Nachdem jüngst eine Studie darauf hinwies, dass Windkraftanlagen eine Erwärmung der Umgebung verursachen, erörtert ein Physiker gegenüber dem „Nordkurier“ weitere Risiken der massenhaften Errichtung von Windrädern. Er warnt: Die Folgen des Ausbaus der Windkraft werden nicht seriös erforscht – man wisse gar nicht, welche Folgen das weitere Aufstellen von zahllosen Anlagen habe.
Der Experimentalphysiker Gerd Ganteför erörtert im Interview mit dem „Nordkurier“, dass das zunehmende Aufstellen großer Windräder zu einer Reduzierung des Niederschlags führen dürfte. Die Windräder bremsten den Wind ab, was zu weniger Verdunstung und somit zu weniger Niederschlag führen würde. Wenn es trockener werde, könnte es auch wärmer werden.
Bedenkt man, dass die grüne Energiewende insbesondere auf dem Rücken des Schreckgespenstes von zunehmenden Dürren und einer Erwärmung der Temperaturen vorangetrieben wird, dürften diese Warnungen bei der Politik für wenig Freude sorgen. Ganteför erläutert, dass er sich vor allem Sorgen um Mecklenburg-Vorpommern mache, wo es bereits große Windparks gibt und wo die feuchte Luftströmung aus dem Nordatlantik abgebremst werde. „Und wenn man es übertreibt mit zu vielen Windrädern, würde ich denken, es könnte irgendwas passieren. Luftfeuchtigkeit und Bodenfeuchtigkeit sind wichtig für die Landwirtschaft“, gab er zu bedenken.
Er sehe die Gefahr, dass es trockener werde – und wundert sich, dass Klimatologen sich für dieses Szenario offenkundig nicht interessieren. „Denn das ist das große Problem: Wir wissen derzeit nicht, was alles passieren kann, wenn wir weiterhin unzählige Windräder aufstellen“, sagte er und merkte an, er habe erstaunlich wenige publizierte Paper zu diesem Thema gefunden. Er kritisiert, dass man in puncto Klimawandel vor allem in Deutschland Schleuklappen habe. Kritische Nachfragen etwa zur Windkraft führten zu riesiger, religiös anmutender Aufregung.
Ganteför hatte zuvor bereits angemerkt, dass Windkraftanlagen schon aus physikalischen Gründen nicht ausreichend Strom für die Energiewende liefern könnten, was zu heftiger Kritik führte. Er lässt sich davon aber nicht beirren, denn ein Rückzug aus dem öffentlichen Diskurs sei es ja, was damit bezweckt werden soll. „Und deswegen mache ich weiter. Wir brauchen mehr kritische Wissenschaft und weniger blinde Ideologie“, konstatiert er.