Weil Nordkorea und Russland eine engere militärische Zusammenarbeit vereinbart haben, wurde der russische Botschafter ins südkoreanische Außenministerium zitiert. Die Welt spaltet sich immer stärker in neue Blöcke und die Spannungen wachsen. Wie kritisch wird es?
Wladimir Putin besuchte kürzlich Pjöngjang und unterzeichnete dort einen Verteidigungspakt mit dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-un. Dieses Abkommen sieht auch gegenseitige militärische Hilfe vor, sollte eines der beiden Länder von Drittstaaten angegriffen werden. Damit geht Nordkorea weiter als China, welches zwar die wirtschaftlichen und finanziellen Beziehungen zu Moskau intensivierte, sich jedoch nicht durch Militärallianzen binden will.
— Lord Bebo (@MyLordBebo) June 20, 2024
North Korea continues to publish footage of Putin and Kim chilling.
pic.twitter.com/vkU2yn8gp4
Aktuellen Berichten zufolge sorgt die verstärkte Kooperation zwischen Moskau und Pjöngjang jedoch für massive Verstimmungen in Seoul. Südkorea, welches eng mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeitet und auch immer wieder gemeinsame Militärübungen abhält, sowie US-Truppen im Land beherbergt, ist über die erneute Annäherung zwischen Russland und Nordkorea nicht erfreut. Man zitierte den russischen Botschafter, Georgy Sinowiew, deshalb ins südkoreanische Außenministerium, wo ihm von Vize-Außenminister Kim Hong-kyun eine entsprechende Protestnote überreicht wurde.
— Russian Embassy in Seoul
6월 21일 게오르기 지노비예프 주한 러시아 대사는 대한민국 외교부로 초치되어 김홍균 대한민국 외교부 제1차관을 만났다.
지노비예프 대사는 러시아 연방에 대한 위협과 협박 시도는 용납될 수 없다고 강조했다. 대사는 러시아와 북한의 협력은 제3국을 겨냥한 것이 아니라고 했다. pic.twitter.com/hUUOViOm7j
(@RusEmb_Korea) June 21, 2024
Von russischer Seite wurde daraufhin erklärt, dass die Kooperation zwischen Russland und Nordkorea nicht gegen Drittstaaten gerichtet sei. Eine Formulierung, die auch von Seoul immer wieder benutzt wird, um die militärische Zusammenarbeit mit Washington zu rechtfertigen. Der diplomatische Service erklärte zudem, dass “Drohungen und Einschüchterungsversuche gegen die Russische Föderation inakzeptabel” seien.
Allerdings zeigen die aktuellen Entwicklungen auch, dass sich die geopolitischen Fronten weltweit sukzessive verhärten. Eine Eskalation auf der Koreanischen Halbinsel könnte wohl direkt in einen Dritten Weltkrieg münden und auch ohne direkte Militärbündnisse ist es recht deutlich, welche Position Peking in solch einem Fall einnehmen würde.