Schlappe für Grüne in Frankfurt: Menschen geben ihr Auto nicht auf

Bild: dimaberlin / freepik

346.000 Autos sind in Frankfurt zugelassen. Eine Katastrophe für grüne Klimakämpfer. Daher wollte man mit einem Anreiz versuchen, den unliebsamen Autofahrern das Bahnfahren schmackhaft zu machen: Wer sein Fahrzeug abgibt, bekommt ein Jahr lang ein Deutschland-Ticket. Doch die Enttäuschung ist groß, denn dieses großzügige Angebot nimmt kaum jemand an.

Frankfurts Verkehrsdezernat ist Radfahrer und Grüner. Autos scheinen ihm ein Graus, jedenfalls will er ganz offiziell “den motorisierten Individualverkehr in der Stadt […] verringern”. Damit leiste man einen wichtigen Beitrag zur Klimawende.

Dazu kommen nicht nur “Verkehrs-Schikanen” zum Einsatz, wie BILD berichtet: So fallen Parkplätze weg oder werden kräftig verteuert, es werden etliche Tempolimits über 20 bis 40 km/h verhängt, und der Grüneburgweg wurde gleich zur Fahrradstraße umgewidmet, auf der verbliebene Autofahrer sich nach ganzen 566 Straßenschildern orientieren müssen.

Zusätzlich wollte Siefert auch Geld in die Hand nehmen und Autofahrer durch ein wohl großzügig gemeintes Angebot an die Bahn heranführen. Wer seinen motorisierten Klimaschädling abgibt, bekommt dafür ein Jahr lang ein Deutschland-Ticket geschenkt. Zu Beginn der Aktion kostete das Ticket 49 Euro im Monat (jetzt 58 Euro): Mit Kosten von 588 Euro pro Auto wollte der Grüne also den Autoverkehr stark reduzieren.

Menschen bleiben beim Auto

Der Plan ging nicht auf. Nur 575 Autobesitzer von 346.000 gaben ihr Auto ab. Aussagekräftig: Knapp die Hälfte der Prämien ging zudem an alte Menschen, die sich das Autofahren womöglich nicht mehr zutrauten oder sich nicht mehr in der Lage dazu sahen (12 Prozent der Empfänger waren zwischen 80 und 90 Jahren, 36 Prozent zwischen 61 und 80 Jahren, also in einem Alter, in dem auch das Risiko für Erkrankungen steigt, die das Fahren erschweren oder unmöglich machen). Offen bleibt auch, inwiefern kontrolliert wird, ob nicht bald darauf ein neues Fahrzeug angeschafft wird.

Der verkehrspolitische Sprecher der CDU bezeichnete diese Aktion als “Flop mit Ansage”. BILD zitiert zudem einen Verkehrsrechtsanwalt, der festhielt: „Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Bürger wollen echte Mobilität, keine Zwangsbeglückung mit Bahntickets. Dieser Flop zeigt, dass grüne Symbolpolitik an der Realität scheitert.“

Echte Mobilität bietet der ÖPNV selten: Verspätungen und Ausfälle dominieren. Hinzu kommt das nicht zu vernachlässigende Sicherheitsrisiko. Die Bundespolizei hatte kürzlich Daten herausgegeben, wonach an Bahnhöfen und in Zügen allein im letzten Jahr 609 Messerattacken registriert worden seien. Hinzu kommen Prügelangriffe und Belästigungen aller Art. Insbesondere als Frau überlegt man es sich zweimal, zu bestimmten Uhrzeiten noch Bahn zu fahren.

Grüner ist trotzdem glücklich

Im grünen Elfenbeinturm und den zugehörigen Redaktionsstuben der Öffentlich-Rechtlichen will man davon nichts wissen. Hier wird die Aktion als großer Erfolg gefeiert. Man sei mit der Bilanz nach einem Jahr zufrieden, so berichtet der ÖRR. Siefert selbst behauptete, die verschwindend geringe Zahl von abgeschafften Autos zeige, dass für viele Menschen “der Umstieg vom Auto auf den gut ausgebauten ÖPNV eine sinnvolle Lösung ist”.

Das Projekt soll insgesamt drei Jahre laufen, also noch über zwei Jahre fortgeführt werden.

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