Pilnacek-Audiomitschnitt: Keine Ermittlungen gegen ÖVP-Sobotka

Bild: Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (C) Von Cenbutz1 - https://www.flickr.com/photos/vladars/52971127512/, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=141637481 CC0

Es bleibt alles beim Alten, die etablierten ÖVP-Granden müssen sich nicht fürchten. Sie können in diesem Land weiterhin tun und lassen, was sie wollen – Gerichte werden sie dabei nicht behelligen, Rücktritte kommen nicht infrage. Wie man all das dem Steuerzahler erklären kann, ist interessant – die Abrechnung wird am Wahltag erfolgen. Die Todesumstände Pilnaceks sind nach wie vor „merkwürdig“. Report24 liegen Insider-Informationen vor, dass der verstorbene Geheimnisträger kurz zuvor laut über eine Zusammenarbeit mit der FPÖ nachdachte.

Ein Kommentar von Willi Huber

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka gilt zumindest außerhalb der ÖVP als durchaus umstritten. Report24 thematisierte die Pilnacek-Audioaufnahmen, einen mutmaßlich widerrechtlich angefertigten Mitschnitt eines Privatgesprächs, im vergangenen November. In diesem ersten veröffentlichten Ausschnitt wurde eine möglicherweise rechtswidrige Intervention von Sobotka erwähnt. Dazu muss gesagt werden, dass es sich um die Privatmeinungen der hier aufgenommenen Personen, speziell von Ex-Justiz-Sektionschef Pilnacek handelte und nicht um Beweise für irgendein Fehlverhalten. Für Sobotka gilt die Unschuldsvermutung.

Unseren Informationen nach ist es nicht der einzige Teil des Mitschnittes, es soll noch viel mehr Material von diesem Anlass geben. Die Veröffentlichung habe man im Hintergrund ähnlich geplant wie den Ibiza-Putsch oder das Potsdam-Attentat auf die AfD. Während des Wahlkampfs sollen diesem Plan nach weitere Aufnahmen folgen. Ob dies tatsächlich umgesetzt wird, dürfte davon abhängen, ob der mittlerweile bekannt gewordene Urheber des Materials mögliche Folgen auf sich nimmt. Einige Medien outeten die Identität des ehemaligen BZÖ-Mannes.

Dass nicht einmal Ermittlungen zur Klärung des Sachverhalts aufgenommen werden, hat einen bitteren Beigeschmack. Der gelernte Österreicher erlangt einmal mehr den Eindruck, dass manche in diesem kleinen Land gleicher als gleich sind. Die WKStA habe einen Anfangsverdacht geprüft und von weiteren Ermittlungen Abstand genommen, ist seit gestern diversen Massenmedien zu entnehmen.

Umstände des Selbstmordes Pilnaceks immer noch dubios

Der Todesfall Pilnacek warf viele Fragen auf – die sich Mainstream-Medien nicht zu stellen wagten. Sie können einige davon in der Report24-Berichterstattung nochmals nachlesen: Fragen im Fall Pilnacek: Warum musste der mächtige Ex-Sektionschef sterben? Wir haben seither weiter recherchiert und auch viele Zuschriften erhalten ([email protected]).

So wurde uns mittlerweile von drei Seiten bestätigt, dass der möglicherweise mit Hilfe verselbstmordete Geheimnisträger einige Stunden vor seinem Tod vor Zeugen Äußerungen tätigte, die wohl nicht jedem gefallen haben. Bei einem Empfang in der ungarischen Botschaft hätte er sich negativ über die ÖVP geäußert, welche ihn ja im Grunde genommen gegen die Agitation der grünen Ministerin alleine im Stich ließ. Ähnlich äußerte er sich auch in der oben erwähnten Tonaufzeichnung. Deshalb habe er überlegt, bei den Freiheitlichen anzudocken. Im Laufe der Veranstaltung in der Botschaft wären zwischen Pilnacek und FPÖ-Vertretern Sondierungsgespräche in Aussicht gestellt worden.

Etwas später stoppte eine Polizeistreife Pilnacek mit erhöhten Alkoholwerten im Blut bei einer Geisterfahrt auf der S5. Eine Freundin holte ihn von der Polizeiwache ab, etwas später trieb seine Leiche in flachem Wasser in einer kleinen Gemeinde in Niederösterreich. Ersten Verlautbarungen der Polizei nach, wäre diese nicht eindeutig zu identifizieren gewesen – dafür wollte man einen Tag aufwenden. Auf unsere Nachfragen gab es dazu dann keine weiteren Informationen.

Als Motiv für den Selbstmord gilt „Scham wegen der Amtshandlung der Polizei“ und generelle Verzweiflung. Wenig thematisiert wird der Umstand, dass man mittlerweile im Justizministerium plante, ihn zu rehabilitieren und wieder einzusetzen. Wenn man bedenkt, wie vielen Politikern in Österreich wegen Trunkenheit der Führerschein abgenommen wird, kämen die Bestatter nicht mehr nach, würden diese alle Selbstmord verüben. Ein etwas nachvollziehbarerer Grund für die Selbstmord-Theorie ist der seit Jahren durch Mainstream-Medien und linke Politik verübte Rufmord an dem Mann, der seinen Beruf liebte und gewissenhaft ausübte. Dass er aufgrund seiner Position einer derjenigen war, welche die meisten Informationen über kriminelle Vorgänge in Österreich haben, steht auf einem anderen Blatt …

(Mit diesem Text soll keinesfalls der Eindruck erweckt werden, Nationalratspräsident Sobotka oder die ÖVP hätte etwas mit dem Tod Pilnaceks zu tun. Der thematische Zusammenhang besteht ausschließlich in Pilnaceks Aussagen auf dem Audiomitschnitt. Deshalb erscheint eine chronologische Berichterstattung angemessen.)

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