Wissenschaftsfremde Panikmache, die selbst Lauterbachs „Expertenrat“ zu dumm wurde, und eine strikte Weigerung zur Aufarbeitung des Corona-Unrechts: Das deckte jüngst die „Welt“ auf Basis von Sitzungsprotokollen aus dem Bundeskanzleramt auf. Und dennoch klebt der wandelnde Skandal in Form eines Gesundheitsministers noch immer in seinem Sessel. In seinem Ministerium hat man gar die Frechheit, zu behaupten, man habe die „Lehren“ aus der sogenannten Pandemie längst gezogen – in Form von noch mehr Früherkennung und noch mehr Impfstoff beim nächsten Mal. Lassen die Bürger sich das gefallen?
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Kritische Artikel sind im Mainstream rar gesät – und wenn doch einer publiziert wird, dann versteckt man ihn hinter der Bezahlschranke. Besonders die „Welt“ scheint dieses Spiel perfektioniert zu haben. Der jüngste Artikel zum sogenannten Corona-Expertenrat bildet da keine Ausnahme: Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die breite Bevölkerung doch lieber nichts von dem erfahren soll, was dort zu lesen ist. Denn einerseits wird hier deutlich, dass die „Experten“ des Rats diesen Titel scheinbar nicht verdient hatten und das Gremium in Summe keinen Zweck erfüllte – und andererseits zeigt sich abermals, was für eine fragwürdige Personalie sich im Bundesgesundheitsministerium von den Steuerzahlern alimentieren lässt.
„Furchtappell“ ging selbst unkritischen „Experten“ zu weit
Der Immunologe, der die Protokolle des Expertenrats (Sitzungen 26 bis 33) für „Welt“ sichtete, merkte demnach prompt an, dass die sogenannten Experten offenkundig keine Ahnung davon hatten, dass die Impfung nicht vor Ansteckung schützt und dass eine vierte Impfung faktisch wirkungslos ist. Von Expertise kann hier also kaum eine Rede sein – vielmehr schien man wohl zugunsten der Pharma-Lobby zwei Augen zuzudrücken. Dennoch wird deutlich, dass die Corona-Panikmache Lauterbachs auch von diesen eigentlich unkritischen Ratsmitgliedern nicht mitgetragen wurde.
Denn: Man wollte den „Furchtappell“ Lauterbachs nicht unterstützen. Lauterbach kündigte gegenüber dem Rat an, durch Panikmache vor Long Covid junge Menschen zur Impfung nötigen zu wollen. Im Rat lehnte man diese Taktik ab. Das geht aus dem Sitzungsprotokoll vom 29. August 2022 hervor: „Der Expertenrat kritisiert den Furchtappell“, heißt es da.
Doch der Ungesundheitsminister scherte sich pikanterweise nicht um diese Einschätzungen: Im Rahmen der massiv umstrittenen Kampagne „Ich schütze mich“ ließ er bekanntlich eine zigfach geimpfte Autorin des Relotius-Spiegels als Long-Covid-Opfer posieren – und wies damit nicht etwa auf Langzeitschäden durch eine Corona-Infektion, sondern vielmehr unfreiwillig auf das Post-Vac-Syndrom hin. Es ist symptomatisch für Narzissten, seine Mitmenschen für dumm zu halten. Und es ist symptomatisch für Tyrannen, das Wohl der Bevölkerung zu missachten und rücksichtslos eigene Interessen durchzusetzen.
Aufarbeitung wurde vermieden
Fast folgerichtig scheint es da, dass aus den Protokollen auch hervorgeht, dass man keine Bilanz ziehen wollte – eine kritische Aufarbeitung wurde vielmehr verhindert. Zwar habe man angeblich ein Jahr lang an einer „Lessons-Learned-Stellungnahme“ gearbeitet – doch am Ende wollte man eine solche nicht formulieren: „Eine abschließende Lessons-Learned-Stellungnahme wird von den meisten Mitgliedern und auch BM Lauterbach abgelehnt, da die umfassende wissenschaftliche Bewertung innerhalb kurzer Zeit und mit den Ressourcen des Gremiums nicht möglich erscheint“, beschloss man am 4. April 2023 in der letzten Sitzung.
Warum nur? Warum hat gerade ein Karl Lauterbach kein Interesse an einer kritischen Auseinandersetzung mit seiner schädlichen Politik der wissenschaftsfeindlichen Panikmache? Der Epidemiologe Klaus Stöhr wies gegenüber „Welt“ darauf hin, die Feststellung des Rats sei völlig weltfremd – eine umfassende Aufarbeitung hätte mindestens angemahnt werden müssen, auch eine teilweise Analyse sei möglich gewesen – „es sei denn, man möchte nicht, dass aus den Fehlern gelernt werden soll.“ In Summe befasste der Expertenrat sich den Protokollen nach ohnehin nicht mit den wirklich kritischen Fragen zu den Corona-Maßnahmen: Ebenso wie bei den Impfungen wurde die Wirksamkeit der grundrechtsbeschneidenden Restriktionen nicht nennenswert hinterfragt.
Noch radikaler bei der nächsten Plandemie?
Das Bundesgesundheitsministerium behauptet gegenüber dem Medium „Welt“ indes, man habe die Lehren aus der „Pandemie“ bereits gezogen: „Die Früherkennung sei verbessert, die Meldewege digitalisiert, die Produktionskapazitäten für Impfstoff gesteigert, eine Long Covid-Kampagne gestartet.“ Man deutet hier im Kern an, die begangenen Fehler beim nächsten Mal gezielt wiederholen zu wollen – und dass man offensichtlich meint, dass die Bevölkerung der Politik dies ein weiteres Mal durchgehen lassen wird. Überhaupt sei die rückblickende Bewertung der „Pandemie“ seitens der Öffentlichkeit auch laut den Protokollen des Expertenrats „sehr subjektiv und oft stark verzerrt“, und zwar „in Abhängigkeit vom Impfstatus“. Auch ein enormes „Aggressionspotential“ wird angemerkt.
Wer hat diese Aggressionen wohl geschürt? Der Schuldige sitzt (warum auch immer) bis heute im Bundesgesundheitsministerium – und die „Experten“ im Rat können als seine Handlanger durchgehen. Die Corona-Politik verursachte milliardenschwere Schäden, ruinierte wirtschaftliche Existenzen und zerstörte durch Lockdowns, psychischen Druck und nebenwirkungsreiche Impfstoffe die Gesundheit zahlloser Menschen: Die tiefe Verachtung der Bürger hat man sich hier redlich verdient. Karl Lauterbach sollte sich entsprechend wohl sehr gut überlegen, ob er einen neuerlichen Plandemie-Versuch starten möchte: Das „Aggressionspotential“ ist durch seine jüngste Hitze-Propaganda nämlich keinesfalls gesunken.