Die stolze Summe von 826.000 Euro hat die Berliner „Amadeu Antonio Stiftung“, die von der ehemaligen Stasi-Mitarbeiterin Anetta Kahane gegründet wurde, für vermeintliche Opfer von Rammstein-Sänger Till Lindemann gesammelt. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen den Musiker eingestellt: Die Opfer gibt es also gar nicht. Was passiert nun mit dem gespendeten Geld? Zurückgezahlt wird es nicht.
Mehrere Frauen hatten Lindemann sexuellen Missbrauch vorgeworfen. Sie behaupteten, auf Rammstein-Konzerten ausgewählt und zur Aftershow-Party eingeladen worden zu sein, wo es dann zu sexuellen Handlungen gekommen sein soll, auch gegen den Willen der Frauen. Diese Anschuldigungen führten zu einer medialen Hetz-Kampagne gegen den Sänger, die ihresgleichen sucht.
Die linke „Amadeu Antonio Stiftung“ startete für die mutmaßlichen Opfer von angeblichen sexuellen Übergriffen eine Spendenaktion. Diese Kampagne unter dem Motto „Wie Viel Macht 1 Euro?“ wurde auch von Prominenten wie der Schauspielerin Nora Tschirner unterstützt. Per Crowdfunding wurden 826.000 Euro gesammelt, die angeblich für Frauen gedacht waren, die Anschuldigungen gegen Till Lindemann erhoben hatten und die aufgrund dessen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen müssen – in Form von Unterlassungsaufforderungen von dessen Anwälten oder Strafanzeigen. Lindemann hatte sämtliche gegen ihn erhobene Vorwürfe bestritten und Anwälte eingeschaltet.
Stiftung fabuliert weiter von angeblichen Opfern
Ende August stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den Rammstein-Sänger ein. In einer Stellungnahme behauptete die Amadeu Antonio Stiftung daraufhin, dass das Verfahren nur eingestellt worden sei, weil „keine der unmittelbar von strafrechtlich relevanten Handlungen betroffenen Personen bereit war, mit der Staatsanwaltschaft in Kontakt zutreten und keine Strafanzeige vonseiten direkt Betroffener gestellt wurde“. Das bedeute nicht, dass es keine strafrechtlich relevanten Vorfälle gegeben habe. Auch die Stiftung kann keinerlei Beweise für die Existenz angeblicher Opfer anbringen – die Ermittlungen wurden schließlich nicht grundlos eingestellt.
Offen bleibt, ob sich überhaupt je sogenannte Betroffene (bzw. Personen, die behaupten, sie seien betroffen) gemeldet haben, die man laut Spendenaufruf „unterstützen und die Machtverhältnisse ausgleichen“ wollte. Wegen des „Betroffenenschutzes“ wolle man keine Angaben dazu machen, wie viele angebliche Opfer unterstützt würden, erklärte die Stiftung auf Anfrage. Wie praktisch.
Doch was passiert nun mit dem gespendeten Geld, wo es doch offensichtlich keine Opfer gibt? In der Antwort an die „Welt“ erklärte die Stiftung, sie werde Betroffenen weiterhin „finanzielle Unterstützung“ und ihnen gleichzeitig professionelle Beratung und Betreuung zukommen lassen. Wieder fragt man sich: Welche Betroffene?
Keine Rückzahlung des Geldes
In dem Spendenaufruf heißt es dazu: „In dem Fall, dass die Rechtsstreitigkeiten erfolgreich ausgehen und die Prozess-/Anwaltskosten erstattet werden, oder mehr Spenden eingehen, als benötigt, werden die erstatteten und nicht benötigten Spendengelder im SHEROES Fund – Held*innen für Demokratie, für die Umsetzung des satzungsgemäßen gemeinnützigen Zweck der Amadeu Antonio Stiftung eingesetzt.“ Eine Rückzahlung des Geldes wird also von vornherein ausgeschlossen.
Der genannte SHEROES Fund unterstützt nach eigenen Angaben „Frauen, trans und non-binäre Personen, die aufgrund ihres Einsatzes gegen Rassismus, Antisemitismus und andere menschenverachtende Einstellungen angefeindet und bedroht werden und finanzielle Hilfe bei der Unterstützung von Schutzmaßnahmen brauchen“. Mehr muss man wohl nicht wissen.
Wer für eine solche Stiftung spendet, weil er sich von Relotius-Spiegel und Co. aufhetzen ließ, ist schlussendlich natürlich selbst Schuld, wenn sein Geld für die Agenda zweckentfremdet wird. Die Hetzjagd gegen Lindemann hat der hochumstrittenen Stiftung, die mit Petz-Portalen und Denunziation gemeinhin auf dieselben Methoden setzt wie einst die Stasi, jedenfalls eine gehörige Finanzspritze eingebracht.