen Menschen, die das Recht auf freie Meinungsäußerung über die politische Korrektheit stellen? Dann sind Sie laut einer Studie wahrscheinlich auch mit höheren kognitiven Fähigkeiten gesegnet. Allerdings werfen solche Ergebnisse die Frage auf, wie die „Woken“ so viel gesellschaftlichen Einfluss gewinnen konnten.
Offenbar gibt es einen Zusammenhang zwischen den kognitiven Fähigkeiten der Menschen und der Bereitschaft dazu, auch kontroverse Themen bzw. „politisch nicht korrekte“ Begriffe zu akzeptieren. Etwas, das die woken, linksliberalen Meinungsführer in Politik und Mainstream-Medien nicht tun. Zumindest legt dies eine neue Studie nahe, die kürzlich veröffentlicht wurde.
Die Forscherin Louise Drieghe und ihre Kollegen befragten 300 amerikanische Erwachsene über die Plattform Mechanical Turk. Sie maßen die kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmer mit einem Test, bei dem es um die genaue Zuordnung von Wörtern zu Bildern geht. Andere Studien haben gezeigt, dass die Ergebnisse dieses Tests eng mit den Ergebnissen von umfassenden IQ-Tests korrelieren. Die Forscher baten die Teilnehmer dann, Aussagen wie „Jeder Mensch hat das unveräußerliche Recht, seine Gedanken frei zu äußern“ und „Zensur der Sprache lässt wenig Raum für Debatten und unterschiedliche Standpunkte“ einzuschätzen. Die Teilnehmer wurden dabei auch gebeten, Aussagen wie „Ich werde wütend, wenn ich höre, dass sich jemand politisch inkorrekt ausdrückt“ und „Ich versuche, die Menschen um mich herum über die politische Bedeutung ihrer Worte aufzuklären“ einzuordnen.
Die durchaus interessanten Ergebnisse der Studie zeigen, dass es „eine mäßig positive Korrelation zwischen kognitiven Fähigkeiten und der Befürwortung der Redefreiheit und eine mäßig negative Korrelation zwischen kognitiven Fähigkeiten und der Sorge um politische Korrektheit“ gibt. Mit anderen Worten: Je mehr kognitive Fähigkeiten ein Mensch aufweist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er woke ist. Wobei man anführen muss, dass diese Studie einen deutlich höheren Anteil an Menschen mit höherer Bildung aufweist als es in der allgemeinen Bevölkerung der Fall ist. Eine breitere Studie mit einer repräsentativeren Zusammensetzung der Teilnehmer ist zur Einordnung der Ergebnisse sinnvoll.
Dennoch stellt sich angesichts solcher Studienergebnisse die Frage, wie gerade diese Bevölkerungsgruppe der politisch Korrekten so einen großen gesellschaftlichen und politischen Einfluss erhalten konnte, wenn diese Menschen tendenziell geringere kognitive Fähigkeiten aufzuweisen scheinen als jene, denen das Recht auf freie Meinungsäußerung wichtig ist.