RKI-Chef und Tierarzt Lothar Wieler zeichnete am Mittwochabend weitere Horror-Szenarien. Während einer Online-Diskussionsrunde mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) machte er deutlich, was er von Freiheit und Eigenverantwortung hält: Nichts. Stattdessen erklärte er, Ungeimpften dürfe nicht die Chance gegeben werden, sich durch Freitesten der Impfung zu entziehen.
Von Max Bergmann
Mit Schreckensszenarien und Horror-Metaphern arbeiten sogenannte Experten der Regierung mittlerweile regelmäßig. Der Chef der obersten deutschen Seuchenbehörde, Lothar Wieler, machte am Mittwochabend keinen Hehl daraus: Niemand sollte mehr mit einer besinnlichen Weihnachts- und Adventszeit nach christlicher Tradition rechnen. Man laufe auf eine „ernste Notlage“ zu, sagte er, ohne dafür faktenbasierte Belege zu präsentieren. „Wir werden wirklich ein sehr schlimmes Weihnachtsfest haben, wenn wir jetzt nicht gegensteuern“, ergänzte er. Wer tatsächlich noch Hoffnungen auf eine ruhige Weihnachtszeit, besinnliche Feiertage und einen feuchtfröhlichen Jahreswechsel hatte, sollte diese nun endgültig begraben.
Wieler: Niemand darf sich durch Freitesten der Impfung entziehen
Eine Impfpflicht gibt es selbstverständlich nicht, zumindest nicht auf dem Papier. Dennoch machte Wieler in der Online-Diskussionsrunde eindrucksvoll deutlich, die Impfpflicht durch die Hintertür ist in Deutschland längst bittere Realität. So sprach er sich für ein striktes 2G-Regime aus und erklärte: „Wir dürfen denen, die sich nicht impfen lassen, wirklich nicht die Chance geben, die Impfung zu umgehen, zum Beispiel, indem sie sich freitesten lassen.“ Wie so oft vergisst der ausgewiesene „Experte“ zu erwähnen, dass nicht die negativ getesteten Ungeimpften die Treiber der Pandemie sind. Obwohl mehrfach widerlegt hält sich das Narrativ der „Pandemie der Ungeimpften“ weiterhin hartnäckig. Sogar der nicht ganz unumstrittene Virologe Christian Drosten höchstpersönlich musste zugeben, eine Pandemie der Ungeimpften gibt es nicht.
RKI-Chef kritisiert bisherige Maßnahmen als unzureichend und fordert hartes Zwangsregime
Für sich selbst und seine Seuchenbehörde fand Wieler ausschließlich positive Worte. So habe man seitens des RKI ja frühzeitig sehr klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen und die Richtung vorgegeben. Auch hätte man gewarnt, dass die sogenannte vierte Welle alle bisherigen deutlich übertreffen könnte, wenn keine „bevölkerungsbezogenen Maßnahmen“ ergriffen würden. Der Politik warf er schwere Fehler und Versäumnisse vor. Die bereits seit Monaten bestehenden massiven Zwangsmaßnahmen gehen dem Tierarzt offenbar nicht weit genug. Die flächendeckende Ausgrenzung Ungeimpfter, massiver Impfdruck und das ständig über der Bevölkerung schwebende Damoklesschwert der Ausgangssperren und Lockdowns sind ganz offensichtlich noch nicht das Ende der Fahnenstange. Wieler fordert den Knallhart-Lockdown.
RKI fordert umfangreiche Kontaktbeschränkungen
„Wir haben zu schnell in zu vielen Bereichen geöffnet“, behauptete er. „Clubs und Bars sind Hotspots, aus meiner Sicht müssen die geschlossen werden.“ Jegliche Großveranstaltungen müssten umgehend abgesagt werden, ganz sicher denkt Wieler hier auch an die traditionsreichen Weihnachtsmärkte. In der Bevölkerung gebe es viel zu viele Kontakte. Das sieht er als einen großen Fehler an, immerhin wisse man ja schon aus der ersten Welle, dass Kontaktbeschränkungen hochwirksam seien. Wieler vergisst, dass der Mensch ein soziales Wesen ist. Kontakte sind der Grundpfeiler unserer Gesellschaft und Basis unserer Wertegemeinschaft.
Wirksamkeit der Impfstoffe muss grundsätzlich in Frage gestellt werden
Zugeben will es zwar niemand so richtig, doch die nur bedingt zugelassenen Vakzine scheinen nicht im Ansatz die Erwartungen der Regierungen zu erfüllen. Leidtragende sind nun Geimpfte und Ungeimpfte gleichermaßen, ein einigermaßen normales Leben erscheint kaum noch möglich. Recht schnell zeigte sich, die Impfstoffe führen zwar zu teils massiven Nebenwirkungen. Aber eine sterile Immunität erreicht man durch den „Pieks“ nicht. Geimpfte tragen in ähnlich hohem Maße zum Infektionsgeschehen bei wie Ungeimpfte, wie zahlreiche Studien beweisen. Der angepriesene Schutz vor schwerem Verlauf birgt in den meisten Altersgruppen auch keinen nennenswerten Vorteil. Das Risiko möglicher Nebenwirkungen überwiegt insbesondere für Kinder und Jugendliche in erheblichem Maße.
Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag und Abstimmung über „Corona-Gesetz“
Am Donnerstag werden nun wieder zahlreiche Entscheidungen über die Köpfe der Bevölkerung hinweg gefällt. So soll unter anderem im Parlament über die neuerlichen Verschärfungen des Infektionsschutzgesetzes abgestimmt werden. Die Pläne der Ampel-Parteien sehen beispielsweise den 3G-Zwang am Arbeitsplatz und im öffentlichen Nah- und Fernverkehr vor. Außerdem tagt die sogenannte Ministerpräsidentenkonferenz. Der Tagesspiegel will vorab erfahren haben, dass im Rahmen des Corona-Gipfels eine bundesweite 2G-Regel zur Debatte steht. Außerdem sollen erneut rechtliche Grundlagen für Ausgangssperren und Schulschließungen geschaffen werden. Lockdowns, Ausgangssperren und Schulschließungen sollen befristet bis 15. Dezember 2021 möglich sein. Verlängerungen sind wie üblich nicht ausgeschlossen.