Neue Untersuchungen zeigen, dass sich Windturbinen gegenseitig Energie entziehen können. Eine Offshore-Farm kann so bis zu 38 Prozent an Leistung verlieren. Ganze Küsten und Landstriche damit vollzupflastern ist offensichtlich keine gute Idee. Die Rentabilität dieser Windfarmen leidet darunter.
Es ist mittlerweile weithin bekannt, dass die Errichtung von großen Windfarmen auch Einfluss auf die lokale Umwelt hat. Offshore-Anlagen stören das maritime Leben und auch die Wetterbedingungen in Küstennähe, während die Windturbinen generell zu Schlachthäusern für Vögel und Fledermäuse avancieren. Doch das ist noch nicht alles. Denn offensichtlich beeinflussen sich die Windkraftwerke auch gegenseitig, was die Leistungskraft angeht.
In der Forschungsarbeit „New offshore wind turbines can take away energy from existing ones“ machen die Autoren, welche offensichtlich auch der neuen Klimareligion angehören, deutlich, dass zu viele Windfarmen in einer Gegend sich gegenseitig negativ beeinflussen. In dem neuen Papier schätzen die Forscher, dass Offshore-Windturbinen im Atlantischen Ozean, wo die USA große Windparks bauen wollen, den Wind von anderen nahegelegenen Turbinen wegnehmen könnten, was die Stromproduktion der Parks um mehr als 30 Prozent reduzieren könnte. Sie nennen dies den „Wake-Effekt“.
Wenn Wind durch Turbinen strömt, extrahieren die vorderen, oder stromaufwärts gelegenen, etwas Energie aus dem Wind. Infolgedessen verlangsamt sich der Wind und wird hinter den Turbinen turbulenter. Das bedeutet, dass die nachfolgenden Turbinen langsamer werdenden Wind erhalten, was manchmal zu einer geringeren Stromproduktion führt. Der Wake-Effekt ist besonders offshore ausgeprägt, da es keine Häuser oder Bäume gibt, die die Luft aufwirbeln und so die Wakes auflösen, sagte Rosencrans, der Hauptautor der Studie.
Mithilfe von Computersimulationen und Beobachtungsdaten der Atmosphäre berechnete das Team, dass der Wake-Effekt die gesamte Stromproduktion bei einem vorgeschlagenen Windpark vor der Ostküste um 34 bis 38 Prozent reduziert. Der größte Teil der Reduktion resultiert aus Wakes, die zwischen den Turbinen innerhalb eines einzelnen Parks entstehen. Im Sommer, bei stabiler Wetterlage, können solche „Wakes“ Turbinen sogar bis in 55 Kilometer Entfernung negativ beeinflussen.
Damit wird aber auch klar, dass die Errichtung großer Windparks und vor allem mehrerer solcher Anlagen auf engem Raum nicht nur schlecht für die lokalen Ökosysteme sind, sondern auch deutlich weniger Leistung bringen als theoretisch möglich. Weniger Effizienz heißt aber auch, dass sie weniger rentabel sind. Angesichts dessen, dass es jetzt schon schwierig ist, mangels Rentabilität neue Projekte an den Start zu bringen, werden diese Forschungsdaten die Lust auf neue Investitionen weiter dämpfen.