Schweigen, Vertuschen, Wegsehen: Kindesmissbrauch durch afghanische Täter

Symbolbild: KI

Anfang September 2025 legte die Bundesregierung Zahlen vor, die erschüttern: Seit Merkels Masseneinwanderungsaufruf 2015 haben Straftaten afghanischer Tatverdächtiger wegen Kindesmissbrauchs drastisch zugenommen. Während Leitmedien und Politik schweigen, zeigen vertrauliche Quellen, WikiLeaks-Enthüllungen und internationale Skandale, dass hinter dieser Entwicklung wohl auch ein kulturell verwurzeltes System steckt: das perfide „Bacha Bazi“. Die Bundesregierung relativiert – doch klar ist: Deutschland darf angesichts dieser Tradition keinen Millimeter Toleranz zeigen. 

Von Guido Grandt

Anfang September 2025 berichtete das deutsche Onlinemedium NIUS über eine schriftliche Anfrage der AfD-Bundestagsabgeordneten Kerstin Przygodda. Thema: sexueller Missbrauch von Kindern durch afghanische Tatverdächtige

Daraufhin legte die Bundesregierung detaillierte Zahlen vor – und diese sind erschütternd. Seit dem Masseneinwanderungsaufruf der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel („Wir schaffen das!“) im Jahr 2015 haben diese abscheulichen Taten an Kindern durch eingewanderte Afghanen drastisch zugenommen. Schon 2016, nur ein Jahr später, stiegen die Fälle auf das Siebenfache.

Und dennoch: In den Leitmedien: Schweigen. In der Politik: Schweigen. Bis heute!

Um es vorweg deutlich zu machen: Sexueller Kindesmissbrauch existiert in allen Kulturen, in allen Nationen – auch in Deutschland. Doch dieser Artikel richtet den Fokus bewusst auf afghanische Täter und die kulturellen Hintergründe.

Die Entwicklung der Fallzahlen sexuellen Missbrauchs von Kindern durch afghanische Tatverdächtige (= im Jahr erfasste Fälle)

  • 2010: 31 
  • 2011: 24
  • 2012: 42
  • 2013: 37 
  • 2014: 40
  • 2015: 79
  • 2016: 280
  • 2017: 226
  • 2018: 258
  • 2019: 207
  • 2020: 223
  • 2021: 184
  • 2022: 198
  • 2023: 213
  • 2024: 275

Relativierung der Bundesregierung

Wie NIUS weiter berichtet, wurden in der Regierungsantwort diese erschreckenden Zahlen relativierend eingeordnet. So hieß es dort unter anderem: „Die absoluten Zahlen der Tatverdächtigen lassen keine direkten Rückschlüsse auf die Kriminalitätsrate einzelner Nationalitäten zu.“ 

Und weiter: „Für eine genaue Bewertung der Kriminalitätsraten ist eine Betrachtung der sozio-demografischen Faktoren (Alter, Geschlecht und Lebensumstände) zu berücksichtigen und eine umfassende Analyse notwendig. Ansonsten können die Zahlen falsche Schlussfolgerungen über bestimmte Bevölkerungsgruppen ermöglichen.“

„Bacha Bazi“  – kulturelle Pädokriminalität?

Die AfD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Przygodda verwies in ihrer Anfrage zudem auf eine in Afghanistan weit verbreitete „kulturelle Praxis“: das sogenannte „Bacha bazi“ – zu Deutsch etwa „Spiel mit dem Jungen“. Dabei werden Jungen in Frauenkleidern gezwungen, für Erwachsene zu tanzen – nicht selten verbunden mit sexuellem Missbrauch.

Konkret fragte sie: „Sieht die Bundesregierung mit Blick auf die in Teilen der Bevölkerung Afghanistans seit Jahrhunderten verbreitete Tradition des ‚bacha bazi‘ (…) dahingehenden Handlungsbedarf, nach Deutschland eingewanderte Afghanen eigens darauf aufmerksam zu machen, dass sexueller Missbrauch von Kindern in Deutschland eine Straftat darstellt?“ 

Die Antwort: Das Thema „Sexuelle Gewalt an Kindern“ sei im „Curriculum“  – also im Lehrplan  – für Integrationskurse „nicht vorgesehen“. 

Ein klares „Finger weg von den Kindern“ schafft es nicht einmal in einen Integrationskurs. Ein Armutszeugnis, wie ich meine.

Kinderprostitution am Hindukusch

Schon vor dreizehn Jahren setzte ich mich im Zusammenhang mit dem damaligen Bundeswehreinsatz am Hindukusch intensiv mit dem Thema Kinderprostitution in Afghanistan auseinander. 

Bereits damals erhielt ich aus vertraulichen Quellen Hinweise darauf, dass es sich nicht um Einzelfälle, sondern um ein gefestigtes System organisierten Kindesmissbrauchs handelte – ein System, das anscheinend bis heute fortbesteht, wie es die AfD-Anfrage nahelegt.

Aber auch ausländische Soldaten spielten darin eine gewichtige Rolle.

