Weltweit wurde im letzten Jahr so viel Geld in das Militär gesteckt wie noch nie zuvor. Dies zeigen Daten des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI. Dabei gab es in allen Weltregionen deutliche Zunahmen. Die Rüstungskonzerne weltweit freuen sich über die massive globale Aufrüstung.
Im letzten Jahr wurde so viel Geld wie noch nie für das Militär ausgegeben. Spitzenreiter ist dabei der amerikanische Doppelkontinent (1.009 Milliarden Dollar), gefolgt von Asien und Ozeanien (595 Milliarden Dollar) und Europa (588 Milliarden Dollar). Der Nahe Osten (200 Milliarden Dollar) und Afrika (51,6 Milliarden Dollar) befinden sich dabei am unteren Ende.
In 2023 #MilitarySpending increased in all five geographical regions for the first time since 2009.
— SIPRI (@SIPRIorg) April 21, 2024
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Die zehn Länder mit den höchsten Ausgaben (USA, China, Russland, Indien, Saudi-Arabien, Vereinigtes Königreich, Deutschland, Ukraine, Frankreich und Japan) leisten dabei drei Viertel der Ausgaben.
Who were the top 10 military spenders in 2023?
— SIPRI (@SIPRIorg) April 21, 2024
1. United States 🇺🇸
2. China 🇨🇳
3. Russia 🇷🇺
4. India 🇮🇳
5. Saudi Arabia 🇸🇦
6. United Kingdom 🇬🇧
7. Germany 🇩🇪
8. Ukraine 🇺🇦
9. France 🇫🇷
10. Japan 🇯🇵
Together, they accounted for 74% of world military spending.
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Interessant dabei ist auch folgender Vergleich der zwanzig Länder mit den nominal höchsten Militärausgaben. Fünfzehn davon gehören entweder zur NATO oder sind mit den Vereinigten Staaten verbündet. Diese gaben insgesamt 1.553 Milliarden Dollar aus. Die anderen fünf Staaten (inkl. China und Russland, die von Washington als “feindselig” eingestuft werden) kommen mit 530 Milliarden Dollar auf etwa ein Drittel davon.
Military spending – top 20 in 2023. Latest data from SIPRI gives the best available global comparisons. 2023 spending rose a lot in most countries, as expected, obviously in both 🇺🇦Ukraine & 🇷🇺Russia. US🇺🇸 stays top spender by far. The breakdown, colour coded for politics: pic.twitter.com/LPG9rVkTeT
— Tony Norfield (@StubbornFacts) April 21, 2024
Wie SIPRI weiter anführt, befinden sich die globalen Militärausgaben damit seit nunmehr neun Jahren im Aufschwung. Angesichts dessen, dass bislang noch kein Ende im Ukraine-Krieg absehbar ist und die Konflikte im Nahen Osten sich weiter auszudehnen scheinen, dürfte auch das Jahr 2024 weitere Steigerungen bei den Militärbudgets weltweit mit sich bringen.
World military expenditure, driven by Russia’s🇷🇺 full-scale invasion of Ukraine🇺🇦 and heightened geopolitical tensions, rose by 6.8% to $2443 billion in 2023, the highest level ever recorded by @SIPRIorg.
— SIPRI (@SIPRIorg) April 21, 2024
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Für die Rüstungskonzerne ist diese Entwicklung positiv. Auch wenn nicht das gesamte Geld der Militärausgaben den Unternehmen zugutekommt, da auch Ausgaben für Soldaten und Militärbasen hinzukommen, erweist sich die globale Krisen- und Kriegswirtschaft durchaus als profitabel. Die hundert größten Rüstungsunternehmen alleine freuen sich über Umsätze im Bereich von 600 Milliarden Dollar.
The combined #arms revenue of the world’s largest arms-producing and military services companies (the SIPRI #Top100) was $597 billion in 2022. pic.twitter.com/hYGXR7CHXC
— ∴DaTaChArTGuY∴ (@DaTaChArTGuY) April 21, 2024
Interessant dabei ist auch der Vergleich zwischen den russischen Militärausgaben und jenen der Ukraine (plus Militärhilfen aus dem Ausland). Wenn man bedenkt, dass Kiew faktisch das komplette Militär gegen Russland einsetzt, während Moskau nur einen Teil der Kapazitäten aufwendet, wird auch deutlich, wie ineffizient die ukrainische Verteidigung ist.
Military aid to Ukraine🇺🇦 narrows spending gap with Russia🇷🇺. Combined, military aid to Ukraine and Ukraine’s own military spending were equivalent to about 91% of Russian spending.
— SIPRI (@SIPRIorg) April 22, 2024
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Allerdings verdeutlichen diese ganzen Zahlen und Daten auch, dass die Regierungen immer mehr Geld für das Töten von Menschen ausgeben. Geld, welches sinnvoller für Bildung, Gesundheit und technologische Innovationen aufgewendet werden könnte. Sicherer wird die Welt dadurch nämlich nicht.