Selbst im Mainstream wird Satanismus-Frage gestellt: Helnwein-Kunst im Stephansdom

Bild: Die Kunstinstallation Helnweins im Stephansdom (C) Bild privat zur Verfügung gestellt

Die Kunst von Gottfried Helnwein steht seit der Positionierung von drei riesigen Bildern im beschaulich-ländlichen Gmunden stark in der Kritik. Während der Künstler stets betont, gegen Nationalsozialismus und Gewalt an Kindern aufzutreten, sind viele Betrachter seiner Kunstwerke irritiert. Diese Irritation setzt sich nun im Stephansdom fort: Jedes Kind weiß, wofür ein verkehrt aufgehängtes Kreuz steht. Helnwein hängte eine violette Version des berühmten Turiner Grabtuchs über den Altar: Verkehrt herum.

So titelte Fellners OE24-Boulevard am 14. Februar: Satanismus-Alarm im Stephansdom. Der Grund sind Helnweins Riesenkunstwerke in violetter Farbe. Die Gläubigen, die zum Gebet und zur Messe in den Stephansdom kommen, müssen es erdulden. Zunächst rätselt man auch ein wenig: Was mag das sein, eine Fledermaus, die von der Decke hängt? Erst beim zweiten Hinsehen erkennt man vielleicht den umgekehrt aufgehängten Jesus – es handelt sich um eine Anlehnung an das berühmte Turiner Grabtuch.

Ein umgedrehtes Kreuz steht für den Teufel

Allerdings weiß jedes Kind, dass ein verkehrt aufgehängtes Kreuz für den Teufel steht – die Anbetung des Bösen, wie sie im Satanismus praktiziert wird. Es ist deshalb naheliegend, dass auch das Kunstwerk Helnweins von vielen Menschen entsprechend verstanden wird – und man ihnen wieder einmal mit dem Allerwertesten direkt ins Gesicht fährt. Das linke Establishment, zu dem Dompfarrer Toni Faber ganz ohne Frage zählt, hat es einmal mehr geschafft – Menschen dazu zu zwingen, die Kunst Helnweins zu ertragen, ob sie das nun möchten oder nicht. Den Österreichern – aber auch den Touristen – die freie Wahl zu lassen, solche künstlerischen Experimente im Museum zu konsumieren, ist hingegen nicht angedacht.

Natürlich gibt es wieder Erklärungen für diese Art von Kunst. Dass Jesus mit dem Kopf nach unten hängt, soll für ein Hinabsteigen in das Reich des Todes stehen. Wie Dompfarrer Toni Faber dazu erklärte.

Wikipedia weiß dazu:

Der Abstieg Christi in die Unterwelt (lat. Descensus Christi ad inferos), volkstümlich auch Höllenfahrt Christi, bezeichnet die überlieferte christliche Vorstellung, dass Jesus Christus in der Nacht nach seiner Kreuzigung in die Unterwelt hinabgestiegen sei und dort die Seelen der Gerechten seit Adam befreit habe. Hintergrund dieser Vorstellung ist unter anderem die Frage, wo Jesu Christi Seele zwischen Kreuzigung und Auferstehung gewesen sei. Man beruft sich dabei auf die biblischen Aussagen in Epheser 4,9 und 1. Petrus 3,19.

Wikipedia, Abstieg Christi in die Unterwelt, abgerufen am 20.2.2024

Ob einem gläubigen Christen diese Erklärung ausreicht? Speziell, wenn man das Bild in Zusammenwirkung mit den beiden Totenköpfen betrachtet, welche die beiden Seitenaltäre verdecken. Insgesamt wird bei manchen der Eindruck der Dekoration einer schwarzen Messe erweckt – und keine Erinnerungen an Zeremonien des Christentums.

Mit Zeremonien, die wie Schwarze Messen anmuten, kennt Helnwein sich aus. Das Bild der beiden küssenden, nackten, jungen Mädchen, das die Bevölkerung von Gmunden erdulden muss, entstammt einer Kunstinstallation, bei der Blut in Strömen floss und aufgespießte menschliche Totenschädel gezeigt wurden. Lesen Sie diese Geschichte hier: Schock-Kunst in Gmunden: Report24 deckt Blutritual hinter küssenden Mädchen auf.

Ein weiterer Aspekt, den der Mainstream nicht hinterfragt oder schlichtweg ignoriert, ist der Umstand, dass Gottfried Helnwein bis heute hochrangiges Mitglied der Scientology Sekte sein soll. Wie kann es sein, dass ein Scientologe seine künstlerischen Werke in einer der wichtigsten römisch-katholischen Kirchen des Landes ausstellen darf – und das ohne Nachfragen durch „Journalisten“, ohne jegliche Kritik?

Ausgerechnet der linksgerichtete Standard hat über Helnwein und seine mutmaßliche Scientology-Mitgliedschaft einen ausführlichen Artikel verfasst: Helnwein, der gefeierte Künstler, und sein lautes Schweigen zu Scientology. Helnwein selbst hat bei mehreren Gelegenheiten eine Mitgliedschaft bei Scientology dementiert. Der wichtigste Teil des Standard-Artikels ist allerdings jener, aus dem hervorgeht, dass es sich nicht um historische, verjährte Vorwürfe handelt – sondern diese Mitgliedschaft in höchsten Stufen wohl topaktuell sein dürfte:

Die alljährlich anlässlich des Geburtstags ihres Gründers L(afayette) Ron Hubbard veranstaltete Gala im Scientology-Mekka Clearwater (Florida) besuchte das Ehepaar Helnwein zuletzt 2019 ebenso wie den anschließenden „Patrons“-Ball für Großspender der Organisation. Solche Veranstaltungen sind nur Mitgliedern vorbehalten. Seit der Pandemie fanden keine mehr statt.

DerStandard, 21. Oktober 2023

Darüber reden möchte er nicht. Nicht mit Report24, unsere Anfrage blieb unbeantwortet – Ähnliches berichtet auch der Standard: „Auf einen langen Fragenkatalog sowie Nachfragen – etwa zu seinem Erscheinen bei der Scientology-Gala – reagierte Helnwein nicht.

Einer der bekanntesten und lautesten Linken des Landes weist darauf hin, dass der Affront gegen die Gläubigen mit dem verkehrt hängenden Jesus nicht zu Ende sein will. Zu Ostern, dem wichtigsten Fest der Christen, soll eines von Helnweins „blutenden Kindern“ im Dom hängen. Auch hier stellt sich die Frage, ob es um Kunst geht – oder um christenfeindliche Politik, um die Menschen mit maximaler Wirkung zu beleidigen. Und man müsste die Frage stellen, wann Helnwein mit seinen Werken die Wände einer Moschee schmücken wird – und was die Mohammedaner dazu wohl sagen würden.

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