Britische Soldaten missbrauchten zehnjährige afghanische Kinder

Im Januar 2012 schrieb ich:

Erst vor Kurzem erschütterten Schlagzeilen die Welt: Zwei zehnjährige Kinder wurden von britischen Soldaten in Afghanistan missbraucht. Daraufhin forderte der damalige afghanische Präsident Hamid Karzai die britische Regierung auf, unverzüglich zu ermitteln und die Täter hart zu bestrafen.

Karzai hatte damit zwar recht – doch er wusste zugleich, dass in seinem Land eine tief verwurzelte Tradition existiert, die „Bacha bazi“ genannt wird. Kritiker sehen darin nichts anderes als systematischen Kindesmissbrauch. 

Und dennoch sind immer wieder auch ausländische Soldaten in dieses perfide „Spiel mit den Jungen“ verwickelt. 

„Vertraulicher“ WikiLeaks-Cable enthüllte Abgründe des Afghanistan-Einsatzes

Bereits 2009 ergab sich diesbezüglich politischer Sprengstoff: Ein von WikiLeaks veröffentlichter, „vertraulicher“ Botschaftsbericht (09KABUL1651) vom 24. Juni 2009, den die US-Botschaft in Kabul an das US-Außenministerium nach Washington kabelte, warf ein grelles Licht auf die Abgründe des Afghanistan-Einsatzes. 

Mit Folgen nicht nur für die amerikanische, sondern auch für die deutsche Außenpolitik. In dem US-Botschaftsbericht schilderte der damalige stellvertretende Missionschef in Kabul, Joseph A. Mussomeli, ein am 23. Juni 2009 geführtes Gespräch mit dem afghanischen Innenminister Mohammad Hanif Atmar

Darin ging es unter anderem um einen skandalösen Vorfall bei einer Abschiedsparty des US-amerikanischen privaten Sicherheits- und Militärunternehmens Dyn Corp im Kunduz regional Training Center (RTC) im April 2009, ein von den Amerikanern geführtes regionales Trainingscenter, in dem afghanische Polizisten ausgebildet wurden.

Drogen und Kindesmissbrauch

Bei dieser Veranstaltung soll es nicht nur zu Drogenkonsum, sondern auch zum „Kauf“ von „Dienstleistungen von Kindern“, von so genannten „Dancing Boys“, gekommen sein. 

Ausländische Auftragnehmer hätten die Jungen zur Unterhaltung „gemietet“, wie die britische Zeitung The Guardian berichtete.

Hintergrund: Diese „Dancing Boys“ mussten sich in Afghanistan systematisch prostituieren und wurden an Erwachsene – Einheimische wie Ausländer – sexuell weitergereicht.

Die Folgen: Zwei afghanische Polizisten und neun weitere Einheimische wurden verhaftet, weil sie die Jungen beschafft und dafür bezahlt hatten.

Kindesmissbrauch wurde vertuscht

Besonders brisant: Das WikiLeaks-Cable veranschaulichte weiter, wie der afghanische Innenminister Atmar eindringlich davor warnte, den Vorfall publik zu machen – dies könne „Menschenleben gefährden“. 

Gleichzeitig fürchtete er um das Ansehen sowohl der ausländischen Sicherheitsberater als auch um seinen eigenen Ruf. Deshalb hatte er angeregt, die US-Regierung möge eine unabhängige Kommission einsetzen, um den Skandal intern aufzuklären.

So verwunderte es wohl kaum, dass der WikiLeaks-Bericht weitgehend ignoriert wurde.

„Gefährliches“ WikiLeaks-Cable für Deutschland

Damals kam ich zu dem Schluss: Für die Bundesregierung kann das Publizieren des WikiLeaks-Cable 09KABUL1651 hinsichtlich der öffentlichen Meinung verhängnisvoll sein. Vor allem, wenn es um eine weitere Zustimmung für den Einsatz am Hindukusch geht, der den Steuerzahler jährlich bis zu 430 Millionen Euro (2010) kostet.

Denn gerade im Norden des Landes, dort, wo die Bacha Bazi-Praxis weit verbreitet ist, hat die Bundeswehr seit Juni 2006 im Rahmen der International Security Assistance Force (ISAF) die Führung des Regionalkommandos Nord übernommen.

Die ISAF soll die afghanische Regierung bei der Herstellung funktionierender Regierungs- und Basis-demokratischer Prinzipien unterstützen, und zwar unter Wahrung der afghanischen Traditionen und Kultur. 

Wie weit diese „Wahrung“ der einheimischen Traditionen betreffs Bacha Bazi nun wirklich geht, scheint bezüglich des aufgetauchten WikiLeaks-Cables fraglich.

Auch die Tatsache, dass in dem Kindesmissbrauchsskandal afghanische Polizisten verstrickt sind, macht dies nicht besser. Schließlich unterstützt das deutsche Bundesinnenministerium den Aufbau der Afghanischen Nationalpolizei (ANP) mit bis zu 75 Millionen Euro nicht nur finanziell, sondern zudem mit rund 200 deutschen Beamten auch personell. Wohl aus diesem Grund blenden die hiesigen Verantwortlichen den WikiLeaks-Bericht weitgehend aus.

