Unsere Ernährung hat sich in den letzten hundert Jahren dank der Nahrungsmittelindustrie massiv verändert. Anstatt traditioneller Fette dominieren nun industriell hergestellte Pflanzenöle die Küchen. Mit negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Eine neue Studie weist auf einen Zusammenhang zwischen Linolsäure aus Pflanzenölen und Brustkrebswachstum hin.
Dank umfangreicher Marketingmaßnahmen und von der Nahrungsmittelindustrie finanzierter Studien glauben viele Menschen, dass tierische Fette ungesund seien und sie deshalb auf die mit Hilfe von Chemikalien überhaupt genießbar gemachten, industriell hergestellten Pflanzen- und Saatgutöle umsteigen sollen. Ein gutes Geschäft für “Big Food”, welches an solchen billig zu produzierenden Ölen gut verdient und auch in unzähligen Fertigprodukten verarbeitet. Doch der menschlichen Gesundheit sind diese Öle – vor allem nicht in dem Umfang, wie wir sie heutzutage zu uns nehmen – nicht zuträglich. Report24 hat unter anderem hier und hier darüber berichtet.
Linolsäure verschlimmert Brustkrebs
Nun kommt eine weitere Studie zu den gerade in Pflanzenölen (und damit auch in der stark beworbenen Margarine) besonders umfangreich vorkommenden Omega-6-Fettsäuren. Die Studie mit dem Titel “Direct sensing of dietary ω-6 linoleic acid through FABP5-mTORC1 signaling” weist auf die Brustkrebswachstum-fördernde Wirkung von Linolsäure (einer Omega-6-Fettsäure) hin. Insbesondere in Bezug auf den sogenannten “dreifach negativen” Subtyp, der als besonders schwierig zu behandeln gilt. Dies deshalb, weil den Zellen des Tumors drei essenzielle Rezeptoren für Östrogen, Progesteron und HER2 fehlen. Dies sorgt dafür, dass die üblichen Behandlungsmethoden oftmals nicht anschlagen.
Laut den Forschern sorgt zu viel dieser Linolsäure dafür, dass ein Signalweg (mTORC1) aktiviert wird, welcher die Teilung und das Wachstum von Zellen beschleunigt. Dieser mTORC1-Signalweg dockt dabei an das Protein FABP5 an, das bei diesen “dreifach negativen” Brustkrebszellen sehr häufig vorkommt. Dadurch wird das Tumorwachstum noch weiter beschleunigt, was die Forscher zum Schluss kommen lässt, dass es durchaus einen Zusammenhang zwischen der Ernährung und Krebswachstum gibt.
Außer Balance
Wie sehr unsere Ernährung gerade in Bezug auf die Fettsäuren außer Balance geraten ist, zeigen die Zahlen. Lag das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 vor der Pflanzenöl-Propaganda von Big Food noch bei etwa 4 zu 1, liegt es heute je nach landesspezifischen Ernährungsgewohnheiten in westlichen Ländern zumeist im Rahmen von 15 zu 1 bis 25 zu 1. Wobei die mediterranen Staaten auch wegen der häufigeren Nutzung von Olivenöl im Schnitt besser abschneiden, während jene Länder, die viel stark verarbeitete Nahrungsmittel zu sich nehmen, ein deutlich größeres Ungleichgewicht aufweisen.
Angesichts dessen, dass die chemisch raffinierten Pflanzenöle (wie Sonnenblumen-, Raps- oder Maiskeimöl) nicht nur in Sachen Brustkrebs, sondern auch in Bezug auf Übergewicht, Diabetes und dergleichen eine tragende Rolle spielen, sind weitere Untersuchungen nötig. Und was die menschliche Ernährung betrifft, zeigt es sich wieder einmal, dass eine unausgewogene Ernährung auch mit entsprechenden gesundheitlichen Auswirkungen einhergeht.