Der frühere Fox-Journalist Tucker Carlson befindet sich für ein Interview mit Präsident Wladimir Putin in Russland und wird dafür scharf attackiert. Er erklärt dies damit, dass die Öffentlichkeit ein Recht darauf habe, beide Seiten in einem Konflikt anzuhören, der die Weltordnung verändert und für den die Menschen letztendlich auch bezahlen. Im Mainstream könne man nur einseitige Lügen oder Weglassungen finden. Es sei seine Aufgabe als Journalist, zu informieren.
Bei Konflikten ist es eigentlich üblich, alle beteiligten Seiten anzuhören. Dies gilt auch für die Medien, welche (eigentlich) die Pflicht haben, sich stets kritisch mit den Sachverhalten auseinanderzusetzen. Dort, wo der Mainstream – mittlerweile – versagt, sind es die freien, alternativen Medien und Journalisten, die diese Aufgabe übernehmen und so der Öffentlichkeit Informationen und Einblicke bieten, welche dieser ansonsten verborgen bleiben. Dies trifft auch auf den Ukraine-Konflikt zu, wo sich der westliche Mainstream eher als NATO-Propagandamaschine und Selenskyj-Sprachrohr profiliert, anstatt sich für eine ehrliche und ausgewogene Berichterstattung einzusetzen.
In diese Kerbe schlägt nun (natürlich mit US-amerikanischer Sichtweise) der langjährige Fox News-Host Tucker Carlson. Der streitbare konservative Journalist ist nach Moskau gereist, um dort Präsident Wladimir Putin zu interviewen. Etwas, das in den letzten zwei Jahren der Eskalation in der Ukraine kein Mainstream-Medium wagte. Die russische Position bekommt man faktisch nur mit, wenn man russische Staatsmedien aufruft, welche jedoch vom Westen mit Domain-Blockaden und Zensurmaßnahmen belegt wurden. Dabei könnte man mit Interviews dem russischen Staatschef auch kritische Fragen stellen, welche von den russischen Medien selbst so nicht gestellt werden. Dies will nun offensichtlich Carlson tun.
Carlson erklärt: „Das ist der Grund, warum wir es tun. Erstens, weil es unsere Aufgabe ist. Wir sind im Journalismus tätig. Unsere Pflicht ist es, die Menschen zu informieren. Zwei Jahre nach Beginn eines Krieges, der die gesamte Welt umgestaltet, sind die meisten Amerikaner nicht informiert. Sie haben keine genaue Vorstellung davon, was in dieser Region, hier in Russland oder 600 Meilen entfernt in der Ukraine passiert.“ Denn der Krieg in der Ukraine sei eine menschliche Katastrophe, die bereits „hunderttausende Menschenleben gefordert“ und das „größte Land Europas entvölkert“ habe.
Mehr noch gebe es noch weitreichendere langfristige Auswirkungen. Carlson stellt fest, dass der Krieg in der Ukraine „die globalen militärischen und Handelsallianzen vollständig umgestaltet“ und „die Weltwirtschaft durcheinander gebracht hat.“ Er spricht auch über den düsteren Zustand der Nachkriegs-(Bretton-Woods-)Wirtschaftsordnung und stellt fest, dass sie „sehr schnell auseinanderfällt“, zusammen mit „der Dominanz des US-Dollars.“ Er stellt in seiner Erklärung zudem fest, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von weichen, ausgewählten westlichen Interviews profitiert hat, die er „Vorbereitungssitzungen“ nennt. „Das ist kein Journalismus. Es ist Regierungspropaganda“, sagte Carlson.
Er kritisiert weiter: „Gleichzeitig haben unsere Politiker und Medien diese Dinge getan, einen ausländischen Führer wie eine neue Verbrauchermarke zu bewerben, und kein einziger westlicher Journalist hat sich die Mühe gemacht, den Präsidenten des anderen Landes in diesem Konflikt, Wladimir Putin, zu interviewen.“ Deshalb hätten die meisten Amerikaner auch keine Ahnung, warum Putin die Ukraine angegriffen habe oder was dessen Ziele seien. „Sie haben noch nie seine Stimme gehört. Das ist falsch. Die Amerikaner haben das Recht, alles zu erfahren, was sie über einen Krieg wissen können, an dem sie beteiligt sind, und wir haben das Recht, es ihnen mitzuteilen, weil auch wir Amerikaner sind.“
Natürlich wird Carlson vom Mainstream und den Kriegsfalken scharf angegriffen, weil er das tut, was Journalisten tun sollten: Informationen sammeln und diese verbreiten. Dazu gehört nun einfach auch in Krisenzeiten die Gegenseite. Klar, Wladimir Putin hat bei diversen Anlässen immer wieder seine Position erklärt, doch um etwas tiefer zu graben und auch kritische Fragen zu stellen, braucht es einen Außenstehenden. Das ist Tucker Carlson.
