Werbeeinnahmen von Big Pharma für verschreibungspflichtige Medikamente sind für die US-amerikanischen Medien eine wichtige Einnahmequelle. Doch diese Gelder könnten bald schon nicht mehr fließen. Denn die Trump-Administration plant umfangreiche Beschränkungen.
Geht es nach den Senatoren Bernie Sanders und Angus King, dürfte Big Pharma gar keine verschreibungspflichtigen Medikamente mehr direkt an die Konsumenten bewerben. Egal, ob Fernsehen, Radio, Printmedien, digitale Plattformen oder soziale Medien. Doch ein solches Totalverbot lässt sich aus rechtlichen Gründen des US-Systems kaum direkt umsetzen.
Allerdings zeigt sich die Trump-Administration – insbesondere auch seitens Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. – interessiert an diesem Schritt. Statt eines kompletten Verbots sollen jedoch diverse rechtliche und finanzielle Hürden implementiert werden, um die seit 1997 (nach der Lockerung von FDA-Richtlinien) erlaubte Werbung für solche Medikamente deutlich einzuschränken. Die Vereinigten Staaten und Neuseeland sind übrigens die einzigen Industriestaaten, die eine solche Werbung zulassen.
RFK plans crackdown on Big Pharma
— DC_Draino (@DC_Draino) June 17, 2025
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There’s a reason why mainstream media hates Trump & RFK Jr -> they’re Big Pharma's worst nightmare
Drug advertisements bring in billions and control legacy media while patients struggle to afford essential medications
Healthcare should… https://t.co/gWTbgnHxo6 pic.twitter.com/S8dFQHpHed
Im Gespräch sind Maßnahmen wie eine verpflichtende ausführliche Offenlegung der Nebenwirkungen eines jeden Medikaments in jeder Werbeanzeige sowie die Abschaffung der Möglichkeit, Direktwerbung an Konsumenten als Betriebsausgabe steuerlich abzusetzen. Beide Vorschläge würden Werbung massiv verteuern. Zudem wäre dies ein großer Sieg für den Gesundheitsminister.

RFK Jr. hat immer wieder darauf hingewiesen, dass die Werbeflut von Big Pharma zu einem deutlich höheren Medikamentenkonsum in den Vereinigten Staaten geführt habe. Auch würde das viele Werbegeld der Pharmagiganten die Nachrichtenberichterstattung beeinflussen. Kritische Berichte sind selten, da kaum ein Medium den Entzug der üppigen Werbebudgets der Pharmaindustrie riskieren möchte. Ähnlich sieht es auch bei der Lebensmittelindustrie aus – Kritik an Konzernen wie Nestlé, Unilever, Coca-Cola usw. kommt sehr selten vor.
🚨BREAKING: HHS Secretary RFK Jr. planning massive crackdown on Big Pharma ads. The era of medication commercials flooding our screens may be ending.
— ThriveXdna (@ThriveXDna) June 17, 2025
🔴🔴🔴: Letting pharmaceutical ads program you to think every symptom needs a prescription
🟢🟢🟢🟢: Taking charge of your… https://t.co/cV9Hjq0jgj
In den Vereinigten Staaten machen beispielsweise alleine die TV-Werbespots für verschreibungspflichtige Medikamente rund ein Achtel aller Werbeeinnahmen dort aus. Das sind jährlich mehrere Milliarden Dollar – und mehr, als die Pharmakonzerne für Forschung und Entwicklung ausgeben. In den Abendnachrichten der großen TV-Sender machte diese Werbung bis Mai dieses Jahres fast ein Viertel aller Werbeminuten aus. Zu glauben, dies hätte keinen Einfluss auf die Berichterstattung, wäre naiv.