Noch ist nicht bekannt, was hinter der Explosion einer Limousine des präsidialen Fuhrparks von Russlands Präsident Wladimir Putin steckt. War es ein Anschlag oder vielleicht einfach nur ein technischer Defekt? Moskau hüllt sich bislang in Schweigen.
Ein ohrenbetäubender Knall erschütterte die nächtlichen Straßen der russischen Hauptstadt, als eine Luxus-Limousine aus dem Fuhrpark von Präsident Wladimir Putin in Flammen aufging (Video hier). Der Aurus Senat, ein Fahrzeug mit einem stolzen Preis von knapp 356.000 Dollar (rund 325.000 Euro), explodierte nur wenige Blocks vom Hauptquartier des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) entfernt – ein symbolträchtiger Ort, der sofort Spekulationen über einen möglichen Anschlag anheizt. Videoaufnahmen zeigen, wie der Motor des Wagens zunächst Feuer fängt, bevor die Flammen gierig auf das Innere übergreifen. Dichter, schwarzer Rauch stieg in den Himmel über der Sretenka-Straße auf, während Passanten aus nahegelegenen Restaurants und Bars herbeieilten, um das Inferno zu löschen, bis die Feuerwehr eintraf.
Das Fahrzeug, das laut Medienberichten zum präsidialen Vermögensverwaltungsamt gehört, ist Teil von Putins offizieller Flotte – ein rollendes Statussymbol, das der Kremlchef nicht nur selbst nutzt, sondern auch seinen Verbündeten wie Nordkoreas Diktator Kim Jong-un als Geschenk überreicht. Doch wer saß zum Zeitpunkt der Explosion im Wagen? Diese Frage bleibt vorerst unbeantwortet. Klar ist nur: Die Insassen konnten rechtzeitig entkommen und blieben unverletzt. Die Ursache des Brandes? Ein Rätsel, das die Behörden bislang nicht gelüftet haben. War es ein technischer Defekt, Sabotage oder gar ein gezielter Angriff? In Russlands angespannter Lage – innenpolitisch wie international – liegt alles im Bereich des Möglichen.
Selenskyjs düstere Prophezeiung
Der Zeitpunkt der Explosion könnte kaum brisanter sein. Erst kürzlich ließ der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine unheilvolle Warnung verlauten: „Er wird bald sterben, das ist eine Tatsache, und dann ist alles vorbei“, sagte er über Putin. Worte, die inmitten der Gerüchte über den angeblich angeschlagenen Gesundheitszustand des 72-Jährigen wie eine Drohung klingen. Ist das brennende Auto eine Antwort darauf? Ein Signal aus Kiew oder von anderen Gegnern des Kremls? Die Nähe zum FSB-Hauptquartier in der Lubjanka, einem Ort, der für die Macht und Kontrolle des russischen Staates steht, macht die Szene umso dramatischer.
Dass Putin um sein Leben fürchtet, ist kein Geheimnis. Erst kürzlich wurden in Murmansk Zeremonialgardisten von Offizieren des Föderalen Schutzdiensts (FSO) durchsucht – ein ungewöhnlicher Akt, der die wachsende Paranoia des Präsidenten offenlegt. „So sehr fürchtet er um sein Leben“, kommentierte ein ehemaliger Leibwächter gegenüber The Sun. Diese Angst ist nicht unbegründet: Attentatsgerüchte und Sicherheitsmaßnahmen wie die Kontrolle von Abwasserkanälen begleiten Putin seit Jahren. Der explodierende Wagen könnte ein weiteres Kapitel in dieser Geschichte sein – oder ein Weckruf, dass die Bedrohungen realer werden.
Ein Symbol in Flammen
Der Aurus Senat ist mehr als nur ein Auto. Er ist ein Statement: russische Ingenieurskunst, Unabhängigkeit vom Westen, Machtprojektion. Dass ausgerechnet dieses Fahrzeug nun in Flammen aufgeht, hat eine symbolische Wucht, die über den materiellen Schaden hinausgeht. In Moskau, wo der Kreml seine Stärke zur Schau stellt, wirkt ein solches Bild wie ein Riss in der Fassade. Augenzeugen berichten von chaotischen Szenen: Menschen, die mit improvisierten Mitteln gegen die Flammen ankämpften, während die Sirenen der Feuerwehr näher kamen. Doch trotz aller Bemühungen war der Wagen verloren.
Fragen ohne Antworten
Die russischen Behörden schweigen bislang eisern. Kein Wort zu möglichen Tätern, kein Hinweis auf die Ursache. Das lässt Raum für Spekulationen – und die blühen in Zeiten wie diesen prächtig. War es ein gezielter Schlag gegen Putin? Ein Zeichen innerer Unruhen? Oder doch nur ein tragischer Zufall? Die Tatsache, dass das Fahrzeug unbesetzt war, als es explodierte, spricht gegen ein klassisches Attentat – doch in Russland, wo Intrigen und Machtspiele den Ton angeben, ist nichts ausgeschlossen.
Der Vorfall trifft Russland in einer ohnehin angespannten Phase. Der Krieg in der Ukraine, wirtschaftliche Sanktionen und interne Spannungen setzen der russischen Führung zu. Putin, der sich als unantastbarer Herrscher inszeniert, sieht sich mit einer Realität konfrontiert, in der selbst seine Luxus-Karosse nicht sicher ist. Für die russische Bevölkerung, die den Präsidenten teils verehrt, teils fürchtet, könnte das Bild des brennenden Wagens ein Weckruf sein – oder ein weiterer Grund, den Blick abzuwenden.
Mein neues Buch ist da: “Im Zensurwahn – Die Aushöhlung von Freiheit und Demokratie“.