Es war freilich ein absurdes Schauspiel, das die anwesenden Politiker und „Experten“ bei „Hart aber Fair“ mit Frank Plasberg am 30. August boten: Da wurde nicht nur unumwunden festgehalten, dass Liberalität bedeutet, einer unfähigen Regierung zu gehorchen, sondern auch darüber diskutiert, warum Politiker einfach nicht „die Eier haben“, endlich eine direkte Impfpflicht für das aufmüpfige Volk zu beschließen.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Neben Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) waren Relotiuspresse-Journalistin Melanie Amann, Arzt Cihan Çelik, FDP-Generalsekretär Volker Wissing und Linke-Parteivorsitzende Janine Wissler anwesend. Kritische Stimmen waren selbstverständlich wie so oft nicht eingeladen worden: Jede getätigte Aussage sollte ganz offensichtlich in irgendeiner Form das coronoide Panik-Narrativ bedienen. Nicht auszudenken, wenn das Publikum der Öffentlich-Rechtlichen durch konträre Fakten aufgeschreckt werden würde. Ein Wunder, dass Karl Lauterbach nicht zugegen war.
Sehr wohl im Mainstream und damit auch im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen ist allerdings die Tatsache, dass die heilige Covid-Impfung keinesfalls vor Infektionen schützt. Besonders Jens Spahn bemühte sich neben Cihan Çelik natürlich redlich, diese unliebsame Erkenntnis zu relativieren: So wurde die niedrigere Inzidenz unter Geimpften im Vergleich zu der unter Ungeimpften herangezogen. Getrost ignoriert wird dabei natürlich, dass Deutschlands Impflinge sich bedeutend seltener testen lassen müssen als Ungeimpfte und beide Werte in keiner Weise vergleichbar sind – die vollkommene Irrelevanz der kinderleicht zu manipulierenden Inzidenzwerte hat die Politik aber bekanntlich noch nie geschert, sonst würde man dieses Konstrukt nicht jedes Mal dann aus der Tasche ziehen, wenn einem wieder einmal die Argumente für erwiesenermaßen sinnlose und irrsinnige „Maßnahmen“ flöten gehen.
Trotzdem stand die Frage im Raum, warum genau Ungeimpfte sich (ab Oktober kostenpflichtig) testen lassen müssen, Geimpfte aber unbehelligt als „gefährliche Virenschleudern“ (so schließlich das Regierungsnarrativ im Hinblick auf potenzielle Überträger von SARS-CoV-2) fungieren dürfen.
Die Test-Pandemie
Gute Antworten durfte man in der ARD-Sendung freilich nicht erwarten, und so kam auch Jens Spahn hier ins Schlingern. Man verkünde ja keine Wahrheit, sagte er. Nein, tatsächlich wäge man ab „zwischen unterschiedlichen Interessen und Aspekten“. Dass die Bundesregierung ihre Entscheidungen besonders zugunsten ihrer ganz eigenen Interessen „abwägt“ und die „Wahrheit“ entsprechend anpasst, nun, das bezweifeln wohl nur wenige – vor diesem Hintergrund überraschte diese Aussage bestenfalls mäßig. Aufhorchen durfte man jedoch bei der folgenden Feststellung. Denn Spahn sagte wörtlich:
Wenn wir jetzt sozusagen geschützte Menschen genauso testen wie Ungeimpfte, dann hört diese Pandemie nie auf.
Solange wir testen, haben wir also Pandemie. Hören wir auf zu testen, ist die Pandemie vorbei.
Spahn ist freilich keinesfalls der erste, der offenlegt, dass wir uns inmitten einer irrwitzigen Test-Pandemie befinden. Noch während der Sendung wurde seinerseits festgehalten, dass das ausschließliche Testen von tatsächlich erkrankten Personen (wie es etwa in Schweden seit jeher praktiziert wird) reine Zukunftsmusik sei: Man klammert sich weiterhin an das mehr als umstrittene Durchtesten von völlig gesunden Personen – andernfalls wäre auch der indirekte Impfzwang hinfällig, denn wer sich die Testerei nicht leisten kann, soll auf diese Weise schließlich zum Schuss genötigt werden.
