In zahlreichen System- und Haltungsmedien wurde gestern ein Trauergesang angestimmt. Der ORF soll im laufenden Jahr schon 10.000 Abmeldungen von der Zwangsgebühr GIS zu verzeichnen haben. Mit realistischer Selbstkritik ist es bei der Sendeanstalt nicht weit her. Anstelle zu hinterfragen, ob die einseitige Berichterstattung bei Themenkreisen wie Corona und Ukraine zum Leserschwund führen könnte, macht man die Streaming-Konkurrenz dafür verantwortlich.
Ein Kommentar von Willi Huber
In Österreich ist die Abmeldung von der Rundfunkgebühr GIS aktuell noch möglich, wenn man nachweislich kein Fernsehgerät besitzt, welches ORF-Programme empfangen kann. Es liegen allerdings schon zahlreiche Pläne für eine Haushaltsabgabe nach deutschem Modell in der Schublade. Denn für die selbstgerechten Regierenden ist klar, dass man die Bürger neben der gewaltigen Steuerlast auch noch für die Systempropaganda kräftig zur Kasse bittet.
Dabei liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld der erhobenen Rundfunkgebühren. Nur die Schweiz liegt mit Abstand an der Spitze, je nach Quelle befinden sich dann Norwegen, Dänemark und Österreich ungefähr im gleichen Preisbereich. Alle anderen Nationen, sogar Großbritannien mit der weltberühmten BBC, liegen deutlich darunter. Dabei sind Zwangsgebühren zur Finanzierung von Regierungspropaganda rechtlich umstritten – sie widersprechen dem Grundrecht auf Vertragsfreiheit, nach dem niemand zu einem Vertrag gezwungen werden darf.
Nun beklagt der ORF, dass sich alleine im Jänner und Februar 2022 ganze 10.000 Österreicher von der GIS abgemeldet haben – und somit den Angeboten des ORF den Rücken kehrten. Laut Agentur-Text, der unreflektiert von vielen Haltungsmedien übernommen wurde, hätten viele Abmeldungen die Begründung enthalten, dass die Menschen lieber Streaming-Dienste konsumieren würden. Ob das die ganze Wahrheit ist, darf man besonders hinterfragen, wenn man im Rahmen der angeblichen „Corona-Pandemie“ Alternativmedien und damit auch alternative Meinungen entdeckt hat. Denn die tendenziöse Berichterstattung vieler Medien hat ein unerträgliches Maß erreicht, das viele Menschen schlichtweg nicht mehr finanzieren wollen. Parallel zum Seherschwund beim ORF gibt es ähnliche Klagelieder über gigantischen Leser- und damit Reichweitenschwund bei den etablierten Printmedien.
Beim ORF will man jetzt eine „Taskforce“ gründen, um herauszufinden, weshalb sich so viele Menschen abmelden. Wenn man nicht mehr weiterweiß, gründet man eben einen Arbeitskreis. Ein wenig Selbstreflexion würde den dort aktiven Herrschaften durchaus guttun, vielleicht käme dann auch die Erkenntnis, dass „Streamingdienste“ nicht das einzige Problem des dinosaurierartigen Mediengebildes sind.