In viralen Postings ist von 62 Grad die Rede, Systemmedien schreiben von vergleichsweise noch moderaten 50 Grad in einzelnen Regionen Indiens und Pakistans. Dies wäre „ungewöhnlich und gefährlich“ und in jedem Fall eine Folge der Hitzewelle. Wir haben näher hingesehen und die Propaganda-Tricks von ORF und anderen Medien analysiert.
Ein Kommentar von Willi Huber
Es sei „ein weiterer Puzzlestein der Klimakrise“ berichtet der ORF schicksalsschwanger. Natürlich weiß man auch schon im Vorhinein, dass auch die Weizenproduktion Indiens unter den aktuellen Temperaturen leiden wird. Es ist gut, wenn man als Mainstream-Medium Wahrsager beschäftigt, was sollte man denn sonst auch berichten.
Wahrsager des öffentlich-rechtlichen kennen bereits die Ernteerträge
Der Unterschied zwischen Mainstream-Medien und freien Medien wie Report24 ist: Sie belegen ihre Aussagen selten bis nie mit Quellen, schon gar nicht mit direkten Verlinkungen. So auch hier, wenn man die Behauptung des erwarteten Ernteausfalls betrachtet. Die Quellenangabe im Bericht: „Indischen Medienberichten zufolge könnte die Weizenproduktion heuer um zehn bis 15 Prozent niedriger ausfallen.“ Das ist die gesamte Information, welche der tapfere Leser erhält, wenn er es bis zum Ende ausgehalten hat. Was nahezu jeder interessierte Leser erfahren hat, war eine definitive Aussage im fett gedruckten Anriss: „Das hat auch Folgen für die heurige Weizenproduktion Indiens, die Ernte schrumpft.“ Passt nicht zusammen? Macht nichts. Wie Manipulation geht, hat man beim ORF bzw. der im Besitz des ORF stehenden Presseagentur APA offenbar gut studiert.
Manipulation durch Gegenüberstellung von Spitzenwerten und Durchschnittstemperatur
Zunächst die Fakten. In der Region hat sich aufgrund des aktuellen Wetters (Wetter = kurzfristige Entwicklungen, Momentaufnahmen; Klima = langfristige Entwicklungen) eine Hitzeglocke gebildet, in Indien und Pakistan gibt es teilweise seit Tagen Temperaturen jenseits der 40 Grad. Diese Temperaturspitzen sind in der Region nicht neu. Will man gekonnt manipulieren, stellt man diesen Tageshöchsttemperaturen die Durchschnittstemperaturen in Indien gegenüber. Da staunt der ORF-gläubige Bürger, denn ein Mittelwert von 28,36 Grad im April der Jahre 1991-2020 will zu Temperaturen jenseits der 40 Grad nicht passen. Kurz überlegt findet aber jeder selbst heraus, dass solche Mittelwerte weit unter den Höchstwerten liegen müssen.
Beispiel gefällig? Im Jahr 2021 betrug die Durchschnittstemperatur in Österreich 7,4 Grad Celsius, in Deutschland 9,1 Grad Celsius. Wenn an ein paar Tagen des Jahres 40 Grad erreicht werden, brüllen dieselben Mainstream-Medien aber „Klimawandel“. Am besten man stellt auch dann diese Spitzenwerte den Durchschnittstemperaturen gegenüber – somit wäre der Klimawandel ja ganz eindeutig bewiesen. Und vergessen Sie bitte nicht, nur eine weltweite Diktatur (Great Reset, Agenda 2030) und hohe CO2-Steuern können die Welt dann noch retten.
Framing: Das Bild der Inder, die bei 40 Grad am Feld arbeiten. Alle.
Der Großteil der Menschen lebt in Armut und ohne Klimaanlagen. Für ältere und geschwächte Personen ist die Hitze schlichtweg lebensgefährlich. Fast die Hälfte der Berufstätigen in Indien arbeitet in der Landwirtschaft, ist der Hitze unter der sengenden Sonne ausgesetzt.
Zitat ORF
Im nächsten Satz erfahren wir, dass die Anzahl an tödlichen Hitzewellen mit mehr als 100 Opfern zwischen 1960 und 2009 um fast 150 Prozent zugenommen habe. Natürlich erfahren wir nicht, was und wie da gezählt wurde. In der Regel sterben hier wie dort vor allem alte Menschen an der Hitze. Das muss man nicht weg leugnen, extreme Hitze ist für hochbetagte Menschen gefährlich. Bezweifeln kann man, dass in Indien im Jahr 1960 mit denselben Mitteln gezählt wurde wie heute. Und weiters kann man bezweifeln, dass 100 Tote in einem Land mit 1,38 Milliarden Einwohnern wirklich ins Gewicht fallen – ungeachtet der vollständig schwammigen Formulierung „mehr als“.
