Am 26. März veröffentlichte Report24 eine Erinnerung an den Beginn der Pandemie. Die WHO hatte zu jener Zeit Hills & Knowlton engagiert, um das eigene Image hinsichtlich der Lösungskompetenz in der Corona-Krise aufzupolieren. Man suchte zu diesem Zweck nach reichweitenstarken Influencern. Dieser Artikel wurde von Senator Alexsei Konstantinowitsch Puschkow ins Russische übertragen und kommentiert. Der Politiker gilt als enger Freund Putins. Darüber berichte nun die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti. Somit konnte WHO-Kritik in Russland etabliert werden.
Unser Artikel war eigentlich im Zusammenhang mit den RKI-Files als Erinnerung gedacht. Der Sachverhalt ist vielen wohlbekannt: Zu Beginn der so genannten Pandemie wurde alles getan, um in der Öffentlichkeit eine gefährliche Drohkulisse aufzubauen. Dazu bediente man sich der verrufensten Marketing-Profis der Welt. Alles war Marketing und PR: WHO bezahlte Influencer, um Pandemiemanagement positiv darzustellen. Dieser Artikel erregte auf uns unbekannten Wegen das Interesse von Alexei Puschkow, der einen übersetzten Ausschnitt auf Telegram präsentierte und kommentierte.
Puschkow schrieb:
Die WHO ist eine Organisation, vor der man Angst haben muss. Sie kann die Welt im Handumdrehen in Panik versetzen – es gibt keine Kontrolle darüber. Ihre Verbindungen zu den aktivsten Befürwortern der „Ausdünnung“ der Menschheit liegen im Dunkeln.
Wer ist Puschkow?
Die englische Wikipedia erklärt: Alexei Konstantinowitsch Puschkow (geboren am 10. August 1954) ist ein russischer Politiker, der seit dem 29. September 2016 Senator der Region Perm ist. Er ist außerdem ehemaliger Abgeordneter der Staatsduma und ehemaliger Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten in der Staatsduma, dem Unterhaus des russischen Parlaments. Als Mitglied der politischen Partei „Einiges Russland“ im Föderationsrat ist er Vorsitzender der Kommission für Informationspolitik.
Puschkow wurde 1954 als Sohn einer Familie sowjetischer Diplomaten in der Hauptstadt Chinas geboren. Sein Vater, Konstantin Michailowitsch Puschkow (1921–2019), war Angestellter des Generalkonsulats der UdSSR in Peking. Seine Mutter, Margarita Wladimirowna Puschkowa (1927–2007), war Übersetzerin und Lehrerin der chinesischen Sprache. In seiner Jugend besuchte er die Moskauer Sonderschule Nr. 12, die er 1972 abschloss. 1976 schloss er sein Studium am Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen mit einem Abschluss in internationalen Beziehungen ab, bevor er eine Anstellung bei der Mission der Vereinten Nationen in Genf bekam. Zwischen 1988 und 1991 arbeitete er als Redenschreiber für den sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow. Von 1991 bis 1995 war er stellvertretender Chefredakteur der „Moscow News Weekly“ für internationale Angelegenheiten und redigierte die englische, französische, deutsche und spanische Ausgabe der Zeitung. Von 2008 bis 2011 war Puschkow Direktor des Instituts für zeitgenössische internationale Studien an der Diplomatischen Akademie Russlands. Er wurde am 4. Dezember 2011 auf der Liste der Partei „Einiges Russland“ in die Staatsduma gewählt.
Puschkow ist Professor am Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen. Er trägt den Ehrentitel der Moskauer Universität für Geisteswissenschaften, der Russisch-Armenischen Staatsuniversität (Jerewan) und der Aserbaidschanischen Universität für Sprachen. Seit 1998 ist Puschkow Hauptautor der Informations- und Analysesendung „Postscriptum“ des Fernsehsenders TV Tsentr. Puschkow spricht fließend Französisch und Englisch.
Im Jahr 2014 schlug Puschkow Petro Poroschenko vor, Andrii Deshchytsia zu entlassen, der von Sergei Lawrow beschuldigt wurde, Wladimir Putin während der Unruhen in der Nähe der russischen Botschaft in der Ukraine als Schwachkopf bezeichnet zu haben. Er sagte auch, dass Russland das Recht habe, die Gaslieferungen an das Nachbarland zu drosseln, wenn dieses Problem nicht gelöst werde.
Puschkow steht auf der Liste der persönlichen Sanktionen, die von den USA (seit 2014), Kanada, Australien und der Ukraine verhängt wurden. Er wurde 2022 von der britischen Regierung im Zusammenhang mit dem Russisch-Ukrainischen Krieg sanktioniert. Laut deutschsprachiger Wikipedia steht er auch auf der Sanktionsliste der EU.
Berichterstattung in RIA Novosti
Die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti nahm Puschkows Kritik an der WHO auf und publizierte dazu einen Nachrichtentext:
Puschkow forderte zur Vorsicht gegenüber der WHO auf
Puschkow: Die WHO sollte gefürchtet werden, weil es keine Kontrolle über sie gibt
MOSKAU, 26. März – RIA Nowosti. Man müsse sich vor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fürchten, denn da es keine Kontrolle über sie gebe, könne sie jederzeit die Welt in Panik versetzen, sagt der russische Senator Alexej Puschkow in seinem Telegram-Kanal .“
„Die WHO ist eine Organisation, vor der man Angst haben muss. Sie kann die Welt im Handumdrehen in Panik versetzen – es gibt keine Kontrolle über sie. Ihre Verbindungen zu den aktivsten Befürwortern der „Ausdünnung“ der Menschheit liegen im Dunkeln “, schrieb Puschkow.
Der Senator stellte fest, dass alle Fehler der WHO „durch wirkungsvolle PR vertuscht“ würden. „Wie sich herausstellte, bezahlte das WHO-Management Influencer dafür, dass sie die hässliche Arbeit der WHO während Covid in einem positiven Licht darstellten“, sagt Puschkow.
Statement in eigener Sache
Aus der Sicht von Report24 kann dazu gesagt werden: Wir stehen mit keinen russischen Politikern in Kontakt – unseres Wissens auch mit niemandem aus Russland. Die Nachricht hat ihren Weg von selbst dorthin gefunden. Auch wenn wir jede Art von Krieg ablehnen, somit auch den Krieg und das Sterben in der Ukraine, erkennen wir Russland als Atommacht und wichtigen weltpolitischen Spieler an. Wenn Russland sich – auch aufgrund unserer Arbeit – der dringend notwendigen Kritik an der WHO anschließen sollte, haben wir einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass diese Welt ein besserer Ort für alle Menschen sein kann. Die Machtergreifung der WHO muss im Sinne der Freiheit und der Demokratie gestoppt werden.