Russland stellt Getreide für notleidende Entwicklungsländer gratis zur Verfügung. Die Türkei wird dieses verarbeiten und ebenfalls kostenlos ausliefern. Ein Versuch, die globale Nahrungsmittelkrise zu mildern, unter der gerade die armen Länder sehr leiden.
In vielen Entwicklungsländern sorgen die steigenden Preise für Getreide und der starke US-Dollar für Versorgungsprobleme. Immer mehr Menschen dort lassen einzelne Mahlzeiten aus, weil sie sich das Essen einfach nicht mehr leisten können. Mit ein Grund dafür ist auch der Krieg in der Ukraine, der einen Teil der globalen Weizenexporte negativ beeinflusst und so die Preise in die Höhe treibt. Die Türkei will nun laut einem Bericht, der sich auf türkische und russische Medien beruft, zusammen mit Russland dazu beitragen, die Not etwas zu lindern.
„Wir werden den russischen Weizen kostenlos erhalten, und das in der Türkei verarbeitete Getreide wird nach dem Wunsch des türkischen Präsidenten an acht Länder geliefert“, erklärte Vahit Kirişci, der türkische Landwirtschaftsminister, nach einer Kabinettssitzung gegenüber türkischen Medien. „Wir haben in dieser Hinsicht ungenutzte Produktionskapazitäten. Zum Beispiel in der Mehl-, Nudel-, Grieß- und Bulgurindustrie. Nachdem wir den kostenlosen Weizen, den wir aus Russland erhalten, in unseren eigenen Fabriken verarbeitet haben, werden wir ihn an weniger entwickelte Länder schicken“, fügte er hinzu.
Auch der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, betonte, dass entsprechende Schritte eingeleitet wurden. „Wir werden dafür sorgen, dass Schiffe mit Getreide alle bedürftigen Länder erreichen, angefangen mit Somalia, Dschibuti und dem Sudan, die aufgrund einer schweren Nahrungsmittelkrise und Hungersnot Probleme haben“, sagte er laut Daily Sabah News auf der MÜSIAD Expo 2022 in Istanbul. Auch Düngemittel sollen demnach geliefert werden.
Die kürzlich geschlossenen Abkommen zur Versorgung der Welt mit Getreide und Düngemitteln aus Russland und der Ukraine unter Mithilfe der Türkei könnten die globalen Probleme diesbezüglich zumindest ein wenig lindern. Insbesondere was die starken Preissteigerungen bei den Grundnahrungsmitteln betrifft.