Schweizer Bundesrat kritisiert Corona-Berichterstattung: Führte zu „Verschärfungshype“

Bilder: freepik / master1305, Viren via brgfx

Der Schweizer Bundesrat Ueli Maurer kritisierte die alarmistische Berichterstattung der Medien rund um die Corona-Krise in einem Interview mit der Aargauer Zeitung. Er befürwortet aufgrund der Omikron-Variante mit ihren milden Krankheitsverläufen eine baldige Rückkehr zur Normalität und wirft den Medien vor, mit ihren Schreckensszenarien einen „Verschärfungshype“ verursacht zu haben.

Maurer bemängelte, dass die Medien sich bei der Berichterstattung auf Negativ-Schlagzeilen fixierten. Das Bundesamt für Gesundheit etwa hatte zwischenzeitlich prognostiziert, dass 10 bis 15 Prozent der Arbeitskräfte gleichzeitig infiziert werden könnten: „Wenn die Experten solche Szenarien entwerfen, wird in den Medien oft nur der schlimmstmögliche Fall dargestellt. Das ergibt ein zu einseitiges Bild. Aber die Medien brauchen halt jeden Tag eine Schlagzeile.“

Dadurch, dass stets die Horrorszenarien in den Fokus gerückt worden wären, sei die Misere rund um die Corona-Maßnahmen verschlimmert worden:

Der Schaden, den die Medien angerichtet haben, ist nicht zu unterschätzen. Bundesrat, Parlament und Kantone beschlossen nicht zuletzt unter diesem Druck Massnahmen, die im Rückblick vielleicht nicht im jeweiligen Umfang nötig gewesen wären. Das ist mein Vorwurf an die Medien.

Und weiter:

Der mediale Druck auf die Politik wurde enorm, es entstand nicht nur beim Bundesrat ein Verschärfungshype. Gezielte, differenzierte Massnahmen wie der Schutz vulnerabler Gruppen waren fast nicht mehr möglich, nein: Es musste generell geschlossen und verschärft werden.

Auf die Behauptung der Interviewer, dass die Menschen sich dank der Medien vorsichtiger verhalten hätten und so strenge staatliche Maßnahmen nicht nötig geworden seien, lachte Maurer und sagte: „Ich weiss, dass Journalisten Medienkritik schlecht vertragen. Lassen wir’s.“

Medienkritik ist in den vergangenen Tagen tatsächlich häufiger zu hören und zu lesen gewesen: In Dänemark gab ein Journalist in einem Artikel unumwunden zu, dass man bei der Corona-Berichterstattung versagt habe. Er kritisierte allerdings, dass man die Politik und ihre Kommunikation mit der Öffentlichkeit besser hätte hinterfragen müssen, anstatt nachweislich irreführende Informationen abzunicken und weiterzuverbreiten. Ähnlich hatte sich jüngst in Deutschland der SWR-Mitarbeiter Martin Ruthenberg geäußert: Er bemängelte einen fehlenden Diskurs und die scheinbar gezielte Steuerung der öffentlichen Meinung zugunsten der Politik. Ihn ärgerte zuletzt insbesondere, dass Demonstranten, die friedlich gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung und den massiven Impfzwang protestierten, bei den Öffentlich-Rechtlichen als „Spalter“ diffamiert wurden. Hierzulande war medialer Druck zugunsten von Maßnahmen-Verschärfungen kaum notwendig – Deutschland ist mit seinen diktatorischen Einschränkungen nachweislich Vorreiter. Auf Aufrufe zur Besonnenheit wartete man in der Berichterstattung der etablierten Medien allerdings wahrlich vergeblich.

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