Was Spahn nicht sagt: Würde man Geimpfte in großer Zahl testen, wären auch sie automatisch in größerer Zahl Corona-positiv. Damit fällt das Impf-Narrativ endgültig in sich zusammen. Und das darf nach Ansicht der Politik natürlich unter keinen Umständen geschehen. Für dieses „Interesse“ der Regierung lässt die Wahrheit sich durchaus beugen. Denn eine direkte Impfpflicht wird rechtlich nicht durchführbar sein – und irgendwie muss man die Menschen am Ende zum Schuss zwingen.
Spahns Argumentation, die erwiesenermaßen sinnfreien Tests seien nicht kostenlos, sondern belasteten den Steuerzahler, ist nebenbei bemerkt ein Witz – denn nur wenige Minuten später verkündete er völlig schamlos: „Die Impfungen sind kostenlos.“ Kostenlos sind die gepriesenen Vakzine keinesfalls; die Pharmaindustrie bereichert sich durch ihre experimentellen „Wundermittel“ auf nie da gewesene Weise. Und immerhin finanzieren eben jene Menschen, die sich demnächst kostenpflichtig testen lassen sollen, um ihrem Alltag nachgehen zu dürfen, durch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge die Impfungen und die Behandlungen derer Nebenwirkungen mit.
Billige Zahlen-Tricks
Und wofür? Laufen Ungeimpfte tatsächlich tagtäglich Gefahr, sich mit einem Killervirus zu infizieren und tot umzufallen? Mitnichten. Die Zahlen des RKI sollen laut Ansicht von Politikern als Warnung verstanden werden, geben aber in Wahrheit tagtäglich aufs Neue nur Entwarnung. Errechnet man die Prozentsätze von Menschen, die in der 83,1 Millionen starken deutschen Bevölkerung positiv getestet werden, so bleibt von Virenpanik nichts übrig – insbesondere vor dem Hintergrund, dass positiv Getestete keinesfalls erkrankt sein müssen. Der Anteil der „COVID-19-Belegung an der Gesamtzahl der betreibbaren ITS-Betten“ beträgt, Stand 1. September, 4,9%. Zu welchem Teil es sich dabei lediglich um Intensiv-Patienten mit anderen Erkrankungen, aber einem positivem Corona-Test handelt, bleibt unklar. Auch sind nicht alle von ihnen ungeimpft – mit dem Auftreten neuer Varianten könnten es sogar ohnehin gerade die Geimpften sein, die plötzlich schwerer erkranken.
Und bei alle dem muss bedacht werden, dass die Zahlenspiele und billigen Tricks des RKI im Hinblick auf die Corona-Zahlen längst aufgeflogen sind. 80% der Corona-Toten starben laut neuesten Berechnungen aus anderen Gründen als Covid-19. Eine weitere interessante Analyse der offiziellen Daten ist im folgenden Video von Informatiker und Datenspezialist Marcel Barz zu sehen, das auf YouTube selbstverständlich in Rekordgeschwindigkeit gelöscht worden ist – das Video ist umfassend und lang, gerade für Neulinge in der Thematik aber sehenswert:
Am Ende der „Hart aber fair“-Sendung forderte die umstrittene Spiegel-Journalistin Melanie Amann einen „Freedom Day“ wie in England und Dänemark – aber nur für Geimpfte. Menschen, die in ihrem Leben keine nennenswerten „Erfolge“ außer ihrer Covid-Impfung verweisen können, mögen Amann zustimmen. Der arbeitende und steuerzahlende Normalbürger hingegen wird sich nach dieser Gesprächsrunde eher fragen, warum genau er diesem defekten System weiterhin einen Großteil seines Einkommens in den Rachen werfen soll – dafür, dass er wie Abschaum behandelt wird, sobald er eines seiner letzten ihm gebliebenen Rechte einfordert: Das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper.