Latino schlachtet 19 Grundschüler ab – wo bleibt der mediale Aufschrei wegen „Hassverbrechen“?

Symbolbild: freepik / fernandocortesde

Wenn ein weißer Jugendlicher durchdreht, wird daraus gleich ein „Hassverbrechen“ gemacht. Bei dem Latino, der 19 Grundschüler, zwei Lehrerinnen und wohl auch seine Großmutter in Texas ermordete, hält man still. Er hatte ja (auch) nur eine schlechte Kindheit…

Ein Kommentar von Heinz Steiner

Wieder einmal gab es in den Vereinigten Staaten von Amerika ein Schulmassaker. Dieses Mal an der Robb Elementary in Uvalde, Texas. 19 Kinder im Alter von sieben bis neun Jahren und zwei Lehrerinnen wurden dabei getötet. Dies macht diese Horrortat zum blutigsten Angriff auf eine Grundschule seit jenem auf die Sandy Hook Elementary in Newtown, Connecticut im Jahr 2012.

Laut einer Aussage von Gouverneur Greg Abbot soll der Schütze vor dem Angriff auch seine Großmutter getötet haben. Damit starben – inklusive des Schützen – 22 Menschen in dem rund 15.000 Einwohner zählenden Städtchen 130 Kilometer westlich von San Antonio. Einem Bericht zufolge wurden 13 weitere Kinder verwundet und benötigen medizinische Behandlung.

Der Täter: Salvador Ramos, ein 18-jähriger Schüler an der Uvalde High School. Wie die meisten (90 Prozent) Schüler an der Grundschule ebenfalls ein Latino. Kein Wunder also, dass man in den Mainstream-Medien nichts von „Hassverbrechen“ sieht oder liest, wie das bei weißen Amerikanern als Täter in den rassistischen Mainstream-Medien üblich ist. Stattdessen fokussiert man sich (wie auch auf Twitter) auf die freizügigen Waffengesetze in Texas und den Vereinigten Staaten generell.

Die „Washington Post“ konzentriert sich in ihrem Bericht hingegen vor allem auf die Opferrolle des Täters. Auf Twitter schreibt die Zeitung einleitend – und geradezu entschuldigend: „Der Schütze des Grundschulmassakers vom Dienstag war ein einsamer 18-Jähriger, der wegen eines Sprachfehlers in seiner Kindheit schikaniert wurde, unter einem schwierigen Familienleben litt und in letzter Zeit und im Laufe der Jahre gewalttätig gegen Gleichaltrige und Fremde vorging.“

Zum Vergleich ein früheres Schulmassaker, welches als „anti-asiatisches Hassverbrechen“ bezeichnet wurde.

Misst man da mit zweierlei Maß?

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