Politische Nachfrage zur „pädokriminellen Tradition“

Auf meine damalige diesbezügliche Anfrage (Dezember 2010) teilte mir das Bundesministerium der Verteidigung zu dem im Cable berichteten Vorfall mit, dass dazu „keine Erkenntnisse“ vorliegen würden. Zudem würde es „keinen konkreten Hinweis auf diese Praxis (Bacha Bazi) im Verantwortungsbereich des RC North“ geben. Die Bundeswehr würde keinen Kindesmissbrauch dulden und „bei konkreten Hinweisen in geeigneter Weise dagegen vorgehen.“

Das Auswärtige Amt erklärte mir dazu: „Es handelt sich bei den auf Wikileaks veröffentlichten Dokumenten um interne und als vertraulich eingestufte Berichte der US-Botschaften. Den Inhalt dieser vertraulichen Berichte kommentiert die Bundesregierung nicht.“

Das Auswärtige Amt verwies außerdem auf den Mitte Dezember 2010 vorgestellten „Fortschrittsbericht Afghanistan“ der Bundesregierung, der Bacha Bazi zwar nicht erwähnte, in dem es aber unter anderem hieß: „Die Menschenrechtslage in Afghanistan hat sich seit dem Sturz der Taliban 2001 verbessert, entspricht jedoch weitgehend noch nicht internationalen Standards (…) Fortschritte sind insbesondere im Bereich der Frauen- und Kinderrechte (…) zu konstatieren.“

Ein anderes Thema, dem sich die deutsche Bundesregierung annehmen wollte, war „Kinderrechte im Islam“. Ob dazu auch die Abschaffung der Bacha Bazi-Praxis gehörte war aus dem damaligen „Fortschrittsbericht Afghanistan“ nicht ersichtlich.

„Bacha Bazi“ – System des „kulturellen Kindesmissbrauchs“

Von der afghanischen Bevölkerung ist fast die Hälfte unter fünfzehn Jahre alt. Vor allem in den nördlichen Regionen Kunduz und Masar e-Sharif lebt die Tradition des Bacha Bazi fort.

Hierfür werden Jungen vom Kindes- bis zum Teenageralter von lokalen Milizchefs, Kommandeuren und Geschäftsmännern von der Straße geholt, von armen Familien für geringe Geldsummen abgekauft oder einfach entführt.

Ihre „Besitzer“, für die sie gleichzeitig Eigentum und Statussymbol sind, schicken sie zu „Trainern“ – zumeist Zuhältern – um sie in Gesang und Bewegung für den „Jungen-Tanz“ (Bacha Bazi) auszubilden.

Wenn sie nach rund einem Jahr so genannte Bacchis oder Dancing Boys sind, müssen sie sich als Mädchen verkleiden, oftmals schminken und bei Veranstaltungen für ältere einheimische Männer tanzen. Ihre „Besitzer“ missbrauchen sie häufig selbst oder vermieten sie für Geld an Politiker, Geschäftsleute, Polizisten, Militärs, Warlords oder Mitglieder der Sicherheitskräfte.

Das alles ist illegal, aber Teil eines regelrechten Systems von Kinderprostitution. Bis in die höchsten Kreise der afghanischen Politik sind diese Bacha Bazi-Partys bekannt, werden aber als „kulturelle Tradition“ entschuldigt.

Aus diesbezüglichen Recherchen des afghanischen Journalisten Najibullah Quraishi entstand die Filmdokumentation The Warlord’s Tune: Afghanistan’s war on children (Die Melodie des Warlords: Afghanistans Krieg gegen Kinder), die im Februar 2010 bei ABC Australia ausgestrahlt wurde.

Darin erklärte ein einheimischer Insider, dass sich nicht alle Jungen zum Tanzen eignen würden, dafür aber für Sodomie oder andere Praktiken. 

Aus all diesen kulturellen und traditionellen Grundgedanken heraus sollte der steigende Kindesmissbrauch durch afghanische Tatverdächtige hierzulande eingeordnet werden. Und umso härter geahndet werden!

Gerade weil diese widerwärtigen Traditionen tief verwurzelt sind, darf Deutschland keinen Millimeter Toleranz zeigen und niemand „Narrenfreiheit“ besitzen – im Gegenteil: Die Täter müssen mit der vollen Härte des Gesetzes rechnen. Genauso wie jeder andere – ganz gleich, welcher Nationalität er angehört.

Guido Grandt (geb. 1963) ist investigativer Journalist, Publizist, TV-Redakteur und freier Produzent. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen auf Recherchen zu organisierter Kriminalität, Geheimgesellschaften sowie auf brisanten Themen aus Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär und Sicherheit. Darüber hinaus widmet er sich der Aufdeckung verborgener oder tabuisierter Hintergründe zeitgeschichtlicher Ereignisse. Guido Grandt veröffentlichte bisher über 40 Sachbücher und verfasste rund 6.000 Artikel. 

Quellen:

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