Nun bleibt es abzuwarten, wie das Interview verlaufen wird. Klar, Carlson vertritt die US-Seite und betrachtet das Ganze aus dem US-amerikanischen Standpunkt heraus, doch insgesamt betrachtet wird es sicherlich einige interessante Fragen und entsprechende Antworten des langjährigen russischen Staatsoberhaupts geben.
Das komplette Transkript in englischer Sprache:
We’re in Moscow tonight. We’re here to interview the president of Russia, Vladimir Putin. We’ll be doing that soon. There are risks to conducting an interview like this, obviously, so we thought about it carefully over many months.
Here’s why we’re doing it: first, because it’s our job. We’re in journalism. Our duty is to inform people. Two years into a war that’s reshaping the entire world, most Americans are not informed. They have no real idea what’s happening in this region, here in Russia, or 600m away in Ukraine. But they should. Now, they’re paying for much of it in ways they might not fully yet perceive.
The war in Ukraine is a human disaster. It’s left hundreds of thousands of people dead, an entire generation of young Ukrainians, and has depopulated the largest country in Europe. But the long-term effects are even more profound. This war has utterly reshaped the global military and trade alliances, and the sanctions that followed have as well. And in total, they have upended the world economy.
The post-World War II economic order, the system that guaranteed prosperity in the West for more than 80 years, is coming apart very fast. And along with it, the dominance of the US dollar. These are not small changes. They are history-altering developments. They will define the lives of our grandchildren.
Most of the world understands this perfectly well. They can see it. Ask anyone in Asia or the Middle East what the future looks like. And yet, the populations of the English-speaking countries seem mostly unaware. They think that nothing has really changed. And they think that because no one has told them the truth.
Their media outlets are corrupt. They lie to their readers and viewers. And they do that mostly by omission. For example, since the day the war in Ukraine began, American media outlets have spoken to scores of people from Ukraine, and they’ve done scores of interviews with Ukrainian President Zelensky. We ourselves have put in a request for an interview with Zelensky, and we hope he accepts.
But the interviews he’s already done in the United States are not traditional interviews. They are fawning pep sessions, specifically designed to amplify Zelensky’s demand that the US enter more deeply into a war in Eastern Europe and pay for it. That is not journalism. It is government propaganda. Propaganda of the ugliest kind. The kind that kills people.
At the same time, our politicians and media outlets have been doing this, promoting a foreign leader like he’s a new consumer brand, not a single Western journalist has bothered to interview the president of the other country involved in this conflict, Vladimir Putin.
Most Americans have no idea why Putin invaded Ukraine or what his goals are. Now, they’ve never heard his voice. That’s wrong. Americans have a right to know all they can about a war they’re implicated in. And we have the right to tell them about it because we are Americans too. Freedom of speech is our birthright. We were born with the right to say what we believe. That right cannot be taken away, no matter who is in the White House. But they’re trying anyway.
Almost three years ago, the Biden administration illegally spied on our text messages and then leaked the contents to their servants in the news media. They did this in order to stop a Putin interview that we were planning. Last month, we’re pretty certain they did exactly the same thing once again. But this time, we came to Moscow anyway. We are not here because we love Vladimir Putin. We are here because we love the United States, and we want it to remain prosperous and free.
We paid for this trip ourselves. We took no money from any government or group, nor are we charging people to see the interview. It is not behind a paywall. Anyone can watch the entire thing, shot live to tape and unedited, on our website, tuckercarlson.com. Elon Musk, to his great credit, has promised not to suppress or block this interview once we post it on his platform, X. And we’re grateful for that.
Western governments, by contrast, will certainly do their best to censor this video on other, less principled platforms, because that’s what they do. They are afraid of information they can’t control. But you have no reason to be afraid of it.
We are not encouraging you to agree with what Putin may say in this interview. But we are urging you to watch it. You should know as much as you can. And then, like a free citizen and not a slave, you can decide for yourself. Thanks.