Nächster Energiehammer: Ab heute darf keine russische Kohle mehr importiert werden

Bild: freepik / vladyslavhoroshevych

Obwohl die EU-Länder wieder zunehmend auf Kohle zur Stromerzeugung setzen, um so Erdgas zu sparen, darf ab heute keine Kohle mehr aus Russland importiert werden. Dabei steigt der Bedarf deutlich an. Dies wird noch zu massiven Preissteigerungen und Rationierungen führen.

Ein EU-Embargo für die Einfuhr von russischer Kohle tritt am heutigen 11. August in Kraft, nachdem die von den EU-Mitgliedern vor vier Monaten vereinbarte Übergangsfrist um Mitternacht abgelaufen ist. Das Verbot ist Teil des fünften EU-Sanktionspakets zur Bestrafung der russischen Wirtschaft, seit Präsident Wladimir Putin Ende Februar Zehntausende russischer Truppen in die Ukraine beorderte. Das Kohleembargo ist die erste Maßnahme der bisher sieben EU-Sanktionsrunden, die die Energielieferungen betrifft. Die 120-tägige Frist für die Einhaltung des Kohleembargos seit seiner Verabschiedung im April lief am 10. August um Mitternacht ab.

Demnach schätzt die Europäische Kommission, dass das Kohleverbot Russland rund 8 Milliarden Dollar pro Jahr kosten könnte. Die EU-Länder haben im Jahr 2021 fast 52 Millionen Tonnen Kohle aus Russland importiert, gegenüber 41 Millionen Tonnen im Vorjahr. Und in diesem Jahr hätten es noch mehr werden können, um so den Mangel an Gas abzufedern. Doch dies ist nun nicht mehr möglich. Stattdessen müssen die Europäer nach alternativen Kohlelieferanten suchen und dafür auch Transportkapazitäten finden.

Laut n-tv war Russland bis letztes Jahr für rund 45 Prozent der Kohleimporte der EU zuständig und damit mit Abstand der größte Lieferant. Und wenn man nun bedenkt, dass die EU die Kohleimporte Anfang dieses Jahres bereits um mehr als 55 Prozent hochschraubte, weil die Nachfrage deutlich anzog, stellt sich nun die Frage: Woher wollen die Europäer nun den Ersatz für die russische Kohle beziehen? Solche Mengen treibt man (ähnlich wie bei Erdgas und Erdöl) nämlich nicht einfach so irgendwo auf, weil die Förderländer auch gar nicht über entsprechende Förderkapazitäten verfügen.

Es scheint so, als ob sich die Europäische Union mit jeder weiteren Sanktionsmaßnahme gegen Russland weitere Kugeln in die Knie jagt, anstatt damit wirklich Moskau zu schaden. Das Resultat sind nämlich lediglich Verknappungen beim Angebot und stark steigende Preise. Diese werden wiederum die Inflation anheizen und so für eine weitere Verarmung der Menschen in Europa sorgen. Ist es das, was die Eurokraten in Brüssel wollen?

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