Indien wird immer wieder für Desinformationskampagnen und Framing missbraucht, siehe die Corona-Krise: „Tödliche Pandemie“: Auch in Indien viel weniger Covid-Tote als angenommen. Damals verarschte man die Öffentlichkeit mit besonders hohen Corona-Todeszahlen von 400.000 Menschen. Tatsächlich handelte es sich um eine Todesrate von 0,058 Prozent – noch bevor man die Frage klärt, ob es „an oder mit“ Corona gestorbene Menschen waren. Legendär war auch die Panikmache wegen „Covid-Leichen“, die im Fluss treiben. Dass in Indien Menschen generell im Ganges bestattet werden, wann immer es den Betroffenen möglich ist, vergaß man einfach – das ist für die Menschen im Westen, die man verunsichern möchte, ja auch nicht so wichtig.
Hitzerekord-Städte im Indus Tal
Die heißeste und damit am meisten betroffene Stadt, wenn man internationalen Medien folgen möchte, ist Jacobabad in Pakistan. Dort wären bereits Temperaturen um 52 Grad Celsius gemessen worden, berichtete der „Indian Express“ – allerdings nicht aktuell, sondern im Vorjahr. Soweit zum Thema „ungewöhnliche Temperatur“ und „erstmalig“.
Jacobabad liegt am Wendekreis des Krebses, was bedeutet, dass die Sonne in den Sommermonaten fast über dem Kopf steht. Die Mischung aus Hitze und feuchter Luft aus dem Arabischen Meer hat dazu beigetragen, dass in der Stadt Temperaturen von 52 Grad Celsius erreicht wurden.
Indian Express
Wetterrekorde schon 1987
Dort erfährt man auch, dass von diesen extremen Wetterbedingungen nur zwei Städte in der Welt betroffen sind, Jacobabad und Ras al Khaimah. Im Juli 1987 wurden dort bereits Rekordtemperaturen gemessen, dann in den Jahren 2005, 2010 und 2012.
Man könnte nun meinen, dass Menschen, die sich weltweit stets ans Klima angepasst haben, Mittel und Wege ersinnen, um dem Schicksal des Verglühens in der Sonnenhitze zu entgehen. Eine Option wäre: Wegsiedeln. Das finden linke Medien weltweit sonst ja auch sehr charmant, jeder Mensch auf der Welt soll sich bekanntlich seinen Wohnort aussuchen dürfen – optimalerweise in Europa, am besten in Deutschland. Für die 164.000 Einwohner Jacobabads wird ja wohl noch in irgendeiner Kleinstadt Platz sein, nicht? Offenbar haben die meisten Pakistani aber gar kein gesteigertes Interesse an so einer Umsiedlung.
Was man sinnvoll tun könnte …
Weiters könnte man meinen, dass in einer Region, wo die Sonneneinstrahlung vielleicht eine der intensivsten der Welt ist, ganz problemlos mit Solarkraftwerken Energie gewonnen werden könnte – beispielsweise für Klimaanlagen. Hier könnte der Westen sich endlich einmal als wirklich „gut“ erweisen, Solarpanels für Jacobabad kosten sicher weniger als die geplanten Milliarden für die Verlängerung des Krieges in der Ukraine. Macht aber niemand. Eine andere Option wäre es, unterirdische Anlagen zu graben, um den Menschen ohne extremen Energiebedarf ein Überleben während der heißen Tagesstunden zu ermöglichen. Macht auch niemand. Hitze in Indien und Pakistan ist eben hauptsächlich dazu da, um die Menschen weltweit zu erziehen: Wenn ihr nicht brav CO2-Steuern bezahlt, wird es bei euch auch so heiß.
Die Lösung lautet: Wald
Studien haben ergeben, dass Wälder dazu dienen können, Wasser bis weit ins Landesinnere zu tragen. An allen Orten der Erde, wo über Wassermangel und Wüstenbildung geklagt wird, müsste man analysieren, wie es mit der Vegetation aussieht. Wurde dort in den vergangenen Jahrhunderten besonders viel gerodet? Könnte man wiederaufforsten? Ein weiterer Nebeneffekt der Biomasse ist, CO2 zu binden – und das viel erfolgreicher als jede andere Maßnahme das erreichen könnte. Anstatt das Bild in die Köpfe der Menschen zu pflanzen, dass 1,3 Milliarden Inder den ganzen Tag lang monokulturelle Felder bestellen müssen, wäre es vernünftiger, die globale Wiederaufforstung anzuregen – und für Urwälder und Brachland zu werben. Wie bei moderner Atomkraft und in vielen anderen Bereichen hat China mit der „Great Green Wall“ die Nase vorne: Auf einer Fläche der Bundesrepublik Deutschland werden von 1978 bis 2050 kaum zu beziffernde Mengen an Bäumen (geschätzt im Bereich von 60 Milliarden) angepflanzt. Bis heute wurden bereits Schutzwälder auf einer Fläche von 220.000 Quadratkilometern angelegt. Die Waldfläche des riesigen Chinas wurde seit 1990 verdoppelt. Ein ähnliches Projekt gibt es in Afrika. In Europa holzt man hingegen Wälder ab, um die sinnlosen und umweltschädlichen Windkraftwerke der Grünen zu errichten.