Wissenschaftler der Johns-Hopkins-Universität in Maryland (USA), die seit den ersten Tagen der so genannten „Pandemie“ mit ihrem international beachteten „Dashboard“ an vorderster Front der Panik generierenden Pandemietreiber stand, relativieren nun den Sinn der Maßnahmen. Nach einer Analyse zahlreicher Studien (A Literature Review and Meta-Analysis of the Effects of Lockdowns and Covid-19-Mortality) stellte man fest, dass Lockdowns quasi keinen messbaren Effekt auf die Zahl der Corona-Toten hatten.
Ein Kommentar von Willi Huber
Vor allem staats- und obrigkeitsgläubige Mitläufer, die sich selbst oft gerne als „Linke“ bezeichnen, verbreiteten weltweit in den letzten beiden Jahren das Dogma „Trust the Science“ (Vertraue auf die Wissenschaft). Dieses ist an und für sich falsch, weil echte Wissenschaft nicht auf Vertrauen, sondern auf Reproduzierbarkeit beruht. Doch all diese Alarmisten, Impf-Fanatiker und Verfechter totalitären Gedankenguts folgen ihrer Regel nur dann, wenn sie ihr Panik-Narrativ unterstützt. Wenn die Wissenschaft nun aber beweist, dass dieses Narrativ von Anfang an falsch war, hört man keine „Trust the Science“-Sprechchöre mehr.
In ihrer Metastudie arbeiteten die Wissenschaftler der Johns-Hopkins-Universität heraus, dass Lockdowns weltweit nahezu keine Veränderungen am Pandemiegeschehen erzielten. Wenn sich Mortalitätsraten überhaupt verändert hätten, dann nur im Bereich von 0,2 Prozent. Bei den Wissenschaftlern handelt es sich um Jonas Herby, Spezialberater für Politische Studien in Dänemark mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften und den Fachgebieten Recht und Wirtschaft, Lars Jonung, einen emeritierten Wirtschaftsprofessor der Lund Universität Schweden sowie Steve Hanke, Wirtschaftsprofessor und Gründer sowie Co-Direktor des „The Johns Hopkins Institute for Applied Economics, Global Health, and the Study of Business Enterprise“.
In ihrem Abstract halten die Wissenschaftler fest:
Diese systematische Überprüfung und Metaanalyse soll feststellen, ob es empirische Beweise für die Annahme gibt, dass „Lockdowns“ die COVID-19-Sterblichkeit verringern. Lockdowns sind definiert als die Auferlegung mindestens einer von der Obrigkeit vorgeschriebenen, nicht-pharmazeutischen Intervention (NPI). NPIs sind alle Regierungsaufträge, welche die Freiheiten der Menschen direkt einschränken, wie z. B. Richtlinien, die
Bewegungen im Inland einschränken, Schul- und Geschäftsschließungen oder das Verbot internationaler Reisen verbieten.Diese Studie verwendete ein systematisches Such- und Screeningverfahren, bei dem 18.590 Studien identifiziert wurden, die mit dem Forschungsgegenstand zu tun haben könnten. Nach drei Screening-Stufen wurden letztendlich 34 Studien qualifiziert. Von diesen 34 geeigneten Studien qualifizierten sich wiederum 24 für die Aufnahme in die Meta-Analyse.
Sie wurden in drei Gruppen eingeteilt: Lockdown-Stringency-Index-Studien, Shelter-in-Placeorder-Studien (SIPO) und spezifische NPI-Studien. Eine Analyse jeder dieser drei Gruppen unterstützt die Schlussfolgerung, dass Lockdowns wenig bis gar keine Auswirkungen auf die COVID-19-Sterblichkeit hatten. Mehr Studien zum Stringenzindex zeigen insbesondere, dass Lockdowns in Europa und den Vereinigten Staaten zu einer Reduktion der COVID-19-Sterblichkeit um durchschnittlich 0,2 Prozent führten. SIPOs waren ebenfalls unwirksam und reduzierten die COVID-19-Sterblichkeit um durchschnittlich 2,9 Prozent. Auch spezifische NPI-Studien finden keine breit abgestützte Evidenz von spürbaren Auswirkungen auf die COVID-19-Sterblichkeit.
Während diese Meta-Analyse zu dem Schluss kommt, dass Lockdowns wenig bis gar keine Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit hatten, haben sie dort, wo sie eingeführt wurden, enorme wirtschaftliche und soziale Kosten verursacht. Folglich sind Lockdowns unbegründet und als Instrument im Umgang mit Pandemien abzulehnen.
Sogar das deutsche Systemmedium BILD kommentierte diese Metastudie mit den Worten:
Heißt im Klartext: Staatlich verhängte Lockdowns verhindern fast keine Corona-Toten.
