Der 42jährige Benjamin Kohlman wird verdächtigt, am Donnerstag, dem 29. März gleich drei Vereinshäuser der Geheimgesellschaft der Freimaurer angezündet zu haben. Es entstand hoher Sachschaden. Kohlmann prahlte auf Facebook, drei „satanische Clublokale“ gesäubert zu haben. Freimaurer werden von Verschwörungstheoretikern weltweit beschuldigt, bei der Inszenierung der angeblichen Corona-Pandemie eine wichtige Rolle zu spielen.
Die Geheimnistuerei rund um die Freimaurerei ist ein gefundenes Fressen für viele, die einen tiefen Staat, eine Verschwörung hinter den sichtbaren Machtstrukturen ihrer Nationen – ja der ganze Welt – vermuten. Der 42-jährige Benjamin Kohlman hielt den Druck in den Corona-Zeiten nicht mehr aus und verfolgte offensichtlich einige Theorien zu einer Verschwörung mittels Mobilfunktechnologie 5G sowie satanistischen Geheimgesellschaften, welche er in der Freimaurerei vermutete. Am 29. März legte er deshalb in Vancouver in drei Vereinshäusern dieser Geheimgesellschaften Feuer. Die oft außen und innen prunkvoll ausgestatteten Gebäude dienen der Organisation als „Tempel“. Wie man aus Medienberichten und auf Fotos sieht, wurde an den Häusern großer Sachschaden angerichtet. Laut Medienberichten wurden bei den Bränden zahlreiche historische Dokumente vernichtet.
Was Freimaurer genau tun, weiß keiner. In Österreich halten sie sich weitgehend bedeckt, nur von wenigen Menschen ist die Mitgliedschaft in diesen „elitären“ Vereinen bekannt. Einer davon ist Bundespräsident Alexander van der Bellen, der sich aber irgendwann wieder ausgetreten sein will. Ansonsten ranken sich Gerüchte über viele prominente Industrielle und Politiker, doch offizielle Mitgliederlisten gibt es nicht. Faktum ist, dass die Türkis für die Freimaurer in Österreich eine wichtige Farbe darstellt. Bei der Machtergreifung im Jahr 2017 durch die Buberlpartie rund um Sebastian Kurz innerhalb der ÖVP war eine wichtige Wiener Loge in Türkis beflaggt. Man feierte 300 Jahre Freimaurerei in Österreich. Das türkise Dreieck der „liberalen Großloge“ fand sich auch auf vielen Kurz-Wahlplakaten. Vermutlich alles nur Zufall?
Offenlegung der Mitgliedschaften im Sinne der Demokratie
Gewalt und Zerstörung sind jedenfalls schlechte Berater. Besser wäre Transparenz und Offenheit. In Österreich wurde schon öfters gefordert, im Sinne der Demokratie offenzulegen, welche Politiker in welchen Geheimbünden Mitglieder sind, um ihre Handlungen und Personalentscheidungen entsprechend besser beurteilen zu können. Dazu kam es bislang nie.