Er sei schockiert von der Vielzahl neurologischer Syndrome unter Covid-Impflingen in seiner Praxis, erörterte Dr. Peter McCullough kürzlich in seinem Substack. Eine jüngst publizierte Studie aus Italien scheint seine beunruhigenden Beobachtungen zu bestätigen: Demnach litten 31,2 Prozent der rund 19.100 Teilnehmer nach der Covid-Impfung unter neurologischen Symptomen.
Die Forschungsarbeit „NEURO-COVAX: An Italian Population-Based Study of Neurological Complications after COVID-19 Vaccinations“ basiert auf der Befragung von 19.108 Menschen über 18 Jahren, die zwischen dem 7. und 16. Juli 2021 in einem Impfzentrum in Novegro (Mailand) ihre zweite Impfdosis erhielten. Die Impflinge wurden vor Ort unmittelbar nach ihrem Schuss befragt und sollten nachfolgend einen Fragebogen einschicken, in dem sie Auskunft darüber gaben, ob sie in den zwei Wochen nach der Impfung unter neurologischen Problemen litten.
Der Befragung nach berichteten 31,2 Prozent der Teilnehmer nach der Impfung von neurologischen Komplikationen. Die Wissenschaftler errechneten je nach Impfung unterschiedliche Risiken für neurologische Probleme: Besonders zeigten sich diese nach der AstraZeneca-Impfung, die demnach mit einem erhöhten Risiko für Tremor, Schlaflosigkeit, Muskelkrämpfen und Kopfschmerzen assoziiert war. Bei Moderna-Impflingen kam es verstärkt zu Parästhesien (Missempfindungen wie beispielsweise Kribbelgefühlen), Schwindel, Doppelbildern und Schläfrigkeit. Die BioNTech / Pfizer-Impfung dagegen stand vor allem mit sogenanntem Brain Fog in Verbindung. Mehr als 40 Prozent der Betroffenen wiesen den Anamnese-Daten zufolge Vorerkrankungen auf.
Zwar handelt es sich hier um die subjektiven Schilderungen von Betroffenen, diese Masse an Berichten mutmaßlicher neurologischer Nebenwirkungen sollte jedoch zu denken geben – immerhin wurde 2021 noch konsequent behauptet, der Impfstoff verbleibe an der Einstichstelle und Nebenwirkungen beschränkten sich auf Rötungen und Schwellungen an eben dieser. Berichte über Gerinnungsprobleme, die in der Folge auch zu Schlaganfällen führen können, wurden heruntergespielt. Die Impfbegeisterung ist den Autoren der Studie anzumerken, beschreiben sie das Impfzentrum doch als „exzellent“ und betonen, die meisten Symptome seien mild und von kurzer Dauer und somit harmlos. Was viele nicht wissen: Nicht jeder Schlaganfall wird vom Betroffenen bemerkt. Kleine Thrombosen etwa äußern sich oftmals nur durch milde und vorübergehende Symptome und lösen sich von selbst auf, sind aber dennoch deutliche Warnsignale und können Vorläufer für einen schweren Schlaganfall sein.
Keine schweren Nebenwirkungen?
Die Autoren befinden außerdem, dass bis auf drei Einzelfälle keiner der rund 19.100 Teilnehmer schwere Nebenwirkungen erlitten habe. Die Einzelfälle bezogen sich auf Pfizer-Geimpfte nach ihrer zweiten Dosis: Eine Dame musste in die Notaufnahme, weil sie plötzlich nicht mehr laufen konnte, ein Mann hatte vorübergehenden Gedächtnisverlust und ein junger Mann erlitt eine Facialisparese (Gesichtslähmung).
Davon ab freuen sich die Autoren, dass niemand schwere Nebenwirkungen rückmeldete – und empfehlen daher trotz ihrer beunruhigenden Daten auch zukünftig weitere Corona-Impfungen. Dabei sollte es bereits zu denken geben, dass zwar 19.108 Teilnehmer den Fragebogen für akute Nebenwirkungen direkt nach der zweiten Impfdosis ausfüllten, von diesen Impflingen aber nur noch rund die Hälfte den Fragebogen für subakute Gesundheitsprobleme einschickte, also Nebenwirkungen in der Zeit bis zu zwei Wochen nach dem Schuss. Dieser Fragebogen hätte per Mail an eine Klinik geschickt werden müssen. Haben Tausende von Menschen das einfach vergessen – oder kamen sie aus anderen Gründen nicht dazu?
Diese Frage wischt man in der Diskussion der Ergebnisse vom Tisch, indem man postuliert, dass all jene, die den Fragebogen nicht mehr einschickten, bestimmt keine Gesundheitsprobleme mehr erlitten hätten. Eine gewagte These: Ob jemand, der von schweren Nebenwirkungen außer Gefecht gesetzt wird, wohl noch daran denkt, einen Fragebogen für eine Studie einzuschicken (oder, falls er selbst dazu nicht mehr in der Lage ist, diese Aufgabe einem Angehörigen überträgt)?
Obendrein behauptet man, keiner der Teilnehmer habe bis zum August 2021 schwere oder gar tödliche Komplikationen erlitten: Das gehe aus einem Abgleich mit Krankenhausdaten hervor. Jedoch muss man an dieser Stelle auf die Wortwahl achten: Die Autoren weisen lediglich darauf hin, dass keine Hospitalisierungen und Todesfälle im Zusammenhang mit der Impfung verzeichnet worden seien.
Dies wurde auch durch den digitalen Abgleich des Gesundheitssystems bestätigt, da keiner der 19.108 Probanden unserer geimpften Kohorte (symptomatisch und nicht symptomatisch) während des Beobachtungszeitraums von März bis August 2021 wegen schwerer Komplikationen im Zusammenhang mit der COVID-19-Impfung in neurologische und/oder nicht-neurologische Kliniken eingewiesen wurde und/oder starb.
Salsone et al. 2023, Hervorhebung durch R24
Doch was ist, wenn Menschen ins Krankenhaus mussten und / oder zu Tode kamen – der mögliche Bezug zur Impfung vonseiten der Ärzte aber wie so oft schlicht nicht hergestellt wurde? Dazu erfährt man leider nichts. Besonders im Jahr 2021 war noch kein nennenswertes Bewusstsein hinsichtlich des breiten Spektrums an Nebenwirkungen der Impfstoffe vorhanden. Allerdings kam es sehr wohl auch in Italien rasch zu Fällen schwerer Blutgerinnsel infolge der Impfung – so starb eine 55-jährige Frau im März 2021 kurz nach ihrem AstraZeneca-Schuss, weil sich unter anderem in ihrem Gehirn eine Thrombose gebildet hatte. Hatten die Menschen, die vom 7. bis 16. Juli 2021 in dem Impfzentrum in Mailand ihre Zweitdosis erhielten, also alle Glück – oder fielen sie in der Studie einfach durchs Raster?