Nachdem die europäische Arzneimittelagentur das BioNTech / Pfizer-Vakzin für 5- bis 11-jährige Kinder freigegeben hat, prüft die deutsche STIKO derzeitig eine Empfehlung der Covid-Impfung für diese Altersgruppe. STIKO-Chef Thomas Mertens selbst jedoch gab nun gegenüber der FAZ an, er würde sein eigenes 7-jähriges Kind derzeitig nicht impfen lassen.
Abgesehen von der Zulassungsstudie existierten nämlich keinerlei Daten über Verträglichkeit und mögliche Langzeitschäden des Impfstoffs. Dem stellte Mertens gegenüber, dass Covid-19 bei Kindern in den meisten Fällen harmlos verlaufe. Wie sich eine Impfung der jungen Altersgruppe überhaupt auf das „Pandemiegeschehen“ auswirke, sei nicht klar.
Mertens gab an, die STIKO wolle sich bei ihrer Entscheidung nicht von der politischen Stimmung beeinflussen lassen: „Falsche politische Entscheidungen können nicht durch eine Impfung korrigiert werden“, sagte er. Er finde es falsch, dass die fehlende Impfbereitschaft der 18- bis 59-Jährigen durch die Kinder ausgeglichen werden solle.
Die STIKO ist freilich bereits dafür bekannt, politischem Druck nur für einen begrenzten Zeitraum standzuhalten. So hatte Mertens sich im Falle der Covid-Impfung für Jugendliche ab 12 Jahren im Sommer zunächst ebenfalls ärgerlich ob der massiven Einmischung der Politik in die Entscheidungen der Ständigen Impfkommission gezeigt. Nur kurze Zeit später war seine Behörde dem Zuruf der Politik allerdings gefolgt und hatte eine allgemeine Impfempfehlung für Jugendliche ausgesprochen. Mittlerweile existieren mehrere wissenschaftliche Arbeiten, die die Risiken der Covid-Vakzine für junge Menschen belegen – bei der STIKO scheren diese jedoch offensichtlich niemanden.
Die deutsche Politik zeigt ohnehin wenig Interesse daran, die Entscheidung der STIKO abzuwarten: Jens Spahn zeigte sich am gestrigen Mittwoch bereits hocherfreut, dass der Impfstoff für Kinder nicht wie geplant am 20. Dezember ausgeliefert werden soll, sondern schon eine Woche früher.