Die abtrünnigen georgischen Regionen Südossetien und Abchasien könnten bald schon in die Russische Föderation integriert werden. Dies kündigte der Chef des Russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew an. Dafür gibt es auch einen Grund: die mögliche NATO-Mitgliedschaft Georgiens.
Moskau unterstützt schon seit vielen Jahren die abtrünnigen georgischen Regionen Südossetien und Abchasien. Diese wollen nicht unter der Kontrolle von Tiflis stehen und haben sich für unabhängig erklärt. Russische Truppen dienen dabei als Schutz vor militärischen Übergriffen durch die georgische Armee. Doch die beiden bisher „eingefrorenen“ Konflikte könnten in ein Tauwetter kommen.
Dmitri Medwedew, seines Zeichens ehemaliger russischer Ministerpräsident und Präsident und nunmehriger Chef des Russischen Sicherheitsrates, kündigte an, dass sich Russland die beiden abtrünnigen georgischen Gebiete einverleiben könnte. Als Grund dafür nannte der als Hardliner geltende Politiker den Versuch des Westens, in Bezug auf Georgien die Spannungen zu verschärfen. Auch sei diese Idee in den beiden Gebieten sehr populär.
Georgien gilt nämlich als NATO-Beitrittskandidat und könnte damit die Südflanke der westlichen Militärallianz gegenüber Russland verstärken. In Moskau weiß man zudem, dass Länder mit aktiven Grenzkonflikten dort nicht Mitglied werden dürfen, um so keinen Bündnisfall auszulösen. So wie im Fall der Ukraine (Krim und Donbass) würde die Einverleibung der beiden abtrünnigen Gebiete in die Russische Föderation einen NATO-Beitritt Georgiens aktiv verhindern. Zumindest so lange, bis Tiflis offiziell den territorialen Anspruch auf Südossetien und Abchasien aufgibt.