„Spaltung und Aufruhr“ – China warnt USA vor weiterer Konfrontationspolitik

Bild: freepik / varavin88

Washington würde eine „Du verlierst, ich gewinne“-Politik verfolgen, so Chinas Außenminister Wang Yi. Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Reich der Mitte würden immer herausfordernder – und so schlussendlich in einen Konflikt münden.

In China sieht man die wachsenden Spannungen mit den Vereinigten Staaten eher negativ. Wie die Hongkonger Publikation „South China Morning Post“ berichtet, warnt Pekings Außenminister Wang Yi vor einer globalen Spaltung und Unruhen, sollte Washington den bisherigen Konfrontationskurs fortführen. Man wünscht sich in Peking offenbar eine entspanntere globale Atmosphäre. In einer Rede auf einem Online-Seminar, das sich mit der Rolle des ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger bei der Verbesserung der Beziehungen zwischen China und den USA befasste, warf Wang Washington vor, den Frieden in der Straße von Taiwan zu stören und die beiden Länder für Rivalen zu halten, so die SCMP.

„Die derzeitige Atmosphäre in den Beziehungen zwischen China und den USA ist sehr ungewöhnlich, und die extreme Besorgnis der USA ist völlig unnötig“, zitierte das chinesische Außenministerium Wang. „Wenn die USA die Beziehungen zwischen China und den USA blindlings als Wettbewerb der Großmächte definieren und eine Politik nach dem Motto „Du verlierst, ich gewinne“ verfolgen, wird dies China und die USA nur in eine Konfrontation und einen Konflikt treiben und die Welt in eine Spaltung und einen Aufruhr stürzen. Die Beziehungen zwischen China und den USA stehen vor immer größeren Herausforderungen, und die historische Darstellung der Beziehungen wurde verzerrt. Die Entwicklungsrichtung läuft Gefahr, weiter in die Irre geführt zu werden.“

Kissinger, der erst kürzlich für Aufregung sorgte, weil er als Friedenslösung für die Ukraine vorschlug, dass Kiew auf einige Gebiete (die Krim und den Donbass) verzichten solle, versuchte sich demnach in seinen alten Tagen auch als „Verbinder“ zwischen Washington und Peking. So sagte er während des Online-Seminars, das vom Chinesischen Volksinstitut für auswärtige Angelegenheiten durchgeführt wurde, dass beide Länder einen Dialog starten und die jeweiligen Kernbedenken verstehen müssten, um einen direkten Krieg zu vermeiden. Der langjährige US-Außenpolitiker sagte, dass der technologische Fortschritt die Gefahr von Konflikten erhöht habe und dass die Führer Chinas und der USA besondere Verantwortung übernehmen müssten, um eine Koexistenz zu erreichen.

China war in den letzten Jahren besonders im pazifischen Raum aktiv, um dort Verbündete zu suchen. Mittlerweile versuchen die Vereinigten Staaten von Amerika und Australien ihr politisches und wirtschaftliches Gewicht verstärkt in die Waagschale zu werfen, um die Ambitionen Pekings in der Region einzudämmen.

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