Bangladesch liefert derzeit ein weiteres Beispiel für die monströse Sackgasse, in die vor allem die westliche Covid-Politik geführt hat – und das es auch ganz anders gehen kann als vor allem im hypnotisiert wirkenden deutschsprachigen Raum: Wären die westlichen Corona-Narrative wahr, müsste das extrem dicht besiedelte und von bitterster Armut betroffene Land eigentlich eine einzige Covid-Hölle sein. Zudem ist dort nur etwa ein Viertel der Bevölkerung geimpft.
Ein Kommentar von Daniel Matissek
Die Gesamtbevölkerung beträgt 167 Millionen, die Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 1.240 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Lebensverhältnisse sind durch Unterernährung und stark beschränktem Zugang zu sauberem Wasser und medizinischer Versorgung geprägt. Social distancing ist unmöglich. Kurzum: In Bangladesh müsste eigentlich der größte Teil der Bevölkerung mit Covid infiziert oder bereits daran gestorben sein. Doch Ende November zeigten Zahlen der Johns-Hopkins-Universität, dass die Todeszahlen extrem rückläufig waren; es gab sogar erstmals binnen 24 Stunden keinen einzigen Covid-Toten im Land – etwas, das es im nur halb so einwohnerstarken Deutschland seit Mitte 2020 nicht mehr gab. Verwundert reiben sich da die wissenschaftlich-politischen und medialen „Zeugen Coronas“ die Augen.
Ganz Ähnliches zeigt sich in Afrika, wo es – mit Ausnahme der in Südafrika und einigen anderen Subsahara-Staaten aufgetauchten Omikron-Variante – nur noch eine verschwindend geringe Zahl an Infektionen gibt – und das, obwohl die Impfquote dort nur bei 6 Prozent liegt. Mitte November wurden in Simbabwe lediglich 33 neue Covid-Infektionen registriert – und null (!) Tote. In keinem afrikanischen Land sind die von – auch von Christian Drosten und Karl Lauterbach prophezeiten – Horrorszenarien mit Abermillionen von Toten eingetreten.
Eine Forscherin der New Yorker Columbia Universität stellte erstaunt fest: Obwohl Afrika weder die Impfstoffe noch die sonstigen Ressourcen der EU oder der USA habe, scheine man es dort besser zu machen. Ein weiterer Vergleich: In Nigeria mit seinen 200 Millionen Einwohnern wurden bislang nur knapp 3.000 Covid-Tote registriert. Die Gründe dafür werden derzeit erforscht. Als eine mögliche Ursache verweist man unter anderem auf das jugendliche Alter der nigerianischen Bevölkerung, mit einem Durchschnittsalter von 20 Jahren und dem viel geringeren Maß an Verstädterung. Außerdem fand man bei Covid-Patienten, die Malaria ausgesetzt waren, eine erheblich geringere Gefahr schwerer Krankheitsverläufe; mögliche Kreuzimmunitäten werden nun untersucht.