Wir haben in den vergangenen Wochen in einer Artikelserie ergründet, weshalb der Himmel voll von Kondensstreifen ist, die sich im Laufe des Tages zu einer Wolkendecke ausbreiten. Es handelt sich um ein anderes Phänomen als Geoengineering, Cloud Seeding, HAARP und Co. – die Luftfahrt umgibt ein schmutziges Geheimnis. Während die Wolkenbildung abseits der Öffentlichkeit wenigstens untersucht wird, schweigen sich alle zu den in die Atmosphäre geblasenen Rückständen der Triebwerke aus …
Im Wochenkommentar fasst Report24-Chefredakteur Florian Machl die Erkenntnisse zum Thema Luftverschmutzung, Bildung künstlicher Wolken und dergleichen zusammen – und warnt davor, den Begriff „Chemtrails“ zu benutzen. Es wäre sinnvoller, die für jeden zu beobachtenden Phänomene möglichst sachlich und wissenschaftlich zu beschreiben und „außerhalb der Blase“ um Aufmerksamkeit zu werben. Denn das Problem ist wesentlich – große Teile der Welt werden tagtäglich mit einer künstlichen Wolkendecke überzogen, die sich unter Garantie auch auf Wetter und Klima auswirkt. Die Beweisführung dazu gelingt auch ohne Verschwörungstheorien – und das ist gut so, wenn man nicht verspottet werden will.
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Viele Menschen sehen jeden Tag mit Sorge zum Himmel. Und sie haben recht. Die Anzahl der sichtbaren Kondensstreifen hat Jahr für Jahr zugenommen. Und sie haben mit einer weiteren Sache recht: Diese Streifen bleiben oft am Himmel stehen, werden immer breiter – bis aus einem wunderschönen Frühlingstag mit blauem Himmel plötzlich eine milchige Nebelsuppe wird.
Das ist eine Tatsache, die man ohne Probleme jedem vermitteln kann. Mach das Fenster auf. Schau raus. Sieh selbst. Ist so.
Und noch ein Indiz weist darauf hin, dass speziell in den letzten Jahren etwas mit dem Wetter passiert sein muss. Denn kaum eine Wettervorhersage trifft noch zu, oft passen die Vorhersagen nicht einmal für die kommenden Stunden. Ich sage dazu aus eigener Wahrnehmung: Die Vorhersagen sind schlechter geworden, das funktionierte in der Vergangenheit schon viel besser.
Zu diesem Thema haben wir bei Report24 in der vergangenen Woche mehrere wichtige Grundlagenartikel veröffentlicht. Sie sind sehr umfangreich, ich werde sie kurz zusammenfassen. Aber ich kann so viel verraten: Wir haben Dinge gefunden, die in der öffentlichen Diskussion noch nie aufgetaucht sind. Dinge, die möglicherweise wirklich sehr relevant sind, was das Weltklima betrifft.
Die Geister scheiden sich erst in der Interpretation dieses Phänomens. Etwa in den 90er-Jahren hat sich dazu eine Theorie gebildet, die so genannten Chemtrails. Unter vielen kritischen Menschen, die ihre liebe Not mit Geschichten der Mainstream-Medien und Regierungen haben, ist diese Theorie sehr wichtig geworden. Und sie ist identitätsstiftend, es gibt nur ein „wir oder sie“. Entweder man glaubt an diese Chemtrails, die man ja auch überall sehen kann – oder nicht. Wer sich davon nicht überzeugen lässt, ist in jedem Fall böse und muss bekämpft werden.
Schon an diesem Punkt sollte man sich die Frage stellen: Häh? Warum ist es wichtig, andere von Chemtrails zu überzeugen? Und was ist das überhaupt?
Die Chemtrail-Theorien sind vielfältig und bauen aufeinander auf.
Zunächst haben wir Versuche des Geoengineerings, also die Schaffung von Wolken mit künstlichen Mitteln. Oder man nimmt bestehende Wolken und lässt sie abregnen. Und es gibt noch Mittel und Wege, um bestehende Wolken zu verändern – beispielsweise um Hagel zu verhindern – oder zu militärischen Zwecken. Neben starken Regenfällen kann man diesen besonders korrosiv machen – Maschinen am Boden rosten dann schneller.
Als Nächstes haben wir die Theorie, dass mit militärischen Mitteln Versuche durchgeführt werden. Militärflugzeuge werden mit Sprühvorrichtungen ausgestattet, um chemische Stoffe auszubringen. Das ist tatsächlich in den USA schon passiert – ohne dass man die Bevölkerung darüber informiert hat.
