MFG: Verprasst Ärztekammer Zwangsbeiträge der Mitglieder? 900.000 Euro für Immo-Tipp

Bild: freepik / sviatkovskyi

Neue Informationen zum ominösen Immobilien-Deal der Österreichischen Ärztekammer: Nicht nur, dass die Luxus-Villa in Wien viel zu überteuert gekauft worden sein soll – offenbar hat die Kammer auch noch stolze 900.000 Euro „Provision“ für einen mündlichen Tipp für die Immobilie gezahlt. Und das auf Kosten der zahlenden Mitglieder der Kammer. Die MFG-Ärztegruppe fordert nun von Noch-ÄK-Präsident Szekeres, auf seine Kandidatur bei den Kammerwahlen zu verzichten.

Im Folgenden lesen Sie eine entsprechende Pressemitteilung der MFG:

Ärztekammer soll 900.000 EURO für mündlichen Immo-Tipp bezahlt haben

Intransparenter Immo-Deal der ÄK auf Kosten der Beiträge ihrer Mitglieder. MFG-Ärztegruppe verlangt von Noch-Präsident-Szekeres den Verzicht auf seine Kandidatur.

Wien (OTS) – Wie leichtfertig wirtschaftet die ÄK mit den Zwangsbeiträgen ihrer Mitglieder? Nun wurden dazu neue erschreckende Fakten bekannt, die in der Ärzteschaft Empörung auslösen. Die ÄK soll 900.000 EUR „Provision“ für einen “mündlichen Immobilien-Tipp” bezahlt haben: nämlich für den offenbar überteuerten Kauf einer Luxusimmobilie am Wiener Graben, wie die Investigativplattform Dossier heute berichtet.

Wirtschaftlich fragwürdig

Dossier berichtet, dass die ÄK an zwei Personen ganze 900 000 EUR bezahlt haben soll – dafür, dass sie den “mündlichen Tipp” gegeben haben, dass eine Immobilie am Graben zum Verkauf steht. Ein “externer Gutachter” wurde nun schnell schnell beauftragt, sich dieses Geschäft näher anzusehen. “Die ÄK agiert abgehoben und die Frage drängt sich auf, inwieweit sie die Interessen ihrer Mitglieder loyal vertritt”, kritisiert DDr. Christian Fiala von der MFG-Ärzteliste. “Wenn die Dossier-Vorwürfe stimmen sollten, stellt sich die Frage, ob so ein verantwortungsbewusster Umgang mit unseren Pensionen aussieht?”. Fiala hätte jetzt auch gerne von Noch-Präsident Szekeres gewusst, wer die Personen waren, die diese Mega-Provision erhalten haben und verlangt von Szekeres den Verzicht auf seine Kandidatur bei der morgigen ÄK-Wahl.

Überteuertes Immogeschäft?

Die Vorgeschichte: Im Jahr 2021 hat die ÄK Wien ein Gebäude am Wiener Graben gekauft, um enorme 327,5 Mio EUR – dabei soll der Verkehrswert der Immobilie lt. Kurier nur 189 Mio EUR betragen – die Rendite magere 0,6%. Finanziert wurde dieser fragwürdige Deal aus den Mitteln des ärztlichen Wohlfahrtsfonds (WFF): einem Pensionsfonds, in den alle Ärztinnen und Ärzte in Österreich zwangsweise einzahlen, als Zusatzpension. Bis zu 18 Prozent ihres Einkommens müssen sie dorthin abliefern. Rechenschaft, was mit dem Geld passiert, wird nur teilweise abgelegt. Der Rechnungshof kritisierte jedenfalls bereits mehrfach die fragwürdige Gebarung des WFF.

MFG-Ärztegruppe: www.aerzte-nicht-kammer.at
MFG (Menschen – Freiheit – Grundrechte): www.mfg-oe.at

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