„China want to sell me for stupid, but now I know how the rabbit runs“: Diese und andere Ergüsse von @baerbockpress auf Twitter / X schienen dem Auswärtigen Amt zu nah am Original zu sein, denn Annalena Baerbocks Ministerium ging nun gegen den Satire-Account vor. Man befürchtete, dass die Baerbock-Parodie für echt gehalten werden könnte.
Annalena Baerbock ist für ihre fragwürdigen linguistischen Kompetenzen hinlänglich bekannt. Ein Twitter-Account nimmt ihre sprachlichen Aussetzer ebenso auf die Schippe wie ihre „feministische Außenpolitik“, empfiehlt in ihrem Namen Frauenquoten im Militär für den Niger, wettert gegen patriarchale Strukturen im Frauenfußball, bedankt sich für die Steuergelder, die für ihre Visagistin verbrannt wurden und verspricht den Ukrainern, die deutschen Steuerzahler seien ihr „Speck der Hoffnung„. Garniert wird das Ganze mit wörtlich ins Englische übersetzten deutschen Idiomen („Now we have the salad“, „I think I spider“). Man sollte meinen, ein solcher Account wäre als Parodie erkennbar – doch das ist offensichtlich nicht der Fall.
Denn: Das Auswärtige Amt hat sich eingeschaltet, um den unliebsamen Satire-Account aus dem Verkehr zu ziehen.
Den Ausschlag für das Einschreiten des Ministeriums soll ein Retweet des Satire-Accounts in Richtung des nigrischen Außenministers Hassoumi Massoudou gegeben haben, von dem man befürchtete, dass er auch im Ausland für echt gehalten werden könnte. Der Tweet lautete: „Salut, salut. Je suis Annalena. Vive la démocratie!“ („Hallo, hallo. Ich bin Annalena. Es lebe die Demokratie!“)
In Anbetracht der Tatsache, dass Baerbock im Ausland ohnehin Probleme hat, ernst genommen zu werden – der südafrikanische Präsident etwa hatte ein Treffen mit ihr im Juni zunächst eiskalt abgelehnt – erscheint es durchaus möglich, dass solche Äußerungen von ihr quasi erwartet werden und die Echtheit des Accounts somit nicht hinterfragt wird. Peinlich dürfte das in erster Linie für Baerbock sein: Wenn man sich so schlecht auf der Weltbühne anstellt, dass selbst albernste Parodien für bare Münze genommen werden, dann sollte man die Eignung für seinen Posten wohl dringend hinterfragen.
Auf Bild-Anfrage beteuerte das Auswärtige Amt: „Parodie hat seinen festen Platz in unserer Demokratie. Personen des öffentlichen Lebens müssen das aushalten; das gilt natürlich auch für die Außenministerin.“ Doch der fragliche Tweet sei nicht für alle Nutzer als Fake erkennbar und folgte unmittelbar auf ein Telefonat der Außenministerin mit ihrem nigrischen Amtskollegen inmitten einer gefährlichen Krise, so hieß es weiter. „Das Auswärtige Amt hat Twitter/X daher am 28.07. auf diese Verwechslungsgefahr hingewiesen und darum gebeten, Maßnahmen zu treffen, um dieser entgegenzuwirken.“
Der Satire-Account war daraufhin vorübergehend gesperrt, ist nun aber wieder erreichbar und hat das Wort „Parody“ im Namen vermerkt. Mittlerweile knackte der Account die 50.000-Follower-Grenze. Es wird bereits eifrig weiter getwittert…