Und dann geht es noch weiter – westliche Dienste und Regierungen sollen überall auf der Welt das Wetter beeinflussen oder Katastrophen auslösen – beispielsweise mit der US-amerikanischen HAARP-Anlage.
Es gibt eine große Szene an Menschen, die in jedem einzelnen Flugzeug Sprühvorrichtungen vermuten – speziell auch in zivilen Maschinen. Egal, ob man Wölkchen hinter dem Flugzeug sieht oder nicht, ob diese verschwinden oder sich ausbreiten. Bereits diese Dinge sind für diese Gruppe Beweise für eine weltumspannende Verschwörung, zum Zweck, die Menschheit zu vergiften.
Fragt man nach den Auftraggebern, finden sich zunächst die Regierungen, dann die Multimilliardäre wie Bill Gates, dann die Geheimgesellschaften der Freimaurer, Bilderberger und Illuminaten dann wahlweise Außerirdische oder Echsenmenschen, die in der Hohlerde leben und deshalb von den Giften nicht betroffen sind. Das ist nur ein Teil der Theorien.
Die Chemtrail-Theorien unterscheiden sich auch darin, welche Ziele den Verursachern unterstellt werden. Während die einen vermuten, dass es darum geht, das Weltklima zu verändern, sagen die anderen, dass zumindest psychoaktive Stoffe oder andere Gifte ausgebracht werden, um die Menschheit zu manipulieren, zu versklaven, dumm zu halten oder auszurotten.
Sie sehen also, das Thema ist vielfältig. Und die Fragestellung ist: bis zu welchem Punkt haben Sie persönlich die Sache plausibel gefunden – und wo sind Sie ausgestiegen?
Zurück an den Anfang. Ich bin einen anderen Weg gegangen – ich wollte wissen, was da wirklich dran ist. So arbeite ich. Ich suche die einfachste und plausibelste Erklärung, die ich beweisen kann und die ich erklären kann.
Das Wichtigste ist mir, dass wir von diesem Wort „Chemtrails“ wegkommen. Wenn wir Menschen außerhalb unserer kleinen Blase an Widerständlern erreichen wollen, müssen wir mit der größtmöglichen Seriosität argumentieren. Es kann keinen Glauben und kein Wunschdenken geben, welches wir nicht mit Beweisen untermauern können. So arbeite zumindest ich – und nichts und niemand wird mich davon abbringen.
Also, was haben wir entdeckt?
Herkömmliche Flugzeugtriebwerke sind gar nicht so sauber, wie behauptet wird. Wer hätte das gedacht. Nein, kein Spaß. Dieses Thema gibt es in der Öffentlichkeit überhaupt nicht. Wir haben eine einzige Studie gefunden, die sich seriös und im Detail mit den Verbrennungsprodukten von Kerosin beschäftigt. Ich blende Ihnen die Liste der Stoffe ein, die dabei entstehen. Viele davon sind für den Menschen giftig – im Speziellen die winzigen Nanopartikel, die üblicherweise nur als „Ruß“ zusammengefasst werden. Diese sind so klein, dass sie – einmal eingeatmet – durch die Lunge ins Blut und durch das Blut ins Gehirn gelangen können. Viele davon sind krebserregend.
In großen Höhen haben diese Partikel eine interessante Nebenwirkung: Sie regen die Wolkenbildung an. Wolken bestehen nicht nur aus Wasserdampf oder Eiskristallen, jeder einzelne Tropfen braucht einen Kristallisationskeim. In der Natur ist das zum Beispiel Feinstaub – aber auch Salzkristalle aus den Meeren. Um künstliche Wolken zu erzeugen, ist eine entsprechende Flughöhe nötig, wir brauchen eine ausreichende Sättigung der Luft mit Wasserdampf – und Kristallisationskeime. In unserem Artikel erklären wir die Sache viel genauer, aber es hat sich herausgestellt, dass der moderne Flugverkehr weltweit zur Bildung einer künstlichen Wolkendecke führt. Der Forschung ist das Problem bekannt, der Öffentlichkeit nicht.
