Bei besonders harschen Winterkonditionen könnten bis zu zwei Drittel der Vereinigten Staaten anhaltende Blackout-Lagen haben, so der Regulator NERC. Auch große Teile Kanadas sind davon betroffen. Eine Folge der „grünen“ Energiewende in Nordamerika. Wind und Sonne sind eben keine zuverlässigen Stromproduzenten.
Die North American Electric Reliability Corporation (NERC) ist als Regulator für die Stromnetze der Vereinigten Staaten und Kanadas verantwortlich. In einem eben erst veröffentlichten Bericht zur Zuverlässigkeit der nordamerikanischen Stromnetze im Winter 2023/2024 wird vor längeren Blackout-Phasen über große Flächen gewarnt, sollte es zu harschen Winterkonditionen kommen.
Die kanadische Provinz Saskatchewan sowie die östlichen kanadischen Provinzen ab Quebec sind neben faktisch der ganzen östlichen Hälfte der Vereinigten Staaten von solchen großflächigen Stromausfällen bedroht. Der Grund dafür: Infolge der wachsenden Abhängigkeiten von Wind- und Solarenergie (welche im Winter – Stichwort Dunkelflaute – wenig Strom liefern) verlangen nach Ausgleichsmechanismen. Im Falle der Vereinigten Staaten heißt dies: Gaskraftwerke als Backup. Allerdings mangelt es laut dem Bericht an einer ausreichenden Gasversorgungsinfrastruktur, sodass es teilweise zu massiven Lieferengpässen kommen könne.
„Die Elektrifizierung des Heizungssektors führt zu einer Zunahme temperaturempfindlicher Lastkomponenten, während die zunehmende Anzahl verteilter Solar-Photovoltaik (PV)-Energieressourcen (DER) mit variabler Leistung die Unsicherheit der Lastprognose erhöht“, schrieb die Regulierungsbehörde in ihrem Winter-Zuverlässigkeitsbewertungsbericht. „Eine Unterschätzung des Strombedarfs vor dem Einsetzen kalter Temperaturen kann zu einer ineffektiven Betriebsplanung und unzureichender Ressourcenplanung führen“, fügte die Agentur hinzu.
Wir sprechen hier also von einer sehr ungünstigen Entwicklung. Während nämlich Wind und Sonne im Winter deutlich weniger Strom liefern als im Rest des Jahres, steigt der Bedarf an Elektrizität gerade dann wegen der zunehmenden Elektrifizierung der Heizungen deutlich an. Doch wenn die Stromnetze kollabieren, bleiben die Wohnungen in bitterster Kälte ungeheizt. Das wird für viele Amerikaner noch sehr, sehr ungemütlich.
Und das ist noch nicht alles. Die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) der Vereinigten Staaten warnte bereits Anfang des Jahres vor der intermittierenden Stromproduktion durch Wind- und Solarenergie. „Ein Nenn-Megawatt Wind- oder Solarenergie entspricht einfach nicht einem Nenn-Megawatt Gas, Kohle oder Atomkraft“, sagte FERC-Kommissar Mark C. Christie dem Kongress im Juni während einer Anhörung vor dem Unterausschuss für Energie, Klima und Netzsicherheit.
Christie erklärte, dass nicht die Wind- und Solarenergie selbst problematisch sei, sondern vielmehr die Geschwindigkeit, mit der grundlastbereitende, zuschaltbare Stromerzeugungskapazitäten stillgelegt und durch nicht zuschaltbare Wind- und Solarparks ersetzt würden. Zuschaltbare Kapazitäten sind solche, die Strom rund um die Uhr oder auf Abruf bereitstellen, beispielsweise Kohle, Gas und Kernkraft. Wind- und Solarenergie hingegen erzeugen nur dann Strom, wenn das Wetter es zulässt.
Die Utopien der Klimaspinner scheitern damit an der Realität. Und das bereits in Zeiten, in denen die angestrebte Dekarbonisierung der Energieerzeugung noch nicht einmal ansatzweise ein Niveau erreicht hat, welches von den Netto-Null-Fanatikern als Minimalziel betrachtet wird. Und je weiter diese Dekarbonisierung voranschreitet, desto unzuverlässiger und instabiler wird die Stromversorgung.