Nach Medienauftritten verweigert Linzer „Van der Bellen“-Wirt die Kommunikation

Alexander van der Bellen: Screenshot aus YouTube; Schweinsbraten: Takeaway, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons; SDG Logo: UN;

Auf seinen vermeintlich genialen Werbecoup mit dem greisen Testimonial Alexander Van der Bellen erntete Gastwirt Michael Wenzel vom Wia z’haus Lehner einen intensiven Shitstorm. Daraufhin präsentierte er sich weinerlich im ORF und Boulevard. Man jammerte über „Hass im Netz“ und brüllte auf ORF-Zuruf nach dem Justizministerium. Einem vernünftigen Gespräch ist Wenzel, der angeblich über den Verlust von Stammkunden „sehr traurig“ ist, nicht zugänglich.

Von Florian Machl

Report24 berichtete über den Riesen-Shitstorm, der auf den Linzer Traditionswirt einprasselte. Auch der Wochenkommentar von Edith Brötzner beschäftigt sich in dieser Woche mit dem Thema. Die weinerlichen Medienauftritte des armen Wirtes, dem zahlreiche Stammgäste die Treue aufkündigten, finden sich beispielsweise hier:

Hass im Netz verbreiteten freilich hauptsächlich „kreative“ Medienmenschen, welche Aussagen wie „Dann kann man dort eben auch nicht mehr hingehen“ als klagewürdige Hass-Äußerungen präsentierten.

Report24 Chefredakteur und Herausgeber Florian Machl, dessen Posting auf der Facebook-Seite des „Lehner“ Hunderte Male Zustimmung erhielt, hat Herrn Wenzel zum Sachverhalt noch einen Brief geschrieben – ohne Rückantwort. Das macht nichts, unsere Leser wissen das auch so zu würdigen.

„Sind Sie ein begeisterter Grünwähler und Van der Bellen-Fanatiker? Dann ist mein Schreiben sicherlich umsonst und ich habe meine Lebenszeit vergeudet.“

13. September 2022

Lieber Herr Wenzel,

ich bin der Kunde, der das viel beachtete Posting auf Ihrer Facebook-Seite hinterlassen hat. Ich bin der Ansicht, dass dieses sehr deutlich, aber auch sehr höflich formuliert war.

Mit Erstaunen beobachte ich nicht nur die Beschimpfungen, die in Folge von offensichtlich extremistischen Krawallbrüdern ausgingen, die andere Meinungen nicht ertragen können, als auch die künstliche Empörung im ORF.

Wie ich in einem weiteren Posting auf Ihrer Seite ausgeführt habe, hat jeder Beteiligte selbstverständlich alle Rechte. Sie, Van der Bellen zu bewirten und zu feiern. Ich, nicht mehr zu kommen. Dafür muss ich mich weder beschimpfen noch kriminalisieren lassen.

Es ist schier unglaublich, welche Wortwahl der ORF in Folge gewählt hat. Stimmen Sie dieser zu? Während sehr moderate Kommentare eingeblendet wurden wie (wörtlich)  „War immer toll bei euch zu essen und ihr habt ne top küche. Jedoch auf diese art von werbung. Werden wir besuche unterlassen. Trotzem wünsche ich euch alles gute“, kommentiert der ORF, es würde sich um Hass handeln, den man dem Justizministerium melden und anzeigen muss. Ja, eine „Expertin“ für Hass im Netz darf sich äußern, während völlig legitime Kommentare wie „Jetzt konn ma dort a nimma hingehen!!!“ eingeblendet werden.

Ich kann Sie schwer einschätzen, sind Sie ein begeisterter Grünwähler und Van der Bellen-Fanatiker? Dann ist mein Schreiben sicherlich umsonst und ich habe meine Lebenszeit vergeudet. Ansonsten möchte ich Ihnen von Mensch zu Mensch die Frage stellen: Ist diese Welt, diese grüne Welt, wirklich die Welt, in der Sie leben möchten? Die Welt, in der man als Wirtschaftstreibender einen Betrieb führen will, die Welt in der man Kinder in eine Schule schicken will? Wo man für völlig normale Meinungsäußerungen ohne Beschimpfungen und Beleidigungen – andere wurden vom ORF nicht gezeigt – mit dem (grünen) Justizministerium und Klagen droht? 

Wollen Sie jetzt Ihre (ehemaligen) Stammkunden mit Klage bedrohen, weil sie Ihrem Lokal fernbleiben? Ja, geht’s denn noch? Was ist denn das für ein Demokratieverständnis? Alles was aus dieser grünen Richtung kommt, geht in Richtung Diktatur und willkürliche Staatsgewalt – und der ORF verstärkt dies auch noch. 
Ich gedenke, zu diesen „Nachwehen“ in ORF, Heute und Kronenzeitung nochmals einen Artikel in meinem reichweitenstarken Onlinemedium Report24 zu publizieren. Nachdem es aber nicht in meinem Sinn ist, jemanden fertigzumachen (sehr im Gegensatz zu ORF und Konsorten), möchte ich Ihnen die Frage stellen, ob es nicht sinnstiftend wäre, wenn wir uns zuvor unterhalten.

Ich liebte ihr Gasthaus immer, wegen der Küche, wegen der Lage, wegen der freundlichen Bedienung. Freunde von mir haben bei euch geheiratet und vieles mehr. Dass genau dort Wahlkampf betrieben wird für einen Mann, der die Verfassung mit Füßen tritt und die Spaltung der Gesellschaft zulässt, wie kein anderer vor ihm, ist ein außerordentlich schmerzhaftes Ereignis. Ganz offensichtlich bin ich nicht der Einzige, der das so sieht. Wie gesagt, es ist Ihr Recht eine politische Meinung zu haben und Ihr Recht auch einen Van der Bellen abzufeiern. Aber es ist mein Recht, das nicht gut zu finden.

Es ist ein Unterschied, ob ein Wirt das Politisieren an seinen Stammtischen zulässt und als Teil der österreichischen Kultur sieht, oder ob er den Ton und die Richtung vorgibt.

Man sollte sich aber auch vor Augen halten, welch gigantischer Betrug mit Treibstoff- und Strompreisen gerade verübt wird, mit der Verknappung von Gütern und Nahrungsmitteln, mit der offenen Unterstützung eines Krieges, mit dem drohenden kalten Winter – und dass Menschen wie Van der Bellen für genau dieses System stehen. Es geht nicht um ein Geplänkel von „Links“ gegen „Rechts“, es geht für sehr viele Mitbürger um alles. Es geht um ihre Existenz. Es geht darum, dass ein Mann mit einem Jahresbruttogehalt von 367.528 Euro gönnerhaft von euren Fotos lacht, während die Energiebetriebe alleinerziehenden Müttern den Exekutor nach Hause schicken.

Liebe Grüße
Florian Machl

Auf dieses Schreiben erhielten wir bis heute keine Antwort. Wahrscheinlich ist es der Autor als ehemaliger Stammkunde nicht wert, dass man mit ihm kommuniziert. Das macht man lieber über die Medien. Dabei sollte man aber nicht übersehen, dass die notwendige tägliche Zeche immer noch von den Gästen bezahlt wird und nicht vom ORF.

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