Bei der Traditionsmesse mit angeschlossenem Volksfest in Oberösterreich soll wohl erstmalig bei einem Großevent auch eine Form von Impfapartheid eingeführt worden sein. Für Geimpfte oder Genesene gibt es einen eigenen Eingang, sie erhalten ein „Grünes Band“. Alle anderen müssen ihre Tests mitführen und bei einem Wiedereintritt erneut vorweisen. Somit wird der psychische Druck auf die Mitbürger weiter erhöht, die offenbar bis heute nicht realisiert haben, dass es mit der zweiten experimentellen Gen-Impfung noch lange nicht vorbei ist.
Ergänzung, 18:30: nach der Report24 Anfrage an das Büro der Landeshauptmann-Stellvertreterin verzichtete der Veranstalter am Frühen Nachmittag, die diskriminierende Praxis fortzuführen. Lesens Sie hier, wie es in der Sache weiterging: Aus für „Grünes Band“: Nach Report24-Anfrage Verzicht auf Kennzeichnung Geimpfter
Die Mühlviertler Wiesn ist eine Traditionsveranstaltung, die alljährlich Zehntausende Besucher anlockt (siehe 2019). Im Vorjahr wurde Corona-bedingt abgesagt beziehungsweise auf 2021 verschoben, wo die Messe nun in Freistadt von 12. bis 15. August stattfindet. Report24 erhielt bereits im Vorfeld einen Insider-Hinweis, dass für Besucher der Messe eine Kennzeichnung mit Armbändern in unterschiedlichen Farben vorgesehen wäre. Wir haben deshalb bereits am 10. August nachgefragt und bis heute keine Antwort erhalten. Nun sind Messe und Volksfest in vollem Gang – die Menschen freuen sich, endlich wieder einmal feiern zu dürfen – die beteiligten Gruppen, Gewerbetreibenden und Attraktionen sind auch wirklich sehenswert.
Getrübte Freude durch Impfapartheid
Doch die Freude wird getrübt. Besucher berichten uns, dass alle „geimpft und genesenen“ ein Grünes Band erhalten und damit bevorzugt behandelt werden – alle anderen müssten bei einem Wiedereintritt auf das Geländes erneut ihre Tests vorweisen. Getrennt werden die Menschen bereits am Eingang – denn für Geimpfte und Ungeimpfte gäbe es getrennte Eingangsbereiche, wie am oben stehenden Foto zu sehen ist. Die Unterscheidung zwischen Geimpften und Ungeimpften wäre somit auch weithin sichtbar. Uns wurde auch die Frage gestellt, ob es rechtlich in Ordnung ist, die eigentlich sehr private und dem Datenschutz unterliegende Information über den Impfzustand von Menschen dermaßen öffentlich zur Schau zu stellen. Darüber hinaus müssen sich alle Besucher mittels QR Code in die Gästeliste eintragen (siehe rechtliche Grundlage). Menschen ohne Mobiltelefon können sich in eine Liste eintragen. Eine lückenlose Kontrolle dürfte aber bei so einer Großveranstaltung organisatorisch sowieso nicht machbar sein.
Fotogalerie zeigt Menschen mit und ohne grünem Band
Nachdem wir das Urheberrecht des Veranstaltungsfotografen selbstverständlich achten, verweisen wir Interessierte zum Beweis der Zustände vor Ort per Link auf seine Fotografien: Sehr stolz ist man auf den Sondereingang mit dem riesigen Plakat: „Geimpft / Genesen Grüner Pass“ (Siehe Foto). Auf allen weiteren Bildern ist zu erkennen, dass manche Teilnehmer ein grünes Band tragen, andere nicht. Eine solche Unterscheidung könnte auch im familiären oder beruflichen Umfeld zu Fragen und Problemen führen. Auch auf Fotos mit Prominenten ist zu sehen, dass manche das Band tragen, andere nicht. Gut erkennbar ist all dies in der Bildergalerie von Meinbezirk.at.
Nachdem sich in der Vergangenheit Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) beim traditionellen Fassanstich beteiligte und in ihrer Funktion im Landtag für Gesundheit zuständig ist, haben wir eine Anfrage an sie gerichtet, ob diese Aufteilung der Besucher in Geimpfte oder Getestete mit ihrem Wissen stattfindet. Sollte eine Antwort eintreffen, werden wir an dieser Stelle ergänzen (was wir mit unserem Nachtrag um 18.30 zu Beginn dieses Artikels bereits getan haben – siehe auch Aus für „Grünes Band“: Nach Report24-Anfrage Verzicht auf Kennzeichnung Geimpfter ).