Am Freitagnachmittag kam es im Lütticher Stadtteil Droixhe in Belgien zu bürgerkriegsartigen Szenen: Ein Konflikt zwischen Kurden und Tschetschenen eskalierte, zahllose Gangmitglieder gingen auf offener Straße schwerst bewaffnet aufeinander los.
In den sozialen Netzwerken kursieren Videoaufnahmen, in denen unter anderem eine AK-47 zu sehen ist:
Ein tschetschenischer Familienvater wollte laut Medienberichten einschreiten und zwischen den Banden vermitteln. Er wurde auf offener Straße hingerichtet – angeblich ebenfalls vor laufender Kamera.
Die Polizei schritt schließlich ein und sperrte das gesamte Viertel ab. Zahllosen Tätern gelang es jedoch zu flüchten. 28 konnten vor Ort festgenommen werden, viele von ihnen waren bereits polizeibekannt. Mindestens zwei weitere Personen wurden verletzt. Die Polizei stellte etliche Waffen in den Autos der Täter sicher – von Maschinen- und Sturmgewehren bis hin zu diversen Stichwaffen soll alles dabei gewesen.
Auch auf einen Bus wurde während der Krawalle gefeuert – der Busverkehr stand daraufhin am gesamten Wochenende still, alle Linien wurden umgeleitet. Offenbar befürchtete man ein erneutes Aufflammen der gewalttätigen Konflikte und ging zum Schutz der Bevölkerung auf Nummer sicher.
Der Krieg zwischen den Gangs war kein Zufall: Neuesten Informationen zufolge hatten die rivalisierenden Kurden und Tschetschenen sich über soziale Netzwerke zum Kampf verabredet.
Erinnerungen an Dijon
Im vergangenen Jahr war es im französischen Dijon zu ähnlichen bewaffneten Ausschreitungen zwischen Tschetschenen und nordafrikanischen Moslems gekommen. Über Tage wurde die Stadt von Schießereien und Explosionen erschüttert – doch obwohl das Militär einschreiten musste, zogen es Mainstream-Medien hierzulande lange vor, die Lage totzuschweigen.