Klimasekte: “Müssen Tod von Menschen riskieren” – Mainstream: “Radikalisierungstrend gestoppt”

Bild: freepik / wayhomestudio

Ein Anhänger der Klimasekte offenbarte im Rahmen einer Doku vor laufender Kamera, dass man eben riskieren müsse, dass Menschen durch Blockaden und andere Straftaten zu Tode kommen: Die Transformation der Gesellschaft sei wichtiger. Derweil verkünden Öffentlich-Rechtliche die Ergebnisse einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung: In Deutschland gebe es keinen “Radikalisierungstrend” mehr, heißt es da. Denn radikal, das sind offenkundig nur Kritiker der Corona-Maßnahmen und jene, die unter der Energiekrise leiden.

Ein Kommentar von Vanessa Renner

Ein 41-jähriger arbeitsloser “Vollzeit-Kleber” aus Dresden gab vor laufender Kamera im Rahmen der Doku “Letzte Generation – Ein Jahr mit einem radikalen Klimakleber” an, dass ihm wohl bewusst sei, dass Menschen durch Blockaden und andere Straftaten der Klimasekte zu Tode kommen können: Darauf, dass jemand stirbt, sei er “zumindest im Hinterkopf mental” vorbereitet. Das wäre zwar schwer zu ertragen, “aber es ist etwas, was wir ein Stück weit auch riskieren müssen“. Denn: „Die Frage ist: Was ist besser? Nicht zu protestieren und zu akzeptieren, dass wir ins Fossile weiter so gehen oder etwas zu versuchen, was die Gesellschaft transformieren könnte, was uns dazu bringen könnte, dass wir die Klima-Katastrophe bremsen.“

Damit wurde die Wahl des Wortes “Klimaterroristen” zum “Unwort” des Jahres 2022 wohl endgültig ad absurdum geführt. Ein Distanzierungsversuch der “Letzten Generation” von diesen Aussagen scheiterte, denn Behauptungen, bei jeder Blockade sei die Bildung einer Rettungsgasse festgelegt, kollidieren mit der Realität. Andernfalls hätte etwa das Spezialfahrzeug der Feuerwehr nach dem Unfall einer Radfahrerin in Berlin die Blockade passieren und die Frau womöglich retten können. Die Behinderung von Rettungswagen hat bei der Klimasekte längst Tradition – was die Aussagen des 41-jährigen Mitglieds bestätigt. Was nun 2023 in den Schlagzeilen landet, war 2022 längst absehbar.

Hurra: Keine Radikalisierung in Deutschland 2022

Das WZB-Protest-Monitoring 2022 gibt derweil jedoch Entwarnung: Der “Radikalisierungstrend der Corona-Jahre” sei gestoppt worden, heißt es da. Also alles in Butter im besten Deutschland aller Zeiten!

Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise, Klimawandel und die Folgen der Pandemie – trotz sich überlagernder Krisen war 2022 kein Jahr konfrontativer Proteste. Im Gegenteil: Die Radikalisierungstendenz der vergangenen beiden Corona-Jahre setzte sich 2022 nicht fort. Obwohl Teile der Klimabewegung, allen voran „Die Letzte Generation“, im Herbst häufig auf Protestformen wie Straßenblockaden und Flughafenbesetzungen zurückgriffen, lag das Niveau konfrontativer und gewaltförmiger Proteste deutlich unter dem der pandemischen Vorjahre. Auch die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten mobilisierten 2022 weniger als erwartet. Zu diesen Ergebnissen kommen WZB-Forschende des Zentrums für Zivilgesellschaftsforschung in ihrem Protest-Monitoring für das zurückliegende Jahr.

Quelle

Die Straftaten der Klimasekte, die sich 2022 zunehmend häuften, sind also per dieser Definition nicht “konfrontativ” – sehr wohl aber friedliche Demonstrationen von Kritikern der Corona-Maßnahmen. “Konfrontativ” war damals das Vorgehen der Polizei, nicht aber der Protestler – nicht umsonst rief die massive Polizeigewalt auf diesen Demos den damaligen UN-Sonderberichterstatter für Folter auf den Plan, der Deutschland in seiner Analyse Systemversagen attestierte.

Die Öffentlich-Rechtlichen sind derweil verzückt: Dass der gemeinhin bequeme und leidensfähige deutsche Bürger nicht im erwarteten Maße gegen die durch Energiewende und Sanktionen verursachte Energiekrise demonstrierte, führte man unter anderem auf die so hilfreichen “Entlastungspakete” der Bundesregierung zurück. Tatsächlich sind die Maßnahmen der Bundesregierung in etwa so wirksam wie die Covid-Vakzine: Die Berliner Zeitung berichtete jüngst von einer Ersparnis durch die Strompreisbremse von sage und schreibe einem Euro. Da kann man doch ruhig einmal klatschen!

Dass der offen zur Schau getragene Extremismus der Klima-Apokalyptiker bei zwangsfinanzierten Propagandasendern thematisiert wird, darf kaum erwartet werden. So gab man sich schon im letzten Jahr auch angesichts zahlreicher angedrohter Straftaten – unter anderem Sabotage von Gaskraftwerken und Pipelines – ganz entschuldigend: Sogenannte Experten bezeichneten die zunehmende Radikalisierung der Klimasekte als “Zeichen für die Zuspitzung der Klimakrise” – und gaben ihnen damit gewissermaßen recht.

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