Pfizer und Moderna verweigerten Haftung: Indien lehnt ihre mRNA-Vakzine bis heute ab

Bild: freepik / Marelica

Die umstrittenen mRNA-Vakzine von Pfizer / BioNTech und Moderna sind in Indien bis heute nicht zugelassen worden. Indiens Gesundheitsminister Mansukh Mandaviya nahm dazu Ende Februar erstmals öffentlich Stellung und bestätigte: Weil die Unternehmen sich weigerten, die Haftung für Schäden durch ihre Präparate zu übernehmen, griff man lieber auf eigene Impfstoffe zurück.

Vornehmlich wurden daher die Vakzine Covaxin und Covishield verimpft, die in Indien hergestellt werden. Covaxin ist ein Totimpfstoff, während Covishield mit dem AstraZeneca-Impfstoff Vaxzevria identisch ist. Zugelassen wurden zudem Sputnik V und Johnson & Johnson, wo die Hersteller sich in Haftungsfragen nachgiebiger zeigten.

Pfizer und Moderna derweil hatten der indischen Regierung eine Bedingung gestellt, dass sie ihre Impfstoffe nur dann bekäme, wenn eine Entschädigungsklausel unterzeichnet wird. Die Unternehmen wollten im Fall von Nebenwirkungen und Todesfällen durch die Impfung nicht zur Rechenschaft gezogen und strafrechtlich verfolgt werden. In der EU sah man hier bekanntlich kein Problem – in Indien jedoch schon. Als Pfizer nach der Entwicklung seines Covid-Vakzins einen Antrag auf Notfallzulassung stellte, forderte die indische Arzneimittelbehörde eine Sicherheits- und Immunogenitätsstudie, um Daten zu möglichen Risiken der Impfung zu erlangen. Dem kam Pfizer nicht nach: Man berief sich stattdessen auf Genehmigungen, die man in Ländern wie Deutschland oder den USA erhalten hatte. Die indischen Behörden überzeugte das nicht. Gesundheitsminister Mansukh Mandaviya gab auf Nachfrage an, es sei ihm nicht klug erschienen, den Forderungen der Impfstoffhersteller nachzukommen. Daher sei man lieber bei den indischen Impfstoffen geblieben.

Für die Pharma-Giganten war das zweifelsfrei ein Verlust: Die indische Bevölkerung wird auf aktuell rund 1,4 Milliarden Menschen geschätzt. Die Impfquote wird derzeit mit knapp 57% angegeben. Das Vertrauen in die Sicherheit des eigenen Produkts dürfte gering sein, wenn man sich selbst aus Haftungsgründen einen so großen Markt verschließt…

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