Sehr relevant ist die Betrachtung der Kollateralschäden, welche in allen Ländern, welche sich der Corona-Panik verschrieben, deutlich beweisbar sind:
Lockdowns hätten dazu beigetragen, die Wirtschaftstätigkeit zu verringern, die Arbeitslosigkeit zu erhöhen, die Schulbildung zu verringern, politische Unruhen zu verursachen, zu häuslicher Gewalt beizutragen und die liberale Demokratie zu untergraben.
Schulschließungen würden die Sterblichkeitsrate maximal um 0,1 Prozent senken, Grenzschließungen hatten keine belegbaren Effekte. Zu diesem Punkt ist anzumerken, dass die meisten Grenzschließungen ohnehin nur am Papier stattfanden, der Reiseverkehr war zumindest in Deutschland und Österreich nie wirklich unterbrochen.
Masken am Arbeitsplatz, Schließung von Clubs und Bars hätten geringe Erfolge erzielt
Natürlich darf man nicht den Fehler der Corona-Fanatiker machen und nur jene Argumente sehen, welche die eigene Position untermauern. Die Wissenschaftler fanden vor allem zwei Bereiche, in denen die Maßnahmen Nutzen gebracht hätten:
Masken am Arbeitsplatz hätten die Zahl der Corona-Toten um etwa 24 Prozent reduziert, die Schließung von Clubs und Bars hätten 15 Prozent Todesfälle verhindert.
Allerdings müsste man hier hinterfragen, auf welchen Grundannahmen diese Zahlen beruhen – und speziell auch, ob bei den „Corona-Opfern“ deren individuellen Krankengeschichten und Vorerkrankungen Berücksichtigung fanden. Es mehren sich Stimmen aus der Welt der Medizin, dass jüngere Menschen ohne Vorerkrankungen überhaupt kein Todesrisiko durch Covid-19 haben. Dementsprechend wäre es ein präziseres und aussagekräftigeres Studienergebnis, wenn wir wüssten, ob oben genannte hohe Prozentzahlen sich auf Risikogruppen beziehen.
Schlussfolgerungen und Diskussion
Lesenswert sind nicht nur die Schlussfolgerungen aus der Studie, sondern der umfangreiche Punkt „Discussion“, wo die Autoren ihre Erkenntnisse zur Diskussion stellen und eigene Gedanken und Vorschläge einfließen lassen. Dort ist zu lesen:
In den frühen Stadien einer Pandemie, vor dem Aufkommen von Impfstoffen und neuen Behandlungen, kann eine Gesellschaft auf zwei Arten reagieren: vorgeschriebene Verhaltensänderungen oder freiwillige Verhaltensänderungen.
Unsere Studie kann keine signifikanten positiven Auswirkungen von angeordneten Verhaltensänderungen (Lockdowns) nachweisen. Dies sollte unseren Fokus auf die Rolle freiwilliger Verhaltensänderungen lenken. Hier ist weitere Forschung erforderlich, um festzustellen, wie freiwillige Verhaltensänderungen unterstützt werden können. Es sollte jedoch klar sein, dass eine wichtige Rolle der Regierungsbehörden darin besteht, Informationen bereitzustellen, damit die Bürger freiwillig auf die Pandemie reagieren können, um ihre Exposition zu verringern.
Erlauben Sie uns abschließend, unsere Perspektive zu erweitern, nachdem wir unsere Metaanalyse vorgestellt haben, die sich auf die folgende Frage konzentriert: „Was sagen uns die Beweise über die Auswirkungen von Ausgangsbeschränkungen auf die Sterblichkeit?“ Wir geben eine klare Antwort auf diese Frage: Die Beweise bestätigen nicht, dass Lockdowns einen signifikanten Effekt auf die Verringerung der COVID-19-Sterblichkeit haben. Die Wirkung ist gering bis gar nicht vorhanden.
Die Verwendung von Lockdowns ist ein einzigartiges Merkmal der COVID-19-Pandemie. Lockdowns wurden während keiner der Pandemien des vergangenen Jahrhunderts in so großem Umfang eingesetzt. Lockdowns in der Anfangsphase der COVID-19-Pandemie hatten jedoch verheerende Auswirkungen. Sie haben dazu beigetragen, die Wirtschaftstätigkeit zu verringern, die Arbeitslosigkeit zu erhöhen, die Schulbildung zu verringern, politische Unruhen zu verursachen, zu häuslicher Gewalt beizutragen und die liberale Demokratie zu untergraben.
Diese Kosten für die Gesellschaft müssen mit den Vorteilen von Lockdowns verglichen werden, die unserer Meta-Analyse zufolge bestenfalls marginal sind. Eine solche Standard-Nutzen-Kosten-Rechnung führt zu einem starken Schluss: Lockdowns sind als pandemiepolitisches Instrument rundweg abzulehnen.