Der Allgemeinmediziner Dr. Ramdas aus Lelystad verabreicht seinen Patienten keine Covid-Impfstoffe. Er beruft sich dabei auf seinen Eid, Schaden von den Menschen abzuwenden – und wird dafür von Kollegen und kritischen Bürgern gefeiert.
Patienten erhielten einen Brief von dem Mediziner, in dem es heißt:
Ich persönlich habe die Injektion wegen zahlreicher Einwände abgelehnt. Wegen des Eides, den ich geleistet habe, kann ich Ihnen diese Spritze nicht geben. Ich bin nicht davon überzeugt, dass ich Ihnen damit keinen Schaden zufügen werde.
Wer auf eine Impfung besteht, kann diese in der Praxis bekommen – jedoch nicht von Ramdas. Seine Assistentin verabreicht die Vakzine, sofern die Patienten eine Erklärung unterzeichnen. Damit bestätigen sie, dass sie sich ausführlich darüber informiert haben, was die Covid-19-Impfung ist und welche möglichen Auswirkungen sie haben kann. Auch soll bestätigt werden, dass die Impfung vollkommen freiwillig und ohne Druck erfolge.
Menschen sollen hinterfragen
Ramdas möchte mit seinem Brief die Menschen dazu zu bringen, für sich selbst zu denken. „Leider sind wir zu sehr verängstigten Kaninchen geworden, die einer sehr zweifelhaften Politik folgen“, bemängelte er und kritisierte weiterhin, dass die Menschen sehr einseitig informiert würden.
Der Hausärztevereinigung der Niederlande ist der Brief bereits bekannt. Eine Sprecherin gab diesbezüglich an: „Es gibt überall Zweifel, auch unter Ärzten.“ Dieser Brief allerdings sei bisher einzigartig im Land. Rechtlich steht Ramdas mit seiner Entscheidung auf der sicheren Seite, denn Impfungen gehören nicht zu den regulären Pflichten eines Hausarztes. Dass Patienten eine Erklärung unterzeichnen müssen, wird jedoch kritisch gesehen: Das könne eigentlich nicht verlangt werden, heißt es. Der Fall werde noch geprüft.
Manipulation der Bürger durch Regierung und Behörden
Den Vorwurf Regierungstreuer, er würde mit seinem Brief seine Patienten „manipulieren“, sieht Ramdas derweil gelassen. „Ich denke, die Manipulation durch Regierung, RIVM und OMT ist viel stärker“, sagt er. Bei den genannten Behörden handelt es sich um das „Nationale Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt“ und um das „Outbreak Management Team“.
Ramdas erhält für sein Handeln sehr viel Zuspruch. So schreibt sein Kollege Els van Veen etwa auf Twitter, er wäre stolz auf ihn. Der Neurologe Jan B. Hommel bezeichnet seine Haltung als „mutig“ und lobt, er zwinge seine Patienten so, „sorgfältig für sich selbst zu denken. Und wer geimpft werden will, kann geimpft werden.“ Außerdem fragt er: „War eine Einverständniserklärung nicht damals ohnehin beabsichtigt?“