„Kauft nicht bei Juden“ – Ist es wieder so weit? ÖRR-Moderatoren leiten zum Israel-Boykott an

Screenshot via X, Hintergrund via natanaelginting / freepik

Antisemitismus wird in Deutschland als rein „rechtes“ Problem geframed: Den Judenhass von Migranten aus islamischen Ländern ignoriert man ebenso wie den Antisemitismus in den Reihen der Linken und Gutmenschen. Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel treibt er bedenkliche Stilblüten, die an Deutschlands dunkelste Zeiten erinnern. Auch Moderatoren der Öffentlich-Rechtlichen rufen auf ihren Social Media-Profilen ganz offen zum Boykott von Produkten auf, die in irgendeinem Zusammenhang mit Israel stehen könnten: Die „ÖRR Antisemitismus Watch“ kritisiert das als modernes „Kauft nicht bei Juden“.

Wagt ein Regierungskritiker einen historischen Vergleich, findet er sich wegen Volksverhetzung vor Gericht wieder. Rufen ÖRR-Moderatorinnen dazu auf, jedes Produkt mit Bezug zu Juden und Israel zu boykottieren, herrscht unter Systemtreuen unangenehme Stille. In einer Instagram-Story erörterte jüngst SWR-Moderatorin Helen Fares, dass sie keine Produkte der Marke Alpro mehr kaufen möchte, weil sie festgestellt habe, dass das Unternehmen in Israel investiert. Das überrascht freilich nicht, denn Alpro gehört zum Unternehmen Danone, das einst von einem Juden gegründet wurde und heute obendrein Mitarbeiter in mehr als 55 Ländern beschäftigt.

Für die ÖRR-Moderatorin unterstützt Alpro mit Investments in israelische Start-up-Unternehmen jedoch „einen Apartheidstaat, der einen Genozid begeht“ – entsprechend bewirbt sie eine App eines „Palästinensers“, der auf Basis von Websites wie „Boycotzionism“ eine Boykott-Liste zusammengestellt hat. Besagte Website wirbt mit dem antisemitischen Ausspruch „From the river to the sea“, mit dem Israel gemeinhin das Existenzrecht abgesprochen wird. In einer Glosse der Jüdischen Allgemeinen beschrieb man die App mit den Worten „Liebe Antisemiten, euer Traum wird endlich wahr!“.

Der Account „ÖRR Antisemitismus Watch“ auf X beschrieb Fares Video zur Bewerbung der App als „‚Kauft nicht bei Juden‘ in der 2024er Version“. Zu diesem Vergleich mag man stehen, wie man will, doch die Kommentare in den sozialen Netzen verdeutlichen, dass er sich auch anderen Nutzern aufdrängte.

Ein Einzelfall ist das indes nicht. Schon im Februar rief die Funk-Moderatorin Sarah Schneider auf Instagram zum Boykott israelischer Produkte auf.

Sollten solche Personalien ausgerechnet in Deutschland durch Zwangsgebühren der Bürger finanziert werden? Laut „Bild“ will der SWR sich heute dazu äußern, ob das Video für Helen Fares Konsequenzen haben wird. Der Antisemitismus in den Öffentlich-Rechtlichen ist aber nicht auf ein, zwei Mitarbeiter begrenzt – sonst hätte der X-Account „ÖRR Antisemitismus Watch“ kaum so viel zu berichten.

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