Viele stellen die berechtigte Frage: Warum geschieht all das jetzt – und vor 20 Jahren gab es das noch nicht. Die Antwort ist vielfältig. Erstens, der Flugverkehr hat enorm zugenommen. Wir haben Rekorde von 230.000 Flugbewegungen an nur einem Tag. Zweitens: Die Sättigung der Troposphäre mit Wasserdampf ist viel höher. Das liegt zum einen am Flugverkehr selbst, zum anderen am Wasserdampf aus Atomkraftwerken. Drittens, früher verlief der Flugverkehr in geordneten Bahnen. Dieses Prinzip wurde vor etwa 20 Jahren aufgegeben. Und etwa seit dieser Zeit fliegen Verkehrsmaschinen einige Kilometer höher in noch kühleren Luftschichten, wo die Wolkenbildung umso besser funktioniert.
Das Problem ist weltumspannend. Und jeden Tag wird über eine Milliarde Liter Kerosin in der Erdatmosphäre verbrannt – und ich befürchte, das sind nur die Zahlen der zivilen Nutzung. Ja, es gibt auch auf der Erde viel Dreck, der produziert wird. Aber dieser steigt nicht automatisch in die Höhe von 12 Kilometern auf, um dort künstliche Wolken zu verursachen. Genau das macht aber der ganz normale Flugverkehr.
Recht ähnliche Mechanismen können zur Flutkatastrophe in Dubai beigetragen haben. Dort ist innerhalb eines Tages eine Regenmenge abgegangen, die sonst im ganzen Jahr nicht fällt. Es besteht durchaus Grund zur Annahme, dass die öffentlich bekannten Programme zur Wettermanipulation ihren Anteil daran hatten. Nur: Es muss genügend Wasserdampf in der Atmosphäre sein, um auch abregnen zu können. Was uns wieder zur Atomkraft bringt. Seit 4 Jahren gibt es in etwa 400 km Luftlinie entfernt zu Dubai ein nagelneues Atomkraftwerk – eines der größten der Welt.
Jedes Jahr wurde einer der Reaktoren in Betrieb genommen. Zum Betrieb benötigt die Anlage eine Kühlung von 320 Millionen Liter Wasser pro Stunde. Die werden in die Atmosphäre verdampft. Die Windrichtung weist vom AKW in Richtung Dubai. Und dort regneten 254 Millionen Liter Wasser pro Quadratkilometer ab, die es sonst dort nicht gibt. Ich kann nicht gesichert sagen, dass das Wasser aus dem AKW stammt – aber es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit eines direkten Zusammenhangs.
Es hat einigen Menschen nicht gepasst, dass ich mich auf die Suche nach rational erklärbaren Hintergründen für die so genannten Chemtrails gemacht habe. Der Grund ist, dass sie ihre Angst vor den Streifen am Himmel sehr lieb gewonnen haben.
Ich muss diesen Menschen aber eine Frage stellen: Jeder Blick in den Himmel verunsichert sie. Viele berichten von Ängsten, dass sie vergiftet werden. Andere werden von großer Wut erfüllt, sie denken beispielsweise an eine Verschwörung der Milliardäre. Wenn Sie das wirklich ernst meinen, weshalb tun Sie dann nichts? Lieben Sie ihr Leben nicht, das Ihrer Kinder und Ihrer Liebsten? Wenn diese Chemtrails in Form von gefährlichen Giftstoffen eine reale Gefahr sind – weshalb ist das Einzige, das Sie tun – jeden Tag Bilder von Wolken auf Facebook zu posten? Verstehen Sie mich nicht falsch, Sie können so viele Wolkenbilder posten, wie Sie Katzenbilder posten können. Für beides wird man in dieser Welt aktuell noch nicht zensiert, verliert nicht seinen Job, wird nicht eingesperrt.
Wir bei Report24 haben Ihre Sorgen um die Ereignisse am Himmel ernst genommen. Wir haben Hintergründe entdeckt, darüber berichtet und empfinden diese als durchaus ernst. Die geschilderten Probleme müssen in der öffentlichen Debatte ankommen. Was aber wirklich mühsam ist, ist der Umstand, dass jeder derb beschimpft wird, der sich nicht einem oft sehr engstirnig wirkenden Glauben an Vergiftung, Gedankenkontrolle, Ausrottung der Menschheit, Aliens und Echsenmenschen anschließen möchte. Ich denke, die Wahrheit kommt auch ohne solche Theorien aus – und wie anfangs erwähnt: Man wird auch mehr Menschen damit erreichen, wenn man mit beiden Beinen gut geerdet am Boden der Realität bleibt.
Ich setze auch weiterhin auf wissenschaftliches Arbeiten und überlasse den fanatischen Glauben den Sekten. Ganz ehrlich: Wenn man jemandem die Freundschaft kündigt, weil er „nicht an Chemtrails glaubt“, dann läuft etwas Grundlegendes ziemlich falsch.